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BIANCA EXKLUSIV Band 0188

BIANCA EXKLUSIV Band 0188

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY ANNE WILSON CATHERINE SPENCER DEBBIE MACOMBER
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mussten.
    Gleichwohl bemühte sie sich, gelassen zu klingen, als sie endlich antwortete. „Bist du jetzt zufrieden, Max?“, fragte sie und zwang sich, seinem Blick standzuhalten. „Dann kannst du ja endlich meine Frage beantworten.“ Sie zu wiederholen, brachte sie jedoch nicht übers Herz.
    Aus gutem Grund, wie es schien, denn Max zögerte einen Moment zu lange, um verhindern zu können, dass Gabriellas Verdacht allmählich Gewissheit wurde. „Willst du mir etwa weismachen, dass du keusch wie eine Nonne warst?“
    „Sag mir endlich die Wahrheit“, forderte sie mit dem Mut der Verzweiflung.
    Max sah nachdenklich aufs Meer hinaus, das die letzten Strahlen der untergehenden Sonne in ein unwirkliches Rot tauchte. „Du hast es mit der Wahrheit doch sonst auch nicht so genau genommen“, sagte er schließlich. „Vielleicht solltest du besser eine weniger heikle Angelegenheit abpassen, um daran etwas zu ändern.“
    Seine Antwort versetzte ihr einen Stich. Max hatte nie die Angewohnheit gehabt, um den heißen Brei herumzureden. Dass er ausgerechnet jetzt so ausweichend antwortete, kam einem Schuldeingeständnis gleich.
    Zu allem Überfluss musste Gabriella unwillkürlich an jene Nacht im Haus ihrer Eltern zurückdenken, als sie im Schutz der Dunkelheit in Max’ Zimmer geschlichen war. Nie in ihrem Leben würde sie den Blick vergessen, mit dem er sie angesehen hatte, als sie vor seinem Bett stand, nie die Lust und die Leidenschaft, die er sie hatte spüren lassen, bis ihm schlagartig bewusst geworden war, dass die Erfahrung, mit der sie geprahlt hatte, nur in ihrer Fantasie existierte.
    Was sich von Max wahrlich nicht sagen ließ. Im Gegensatz zu ihr wusste er sehr genau, was er tat, und vor allem wusste er, was er tun musste, um eine Frau glücklich zu machen.
    Hatte sie wirklich geglaubt, dass all die Leidenschaftlichkeit, zu der er fähig war, in den Monaten seit ihrem Weggang brachgelegen hatte? Dass Max es für nötig befunden hätte, sich an das Treuegelübde zu halten – zumal er der felsenfesten Überzeugung war, dass sie ihn dazu genötigt hatte?
    Wenn, dann war sie noch dümmer, als sie glaubte. Nie hatte Max auch nur andeutungsweise zu erkennen gegeben, dass er sie liebte, und es gab auch nicht den leisesten Hinweis darauf, dass er sie vermisst hatte, seit sie den Schlussstrich unter eine Ehe gezogen hatte, die den Namen nicht verdiente.
    So weh es tat – es wurde Zeit, sich damit abzufinden. Womit sich Gabriella allerdings nicht abfinden wollte, war die magische Anziehungskraft, die Max noch immer auf sie ausübte und der sie bereits wieder zu erliegen drohte. Ihr Stolz sollte sie davor bewahren, sich einem Mann zu erklären, der ziemlich unverhohlen zugab, dass es andere Frauen – wie viele mochten es sein? – gegeben hatte.
    „Ich verstehe“, sagte sie leise.
    „Das glaube ich kaum“, erwiderte Max. „Allerdings frage ich mich, warum dich die Antwort so sehr interessiert – ganz gleich, wie sie ausfällt.“
    „Da muss ich dich enttäuschen“, log Gabriella und musste dafür in Kauf nehmen, dass sich der Stachel tiefer in ihr Herz bohrte. „Im Grunde genommen ist es mir völlig gleichgültig.“
    „Darf ich das als Eingeständnis nehmen, dass du andere Männer hattest?“, fragte Max. „Wenn ich richtig informiert bin, geht es in der Modebranche ja ziemlich freizügig zu.“
    „Das mag durchaus sein“, erwiderte Gabriella bestimmt. „Ich war dir jedenfalls treu.“
    Vielleicht war es unklug, Max die Wahrheit zu sagen, aber mehr als seine Verdächtigungen war sie die Unehrlichkeit und das Misstrauen leid, mit dem sie sich begegneten. Und obwohl ihre Antwort keiner weiteren Erklärung bedurfte, fügte sie hinzu: „Immer und ohne jede Einschränkung.“
    Max schien von Gabriellas Offenheit überrascht. Doch welche Gefühle ihre Antwort in ihm auslöste, ließ er sich nicht anmerken, als er sich vorbeugte und die Weinflasche aus dem Eiskübel nahm, um ihnen nachzuschenken. „Kannst du mir sagen, warum ich dir glauben sollte?“, fragte er schließlich.
    „Weil es den Tatsachen entspricht.“
    Ein gequältes Lächeln huschte über sein Gesicht. „Wie es damals den Tatsachen entsprach, als du mir gesagt hast, dass du schwanger seist? Oder als du mir vorgegaukelt hast, du hättest wer weiß wie viele Liebhaber gehabt?“
    „Warum musst du mir das immer wieder vorhalten?“, fragte Gabriella empört.
    „Weil ich nicht glaube, dass du dich seither geändert hast“, antwortete Max.

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