BIANCA EXKLUSIV Band 0193
nicht gefragt.“ Irgendeine Frau. Vielleicht die Frau von gestern Abend . „Und ich habe zu tun.“ Sie drückte ihm den Apparat in die Hand und wandte sich ab.
Leider bewegte sie sich nicht schnell genug, um sein ungeduldiges „Ja?“ zu überhören, dem ein äußerst erfreutes „Hallo, Sweetheart“ folgte.
Na klar, logisch . Männer wie Wood Tolliver hatten natürlich irgendwo ein „Sweetheart“. Wenn sie sich etwas anderes erhoffte, machte sie sich nur etwas vor.
Er mochte sie geküsst haben, aber sie war der Typ Frau, den die Wendell Pierces dieser Welt begehrten, nicht die Wood Tollivers.
7. KAPITEL
„Ihr Schlitten, Miss Day“, sagte Hadley lächelnd, während sie sich mit einer übertrieben ausladenden Armbewegung verbeugte.
Nikki war beinahe sprachlos. „Ich hätte nicht gedacht, dass er so elegant ist.“
Alan, Trevor und Julie tanzten fasziniert um das Gespann herum, und Hadley nahm sich vor, eines Tages eine Fahrt für sie zu arrangieren. „Das ist er in der Tat“, stimmte sie zu. Der verzierte blaue Schlitten mit den roten Plüschsitzen und den Samtdecken mit goldenen Quasten wirkte wie aus dem Märchenland. „Und Ivan wird dafür sorgen, dass die Pferde nicht durchgehen.“
Der alte Mann, der neben den beiden wundervollen Tieren stand, tippte sich lächelnd an den Hut. „Wir werden gut auf Sie Acht geben, Miss. Ich fahre schon Schlitten im Winter und Kutschen im Sommer, seit ich ein kleiner Junge war.“
Nikki lächelte, aber es wirkte etwas gezwungen, und ihr Gesicht, von kastanienbraunen Haaren umschmiegt, sah ein wenig blass aus. Aber vielleicht lag es nur daran, dass sie von Kopf bis Fuß elfenbeinfarben gekleidet war.
„Danke.“ Sie nahm Ivans Hand, ließ sich auf den Schlitten helfen und legte sich eine Decke über die Knie.
Hadley rief die Kinder zu sich, die widerstrebend aus dem Weg gingen, während Ivan auf die Kutschbank kletterte und die Zügel aufnahm. Er schnalzte mit der Zunge, und der Schlitten glitt unter Glöckchengeläut über das freie Feld in Richtung der fernen Bäume.
Sie dirigierte die Kinder zurück ins Haus, und nachdem sich alle die Hände gewaschen hatten, setzten sie sich wieder an den Küchentisch zu Joanie und Mrs. Ardelle, die eifrig ihre Mithilfe beim Backen angeboten hatten.
Während die Kinder den ungebackenen Teig auf dem Blech mit Lebensmittelfarbe bemalten, wollte Alan zum wiederholten Male wissen, wozu die vielen Kekse gedacht waren. Er akzeptierte Hadleys Erklärung nicht, dass ihr einfach nach Backen zumute war, zumal die Weihnachtsbäckerei noch nicht lange zurücklag.
Aber sie konnte den Kindern nichts von der Überraschungsparty zum Geburtstag ihrer Mutter erzählen, denn dann wäre es keine Überraschung geblieben. „Wir machen sie für Grandpa Beau“, behauptete sie.
„Das Kind sieht für mich kränklich aus“, bemerkte Mrs. Ardelle, während sie mit der Teigrolle zum Fenster deutete. In der Ferne war der Schlitten zu sehen, der zum Waldrand glitt. „Denkt an meine Worte. Sie steckt in Schwierigkeiten.“
„Sie scheint einsam zu sein“, meinte Joanie. „Ich weiß, dass sie nicht verheiratet ist, weil ich sie danach gefragt habe.“ Sie griff nach einem Keks und steckte ihn sich in den Mund.
„Du sollst sie glasieren, Kind, nicht aufessen“, schalt Mrs. Ardelle lachend.
Joanie grinste. „Wenn Alan, Julie und Trevor welche essen, warum dann nicht ich?“
Hadley spritzte mit blauer Farbe eine Schleife auf einen quadratischen Keks, sodass er wie ein Geschenk aussah. „Ich gehe heute Abend ins Tipped Barrel .“
Stille folgte ihrer Ankündigung.
Schließlich entgegnete Mrs. Ardelle: „Ist da sonntags nicht geschlossen?“
„Ach ja, das kann sein. Dann gehe ich eben morgen.“
„Aber warum?“, hakte Joanie nach. „Der Sheriff würde nur einen Wutanfall kriegen.“
„Das ist mir egal“, entgegnete Hadley nachdrücklich. Sie schrieb ständig über kompetente Frauen, die ihren eigenen Weg im Leben gingen. Wie konnte ihr das wirklich gelingen, wenn es in ihrem eigenen Leben keine derartigen Bemühungen gab? „Solange diese Stadt in mir nichts anderes als die langweilige, beständige Hadley sieht, wird sich nichts ändern. Vielleicht ist Wendell nicht der Einzige, den ich überzeugen muss, dass ich eine wilde Ader besitze.“ Sie sah Mrs. Ardelles und Joanies zweifelnde Mienen. „Ich weiß selbst, dass ich nicht so aussehe .“
„Na ja, das lässt sich ja ändern“, überlegte Joanie. „Ich könnte dir
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