BIANCA EXKLUSIV Band 0193
aufpassen, Kids.“
„Dann können wir ja mit dir fahren“, meinte Julie entzückt, doch Evie wirkte alles andere als begeistert.
„Du kannst die Kinder bei mir lassen, wenn du möchtest“, bot Hadley an.
Früher einmal hätte Evie sich von vornherein an Hadley gewandt. Sie hätte sogar die Kinder ohne Vorwarnung einfach vorbeigebracht. Aber das war damals gewesen, als sie noch glücklich gewirkt und viel gelacht hatte.
„Es wird nicht anders gehen“, sagte sie nun schroff. „Charlie hat einen Job in Miles City, und ich muss seinen Vater vom Flughafen in Billings abholen.“ Sie küsste nacheinander jedes ihrer Kinder auf die Stirn, wandte sich ab und eilte zu ihrem Wagen.
„Fahr vorsichtig!“
Evie hob eine Hand zum Gruß, aber sie drehte sich nicht um.
Hadley wandte sich an die Kinder. „Habt ihr schon zu Mittag gegessen?“
Alle schüttelten die Köpfe. „Mom hat gesagt, dass Onkel Stu mit uns ins Luscious geht“, sagte Alan hoffnungsvoll.
Hadley grinste. „Sosehr es mir dort gefällt, ich habe keine Zeit. Aber ihr könnt im Tiff’s essen und mir dann helfen, Kekse zu backen. Und ihr könnt Ivan zusehen. Er kommt mit seinem Schlitten und den Pferden einen Gast abholen.“
Julie lebte etwas auf bei dieser Aussicht. Trevor war ohnehin gern im Tiff’s , und selbst Alan maulte nicht länger.
Hadley steckte den Kopf zur Werkstatt hinein und sagte zu Stu: „Ich nehme Evies Kids mit nach Hause. Seit wann kommt Charlies Vater denn auf Besuch?“
Stu fuhr unbeirrt fort, Kleinteile in die Regale zu ordnen. „Keine Ahnung. Ich muss diese Lieferung verstauen und habe dann eine geschäftliche Besprechung. Ich hätte die Kinder unmöglich nehmen können.“
„Wie kommst du mit Woods Auto voran?“
Nun drehte Stu sich um. „Langsam. Originalteile sind schwer zu kriegen, und er besteht darauf. Der Bursche geht einem auf den Geist, aber er kennt sich mit Autos aus. Hab gehört, dass du heute zusammen mit Wendell in der Kirche warst.“
„Fang nicht wieder davon an, Stu. Ich mache gar nichts zu sammen mit Wendell.“
„Ach, komm schon, ihr seid perfekt füreinander. Er wird gut auf dich aufpassen. Er ist ein anständiger Kerl, und du brauchst nie Angst zu haben, dass er dich so mies behandelt wie Charlie Evie.“
Das stimmte vermutlich, aber darum ging es Hadley überhaupt nicht. „Warum bist du so darauf aus, mich mit ihm zu verkuppeln?“
Er fuhr fort, kleine Schachteln in die Regale zu sortieren. „Vielleicht weil wir dich glücklich sehen und verhindern wollen, dass du dich wieder wegmachst wie letzten Sommer.“
„Ich habe mich nicht weggemacht . Ich habe einen Lehrgang besucht.“
„Lehrgang! Pah! Du willst weglaufen und als Schriftstellerin berühmt werden!“
„Ich will überhaupt nicht weglaufen, Stu.“ Sie war nicht wie seine Mutter, die Beau mit drei Kindern hatte sitzen lassen – lange bevor Hadleys Mutter auf der Bildfläche erschienen war. „Aber wenn ich es vorhätte, würden eure Verkupplungsversuche mich erst recht nicht zum Bleiben bewegen.“
„Du solltest inzwischen längst verheiratet sein und Kinder haben.“
„Tja, du bist schon fünfunddreißig. Wo sind denn deine Frau und Kinder?“ Erneut stieg Zorn in ihr auf, obwohl sie die Wurzeln seines Verhaltens erkannte. „Hör auf, dich in mein Leben einzumischen. Ich warne dich.“
Er grinste. „Ich schlottere förmlich vor Angst.“
Sie machte auf dem Absatz kehrt, marschierte hinaus und knallte heftig die Tür hinter sich zu.
„Had, warte!“ Stu folgte ihr hinaus. „Dein Truck läuft wieder.“ Er warf ihr den Schlüssel zu. „Zumindest bis zum nächsten Mal.“
„Sehr witzig!“ Hadley fing den Schlüssel auf und fuhr mit den Kids zum Tiff’s .
Nach dem Lunch, als Hadley ihre Sonntagskleidung gerade gegen Jeans und T-Shirt vertauscht hatte, klingelte das Telefon. In der Hoffnung, dass es nicht Wendell war, hob sie widerstrebend ab.
„Ich möchte gern … ähm … Wood Tolliver sprechen.“ Die Stimme klang sehr feminin und sehr sexy.
„Ich sehe nach, ob er in seinem Zimmer ist. Moment bitte.“
„Danke.“
Hadley nahm den schnurlosen Apparat mit sich und klopfte an Woods Tür. Einen Moment später öffnete er. Seine Haare waren zerzaust, als hätte er sie ein Dutzend Mal mit den Fingern gekämmt; seine Hemdsärmel waren aufgekrempelt; sein Bett war mit Papieren übersät. Sie fragte sich, was so viele Notizen erfordern mochte. „Ein Anruf für dich.“
„Wer ist es?“
„Ich habe
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