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BIANCA EXKLUSIV Band 0193

BIANCA EXKLUSIV Band 0193

Titel: BIANCA EXKLUSIV Band 0193 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURIE PAIGE CHRISTIE RIDGWAY ALLISON LEIGH
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sollte. Dann nahm sie eine kleine Taschenlampe aus ihrer Handtasche und lief auf Zehenspitzen zu Harrisons Arbeitszimmer.
    Glücklicherweise war er ein ordentlicher Mann. Der Vertrag und die Geschäftsberichte lagen säuberlich gestapelt auf dem Tisch. Wenn es stimmte, was sie im vergangenen Monat erfahren hatte, dann würde der geizige alte Mann sofort von dem Geschäft Abstand nehmen, wenn ihm auch nur ein Detail missfiel oder geforderte Unterlagen fehlten.
    Harrison würde die Wahl haben, sie entweder zu heiraten oder mit ansehen zu müssen, wie Mr. Merry vom Vertrag zurücktrat.
    Alle Zweifel, die sie je gehabt hatte, lasteten plötzlich auf ihren Schultern. Um ein Dieb zu sein, brauchte man mehr Energie, als sie es je vermutet hatte.
    Ohne sich noch weiter Zeit zum Nachdenken zu gestatten, steckte sie rasch den Vertrag und die Unterlagen in eine schwarze Nylontasche und ersetzte die Vertragspapiere durch andere Blätter, die sie mitgebracht hatte. Harrison durfte nicht zu früh bemerken, dass der ausgearbeitete Vertrag verschwunden war.
    Als sie wieder die Treppe hinauf in ihr Zimmer schlich, kam sie sich wie eine Schlange vor. Jetzt stellte sich die Frage, wo sie die Nylontasche verstecken konnte, bis sie ihren Plan ausgeführt hatte.
    Ihr Schlafzimmer wäre der erste Platz, an dem Harrison nachschauen würde, und ihr Koffer kam schon gar nicht infrage. Schließlich entschied sie sich für das Badezimmer. Sie würde sie einfach in die Duschkabine hängen. Niemand würde auf die Idee kommen, da nachzuschauen. Oder vielleicht unter die Matratze?
    Haha, sehr brillant.
    Nachdem sie noch zehn Minuten ihre Möglichkeiten durchdacht hatte, entschloss sie sich schließlich, sie ganz hinten in den Wandschrank zu hängen.
    Um ein Uhr nachts wälzte sie sich immer noch unruhig im Bett herum. So viele Schafe sie auch zählte, sie verwandelten sich stets in glänzende Metallstäbe … die Gitterstäbe einer Gefängniszelle. Schließlich stand sie auf, um das belastende Beweisstück an einem anderen Ort zu verstecken, einem geradezu genialen Ort, wie sie sich selbst loben musste.
    Als die ersten Sonnenstrahlen gerade im Osten der Berge hervorbrachen, ging Isa hinunter in die Küche und begann sich einen Kaffee zu machen. Von Westen her zogen Wolken auf, und sie fragte sich, ob das wohl Regen oder Schnee bedeutete.
    „Guten Morgen.“
    Sie zuckte zusammen und als sie sich umdrehte, stand ihr Harrison gegenüber. Sie spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Wahrscheinlich wirkte sie wie ein Dieb, den man auf frischer Tat ertappte.
    „Entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Sein Lächeln war warm und entspannt. „Du bist aber früh aufgestanden.“
    Ihr Blut begann wieder normal zu zirkulieren, als ihr klar wurde, dass er den Diebstahl noch nicht bemerkt hatte.
    „Ja, dabei bin ich normalerweise ein Morgenmuffel.“
    „So?“, fragte er leicht amüsiert, während er mit dem Blick über ihren Körper fuhr. Und auf einmal war sie sich bewusst, dass sie denselben Bademantel trug, den sie auch vor dem Zwischenspiel im Whirlpool getragen hatte. Sie hatte nicht erwartet, dass Harrison nach einem langen Arbeitstag bereits wieder so früh aufstand.
    „Nein, aber es ist nett, den Tag zu begrüßen, wenn noch alles so frisch und …“ Sie wollte rein sagen, aber irgendwie schien dieses Wort nicht zu passen. „… und neu ist.“
    Sie widmete sich wieder ihrer Aufgabe, goss Wasser in die Kaffeemaschine und knipste den Schalter an. In ein paar Sekunden erfüllte ihr freundliches Gurgeln die Stille der Küche.
    Nein, sie brauchte keine Angst zu haben. Harrison schien völlig entspannt zu sein. Warum lächelte er eigentlich so zufrieden?
    Aber warum sollte er auch nicht zufrieden sein? Er lebte in Luxus und Reichtum, während ihre Familie stets jeden Penny umdrehen musste.
    Sein Vater hatte ihn nach Yale auf die Universität geschickt. Sie hatte ein Stipendium erworben und hart arbeiten müssen, um sich durchs College zu bringen. Selbst auf der Highschool hatte sie schon gejobbt, um sich Kleidung kaufen zu können.
    Aber für Rick würde das Leben anders sein. Er würde seine Chance bekommen, dafür würde sie sorgen.
    „Komm her“, drang Harrisons Stimme verführerisch in ihre Gedanken.
    „Warum?“, fragte sie und sah ihn an.
    Er wirkte so selbstsicher, dass sie seinem Wunsch nachkommen würde, dass sie wütend wurde. Sie musste sich zusammenreißen, um ihn nicht anzuschreien. Ihre Nerven waren wirklich nicht

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