BIANCA EXKLUSIV Band 0193
altes, geheimes Familienrezept“, erklärte er belustigt. „Ich könnte dir verraten, was es ist, aber dann müsste ich dich wirklich erschießen.“
Sie stützte sich auf einen Ellbogen, nahm ihm das Glas ab und schnupperte daran. „Da ist doch kein …“
„Alkohol drin?“ Er schüttelte den Kopf. „Kein Tropfen, das schwöre ich.“
Sie senkte die Lider. „Weißt du immer, was ich denke?“
„Darüber verweigere ich die Aussage. Trink aus. Alles in einem Zug. Vertrau mir. Du wirst nicht nur den Rest des Tages überleben, sondern sogar schreiben können.“
Ihr Blick glitt zum Notizbuch. „Nur zu. Mach dich ruhig lustig über mich. Alle anderen tun es ja auch.“
„Ich mache mich überhaupt nicht lustig. Wenn du schreiben willst, dann tu es. Es gibt nichts, was du nicht schaffst, wenn du es wirklich willst.“
Abwägend musterte sie ihn.
„Trink“, befahl er sanft.
Sie presste die Lippen zusammen. Doch dann hob sie das Glas und leerte es mit gerümpfter Nase. „Das hat süß geschmeckt. Ich … Danke.“
Er strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe, wischte einen imaginären Tropfen fort. Sie war süß, und er war viel zu menschlich.
Ihre Lippen waren unglaublich weich und öffneten sich unter seiner Berührung. Und dann spürte er ihre Zungenspitze, die seinen Daumen streichelte.
Er riss die Hand zurück, als hätte er sich verbrannt.
„Stimmt was nicht?“, hakte sie mit Unschuldsmiene nach.
„Geh deinen Dad anrufen“, sagte er schroff.
Langsam setzte sie sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. „Das habe ich längst getan. Er hat kein Problem damit.
Du und Shane seid die Einzigen, die sich darüber aufregen, dass ich im Tipped Barrel war. Nicht mal Wendell hat es gestört. Er hat mich sogar gebeten, übers Wochenende mit ihm wegzufahren.“
„Du fährst nicht mit.“
Sie zog die Augenbrauen hoch. „Deswegen gerätst du mit Shane ständig aneinander. Ihr seid euch zu ähnlich.“ Sie stand auf. „Vielleicht fahre ich doch mit Wendell. Er wird sich bestimmt nicht so dagegen verwehren, mit einer Jungfrau ins Bett zu gehen.“
Er schnaubte. „Wenn der Bursche so darauf aus wäre, dich ins Bett zu kriegen, würde er nicht seine Zeit damit verschwenden, dir irgendwelche Vögel aus hundert Yards Entfernung zu zeigen.“
Sie presste die Lippen zusammen und verstärkte damit seinen Drang, sie zu küssen, bis sie nachgiebig wurde. „Es ist ihm nun mal wichtig, Vögel zu beobachten.“
„Und dir ist es nicht wichtig“, konterte Dane. „Das Einzige, was ihr gemeinsam habt, ist Lucius als Heimatort.“
„Was kümmert dich das?“, konterte sie steif. „Du und ich haben auch nichts gemeinsam.“
Bedeutungsvoll legte er ihr die Hände auf die Schultern und spürte sie erschauern. „Weckt Wendell in dir solche Gefühle? Lässt er dich zittern?“
Sie warf den Kopf zurück und flüsterte rau: „Wendell tut nicht das Gegenteil von dem, was er sagt.“
Das war nur allzu wahr. Und Dane war ein gemeiner Schuft. Er nahm nicht, was er begehrte, und wollte dennoch, dass niemand anderer es nahm.
„Jungfräulichkeit ist eine Nebensache, die sich recht einfach eliminieren lässt. Ob nun mit Wendell oder sonst wem.“
„Für dich ist es keine Nebensache. Sonst wärst du nicht mehr … keusch.“ Es war ein altmodischer Ausdruck, der jedoch hervorragend zu Hadley passte.
„Tja, demnach sitze ich echt in der Klemme, oder? Du willst deine Zeit nicht an mich verschwenden. Um nicht mehr Jungfrau zu sein, müsste ich aber mit wem schlafen. Das Problem dabei ist nur, dass ich das nicht will.“ Es zuckte um ihre Lippen. „Außer mit dir. Vielleicht.“
„Es geht nicht um Zeitverschwendung.“ Er ließ ihre Schultern los und steckte die Hände in die Taschen. „Es geht darum, dir nicht wehzutun.“
„Ich bin ein großes Mädchen, Wood. Das hast du sogar selbst gesagt. Meinst du nicht, dass ich selbst beurteilen sollte, was mir wehtun könnte und was nicht?“
„Ich lasse mich nicht mit Leuten ein, die mir etwas bedeuten, okay? Letztendlich werden sie immer verletzt.“
Mit großen Augen musterte sie ihn. „Das klingt einsam.“
Dane schwieg. Sollte sie lieber in dem Glauben bleiben, als die Wahrheit zu erfahren. Wenn sie wüsste, dass er sie nach Strich und Faden belogen hatte, würde sie ihm nie verzeihen.
Sie verschränkte die Arme unter den Brüsten, sodass sie hervorquollen, und sein Blick heftete sich unwillkürlich auf das schattige Tal, das unter dem
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