BIANCA EXKLUSIV Band 0193
verächtlich. Und er war nicht besorgt um seine Schwester, denn Roth’ üblicher Kader an Bodyguards beschützte auch Darby. Außerdem stand ihr Mann Garrett ihr zur Seite, und der war durchaus fähig, sie zu beschützen.
Dane war vielmehr daran gelegen, das Unrecht wiedergutzumachen, für das er sich seit all den Jahren verantwortlich fühlte.
Mandy legte eine Hand auf seine. „Es gibt verschiedene Arten von Kosten“, bemerkte sie hintergründig. Dann richtete sie sich auf und griff zu ihrem Tablett. „Die Trinkgelder waren gut in letzter Zeit.“ Sie lächelte vage und ging davon, um eine weitere Runde Drinks zu servieren.
Er drehte sich auf dem Barhocker um, stützte die Ellbogen hinter sich auf den Tresen und ließ den Blick durch das gut besuchte Tipped Barrel schweifen. Die meisten Anwesenden waren einheimische Stammgäste.
Und Alan Michaels hatte dieses Lokal im Internet herausgesucht, bevor er aus der Klapsmühle – wie Mandy es nannte – geflohen war.
Dane hoffte immer noch, dass ein Zusammenhang zwischen Michaels und Charlie Beckett bestand. Der ausgezeichneten Gerüchteküche in Lucius zufolge war Charlies Vater gerade in der Stadt eingetroffen. Möglicherweise war er mit Alan Michaels identisch, auch wenn dieser Verdacht weit hergeholt wirkte.
Dane hob sein Glas Scotch, nippte daran und verschluckte sich prompt, als sich die Tür öffnete und eine schlanke Brünette eintrat.
Sie blieb in der Tür stehen, als müsste sie ihren Mut zusammenraffen. Dann warf sie den Kopf zurück, schlüpfte aus dem engen Ledermantel und segelte zwischen den Billardtischen hindurch, so als wäre sie ihr Leben lang auf Pfennigabsätzen über klebrige Fußböden stolziert.
Er stellte sein Glas auf den Tresen, ging auf sie zu und nahm sie am Ellbogen. Ihre Bluse war hoch geschlossen und langärmelig, wirkte vom Schnitt her züchtig, aber der graue Stoff war alles andere. Er fühlte sich schlüpfrig an, war total durchsichtig und enthüllte den verführerischen schwarzen BH, den sie darunter trug.
Nun wusste Dane, was sich unter der unförmigen Kleidung verbarg, die sie für gewöhnlich bevorzugte – und jeder andere im Raum wusste es auch: Perfektion.
„Hadley, was zum Teufel tust du denn hier?“
Erneut warf sie den Kopf zurück. Ihre Haare waren teilweise zu einem kecken Knoten auf dem Oberkopf verschlungen, und der Rest wehte ihr kunstvoll zerzaust und somit sehr aufreizend um die Schultern.
„Ich will einen Drink“, sagte sie übertrieben strahlend. „Und was tust du hier? Hängst du schon den ganzen Tag hier rum?“
„Ich habe dir neulich schon gesagt, dass dieses Lokal nicht der richtige Ort für dich ist.“ Er versuchte, sie zum Ausgang zu ziehen, aber sie entwand sich ihm so geschickt wie ein schlüpfriger Fisch und spazierte zur Bar.
Als sie in die Gesäßtasche ihrer Jeans nach ihrem Geld griff, richteten sich alle Männeraugen auf sie.
Wo hat sie bloß dieses Outfit her ? Die Bluse war unverhohlen sexy. Die hautenge Jeans umschmiegte einen Körper, der geradezu wundervoll war.
Dane wusste nicht, was ihn mehr belastete – dass ihm nach ihr gelüstete oder dass es den anderen Männern im Raum ebenso erging.
Er zwängte sich zwischen sie und den Mann neben ihr, der Stielaugen bekommen hatte. „Du trinkst doch gar nicht“, rief er ihr in Erinnerung.
„Es gibt viele Dinge, die ich bisher nicht getan habe. Und was hat es mir eingebracht?“ Sie beugte sich über den Tresen und winkte dem Barkeeper. „Hey, Billy, wie lange brauchst du denn noch?“ Sie blickte Dane an. „Billy und ich kennen uns schon ewig. Ich habe ihm früher mal Nachhilfe in Englisch gegeben.“
Sie hatte ihre Augen geschminkt, und dadurch wirkten sie noch überwältigender als normalerweise. „Wenn es dir darum geht, was gestern Abend passiert ist …“
„Du meinst, was nicht passiert ist? Ich bitte dich! Das ist längst vergessen.“
Bevor er etwas entgegnen konnte, trat der Barkeeper zu ihnen.„Hey, Hadley, du siehst … super aus, echt. Was kann ich dir bringen?“
„Nichts“, erwiderte Dane.
Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu und wandte sich an Billy. „ Sex on the Beach .“
Er zog erstaunt die Augenbrauen hoch, griff aber prompt nach Wodka und Pfirsichlikör.
„Hast du im Internet nach Cocktails gesucht?“, fragte Dane sarkastisch.
„Ich habe zu Hause ein dickes Buch darüber“, entgegnete sie kühl. „Hast du ein Problem damit?“
„Ich habe viele Probleme, und alle kreisen darum,
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