BIANCA EXKLUSIV Band 0193
festgestellt, dass doch noch mehr Arbeit vor uns liegt, als wir dachten.“
Isa schenkte ihm ein freundlich-unverbindliches Lächeln, wie er es so oft an ihr gesehen hatte. „Oh, ich komme schon klar. Mach dir keine Sorgen, Harrison. Ich werde mir einfach ein Buch aus dem Regal auswählen. Ich habe schon einige gesehen, die mich interessieren könnten.“
Harrison nickte. „Schön. Vielleicht könntest du noch beim Partyservice anrufen und uns etwas zum Essen bestellen. Wir sollten wenigstens einmal am Tag etwas Ordentliches zu essen bekommen.“
Isa lächelte. „Hast du irgendwelche Vorräte in der Küche?“
Harrison sah sie erstaunt an. „Ja. Ich habe immer einiges in der Tiefkühltruhe und im Vorratsraum liegen.“
„Dann werde ich für euch das Essen zubereiten. Kochen ist nämlich eines meiner Hobbys. Lasst euch überraschen.“
Harrison schüttelte den Kopf. „Du bist mein Gast. Das kann ich nicht annehmen.“
„Ist es dir lieber, wenn ich vor Langeweile sterbe?“
Harrison musste lachen. „Nein, also bitte. Wenn es dir wirklich Spaß macht. Aber wirf mir bitte hinterher nicht vor, ich hätte dich an deinem freien Wochenende zum Arbeiten gezwungen.“
„Gut, also abgemacht. Ihr arbeitet, und ich werde für eurer leibliches Wohl sorgen und dazwischen faulenzen. Was haltet ihr von einem kleinen Snack um dreizehn Uhr und von einem ordentlichen Abendessen gegen neunzehn Uhr?“
Ken und Harrison nickten dankbar.
3. KAPITEL
Harrison schlich so leise wie ein Dieb durch den großen Flur. Es war fast Mitternacht. Isa hatte sich den ganzen Tag über großartig verhalten. Die meisten Frauen verlangten ständig die Aufmerksamkeit eines Mannes, vor allen Dingen, wenn er sie auf ein Wochenende in ein abgelegenes Chalet in den Bergen eingeladen hat.
Deshalb hatte er wahrscheinlich auch noch nie eine Frau hierhergebracht. Er hatte stets so viel zu tun, dass er einfach keine Zeit hatte, eine Frau so zu umwerben, wie es die meisten verlangten. Ausgenommen Isa.
Sie erstaunte ihn immer wieder. Nicht nur, dass sie sich selbst unterhalten konnte, sie kochte auch noch ausgezeichnet. Sie hatte aus den Dingen, die sie im Kühlschrank und in der Tiefkühltruhe gefunden hatte, ein Feinschmeckermahl zubereitet, das einen Drei-Sterne-Koch vor Neid hätte erblassen lassen.
Als er an ihrer Tür angelangt war, hielt er inne und klopfte leise an. Er hoffte, dass sie auf ihn gewartet hatte. Er hatte lange gegen das Verlangen angekämpft, zu ihr zu gehen. Doch er hatte diesen Kampf schließlich verloren. Die Sehnsucht war zu stark gewesen.
Als er keine Antwort bekam, drückte er die Klinge langsam herunter. Die Tür war unverschlossen. Er schlüpfte hinein und wartete darauf, dass seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnten.
Er ging zum Bett hinüber und blieb davor stehen. Sie schlief, ein Arm lag unter ihrem Kopf, der andere über ihrem Bauch. Die Bettdecke war über ihre Brust gezogen.
Das Mondlicht fiel auf ihr schönes Gesicht mit den hohen Wangenknochen und den fein gezeichneten Augenbrauen. Ihr schwarzes Haar lag wie glänzende Seide auf dem Kopfkissen. Sie sah sehr jung und verletzlich aus.
Eine unglaubliche Sehnsucht überfiel ihn. Eine Sehnsucht, die so stark war, dass er seine ganze Kraft aufbringen musste, um dagegen anzukämpfen. Er hatte zwar flüchtige Affären gehabt, aber sich nie die Zeit genommen, eine tiefere Beziehung einzugehen. Zumindest nicht, seit seine Collegeliebe nach Hause in die Ferien gefahren war und dann verlobt mit dem Sohn eines Senators wieder zurückgekommen war.
Er lächelte. Das hatte ihn damals hart getroffen, aber später war er dann froh gewesen, dass alles so gekommen war. Er hatte gehört, dass sie eine kalte, lieblose Frau geworden war, die nur das Geld und den Luxus liebte.
Er unterdrückte den Wunsch, sich unter die Decke neben Isa zu legen, verließ leise den Raum und ging auf sein Zimmer.
Isa öffnete erst die Augen, als sie sicher war, dass Harrison gegangen war. Ihr Herz war ihr fast aus der Brust gesprungen, als er vor dem Bett gestanden und sie betrachtet hatte. Es hatte sie fast übermenschliche Kraft gekostet, tiefen Schlaf vorzutäuschen.
Nachdem sie eine halbe Stunde lang gewartet hatte, konnte sie die Spannung nicht länger aushalten. Wenn sie es tun wollte, musste sie jetzt handeln, bevor sie ganz der Mut verließ.
Während sie in schwarze Sachen schlüpfte, zählte sie sich immer wieder die Gründe auf, warum sie diesen gefährlichen Plan ausführen
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