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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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denn?“
    „Wir können die ganze Nacht hier sitzen und halb erfrieren, während die Temperatur gegen den Nullpunkt sinkt. Oder wir können zu dieser Hütte gehen und Feuer machen.“
    „Aber wenn Sie länger nicht da waren, wie wollen Sie dann wissen, ob sie noch steht?“
    „Es ist eine sehr stabile Blockhütte, die schon seit über fünfzig Jahren steht.“
    Drew stieg aus. Nach kurzem Zögern folgte sie ihm.
    Er kannte sich aus mit Autos. Mit schnellen Autos und schnellen Frauen. Und er hatte ein schlechtes Gefühl in diesem Fall – was das Auto anging, nicht die Frau. Oder vielleicht mit beiden, wenn er ehrlich war. Jedenfalls vermutete er, dass ein größerer Schaden als nur eine leere Batterie vorlag. Der Motor hatte immer mehr an Kraft verloren und kaum noch den letzten Hügel geschafft, bevor er völlig den Geist aufgegeben hatte.
    Er wartete, während Olivia sich einige Schokoriegel in die Tasche steckte, die Decke um sich wickelte und den Regenschirm öffnete. Eine heftige Bö riss ihr den Schirm jedoch aus der Hand und trieb ihn kreiselnd die Straße entlang. Sie stolperte ihm hinterher, um ihn einzufangen.
    „Lassen Sie ihn sausen.“ Drew nahm ihre Hand und setzte sich in Bewegung.
    Er befand sich auf vertrautem Boden, er kannte diese Gegend wie seine Westentasche. In der Nähe lag ein See. Unbefestigte Wege verliefen kreuz und quer durch das Gebiet. Er spähte in die Dunkelheit, suchte nach einem Anhaltspunkt. Sein Blick fiel auf eine Lücke in der dichten Reihe Pinien am Straßenrand. Er duckte sich unter einen Zweig und betrat den überwucherten Pfad, gefolgt von Olivia.
    Im Wald boten hohe Bäume einen gewissen Schutz vor dem Regen und dem schneidenden Wind. Es roch feucht und frisch.
    „Hier sind wir richtig“, sagte er, um sie zu beruhigen.
    „Wirklich?“
    „Ja.“
    Da ihr kaum eine andere Wahl blieb, stapfte sie weiter durch das dichte Unterholz. Er fand sich zurecht, so als hätte er einen inneren Kompass.
    Oliva stolperte und rang nach Atem, als er sie um die Taille packte und stützte. Sie fand ihre Sprache erst wieder, als er sie losließ. „Danke“, murmelte sie rau.
    „Passen Sie auf, wohin Sie treten.“ Mit dieser Anweisung ging er weiter.
    „Ich Tarzan, du Jane“, murrte sie so leise, dass er es nicht hören konnte. Sie bezweifelte nämlich, dass er über den Scherz gelacht hätte. Bisher hatte er keinerlei Anzeichen von Humor bewiesen. Er wirkte abgehärtet und robust – unter diesen Umständen ein nützlicher Mann. Sie versuchte, sich ihre kunstbeflissenen Freunde in San Francisco in einer derartigen Situation vorzustellen, und kicherte leise.
    Er drehte sich flüchtig zu ihr um. „Was ist denn so witzig?“, fragte er schroff.
    Sie schluckte. „Gar nichts.“ Wenn er sie so finster anblickte, fand auch sie keinen Humor in der Situation. Sie seufzte. Er war nicht nur abgehärtet und robust, sondern auch launisch. Sie ging weiter und schob einen Zweig beiseite.
    Er brach.
    Das Knacken klang durch die Nacht.
    Olivia erzitterte.
    Der Pfad war von tiefen Furchen durchzogen und führte immer weiter in den Wald. Mit jedem Schritt kamen ihr mehr grausige Schlagzeilen in den Sinn. Es lag nicht daran, dass sie ihm nicht traute, sondern daran, dass sie kein Volltrottel war.
    Irgendwann lachte sie nervös. „Ich sollte Sie warnen, dass mein Vater Polizist in San Francisco war. Er hat mir beigebracht, mich zu verteidigen.“
    Drew murmelte etwas Unverständliches.
    „Er hat mir beigebracht, mit einer Pistole umzugehen.“
    „Demnach sind Sie bewaffnet und gefährlich?“
    Olivia ärgerte sich über den herausfordernden Ton. „Ich trage keine Pistole, aber ich habe Pfefferspray in der Tasche. Und ich habe einen schwarzen Gürtel in Karate. Also sehen Sie sich vor.“
    Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. „Wollen Sie mir damit Angst machen?“, hakte er zynisch nach.
    Sie lachte auf. „Na ja, ich würde Ihnen nicht wehtun wollen.“
    „Sie sind wirklich einzigartig“, bemerkte er trocken und ging weiter.
    „Ich wollte Sie nicht beleidigen“, sagte sie nach einer Weile des angespannten Schweigens.
    „Das haben Sie auch nicht. Es ist eher eine Erleichterung zu wissen, dass Sie sich gegen alle Bedrohungen verteidigen können. Sogar gegen Bären.“
    „Was denn für Bären?“, hakte sie erschrocken nach.
    Drew lachte. „Es könnte einer vorbeikommen. Man kann nie wissen.“
    „Sie wollen mir nur Angst machen.“ Dennoch beschleunigte sie den Schritt und hielt

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