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Bianca Exklusiv Band 11

Bianca Exklusiv Band 11

Titel: Bianca Exklusiv Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckman , Sara Wood
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beiseite schieben."
    „Da haben Sie Recht." Lucy seufzte. „Ich habe eine Vertretung bekommen, weil es sich um einen Notfall handelte."
    „Notfall? Etwas Ernstes?"
    „Nein." Lucy zögerte und erwog, Max einzuweihen, doch dann entschied sie sich dagegen. „Ich musste für zwei Tage wegen einer dringenden Angelegenheit fort."
    „Ich verstehe. Diese Art von Arbeit erfordert viel Kraft und Einfühlungsvermögen. Warum hilft Ihre Schwester Ihnen nicht?"
    „Ach, sie wäre hoffnungslos. Sie ist wie ein exotischer Hibiskus und ich wie eine gewöhnliche Gartenblume."
    Max lächelte über Lucys Vergleich. „Für mich sind Sie wie eine Anemone. Ihre Schönheit blüht im Verborgenen. Haben Sie sich diese Blume schon einmal näher angesehen?"
    „Natürlich. Und Sie?" Lucy konnte sich nicht vorstellen, dass Max durch die Wälder spazierte und Anemonen betrachtete.
    „Aber ja", antwortete er feierlich. „Sie hat einen schlanken Stiel, zarte weiße Blütenblätter und ..." er lächelte vor sich hin „ein goldenes Herz."
    „Das würden Sie nicht sagen, wenn Sie mich beim Kartoffelschälen oder Bodenschrubben sähen", meinte Lucy erheitert.
    „Vielleicht doch. Sie arbeiten hart." Max berührte ihre Hände erneut und hielt sie fest, als Lucy sie zurückziehen wollte. „Nein, Sie brauchen sich dessen nicht zu schämen. Ihre Hände zeigen, wie selbstlos Sie im Gegensatz zu Ihrer Schwester sind. Macht es Ihnen denn nichts aus, dass sie Ihnen nie hilft?"
    „Aber nein", erwiderte Lucy verwundert. Selina war für diese Art von Arbeit einfach nicht geschaffen.
    „Hm. Haben Sie sich diese Tätigkeit als Beruf ausgesucht?" fragte Max ruhig.
    Eine sanfte Brise spielte mit Lucys offenem Haar, und Max betrachtete sie hingerissen. Hastig strich Lucy es zurück. „Ich habe nach der Schulzeit Gartenbau studiert... Wissen Sie, was das ist?"
    „Ja."
    Lucy sah ihn forschend an. „Seltsam ... Sie sehen wie ein Italiener aus, aber Sie sprechen ein fast zu gutes Englisch, beinahe ohne jeden Akzent."
    „Ich sagte Ihnen doch schon, dass ich hier gerade erst zu arbeiten angefangen habe. Seit meinem achtzehnten Lebensjahr war ich in England."
    „So? Sie sind also doch ein Bootsmann."
    „Wären Sie enttäuscht, wenn es so wäre?"
    Lucy lachte. „Nein. Das würde mich sogar freuen. Warum sind Sie nach Italien zurückgekehrt?"
    „Mein Vater ist gestorben."
    Max hatte die Lider gesenkt, aber an seinem ernsten Gesicht konnte Lucy erkennen, dass er den Verlust noch nicht überwunden hatte. Mitfühlend ergriff sie seine Hand. Er blickte auf.
    „Wie sind Sie vom Gartenbau zu Ihrer jetzigen Tätigkeit gekommen?" Offensichtlich wollte er das Thema wechseln.
    „Als ich unerwartet heimkehrte, herrschte zu Hause das Chaos. Meine Mutter litt sehr unter ihrem Rheuma und brauchte Hilfe. Da habe ich den Gartenbaukurs sofort aufgegeben."
    „Das dürfte Ihnen doch aber nicht leicht gefallen sein."
    „Doch. Schließlich ging es um meine Eltern, an denen ich sehr hänge. Würden Sie sich in einem solchen Fall nicht auch um Ihre Familie kümmern?"
    Max lächelte etwas traurig. „Ja, natürlich, wenn sie einverstanden ist. Trotzdem haben Sie ein großes Opfer gebracht."
    „Ach, nein. Es hat sich gelohnt, und ich weiß, dass ich richtig gehandelt habe. Wir haben aus unserem großen Haus ein Seniorenheim gemacht, um ein Einkommen zu haben. Das hat sich recht gut eingespielt. Ich kann gut mit alten Leuten umgehen." Lucy senkte den Blick. „Mir ... liegt nicht so viel an Verehrern und Partys ... Ich kann nicht glänzen wie meine Schwester."
    „Aber das tun Sie", sagte Max leise. „Sie leuchten wie Bernstein und sind so rein wie Gold. Viele Männer würden Sie vorziehen. Und erst recht ein Mann, der Liebe und Trost sucht, weil er von den Frauen enttäuscht ist und erkennt, dass Sie die Unverdorbenheit eines Engels besitzen."
    Lucy war solche Komplimente nicht gewöhnt. „Ich glaube, dem armen Mann würde Hören und Sehen vergehen, wenn er mit mir heimkäme und dort einen Raum voller alter Leutchen vorfände."
    „Nicht, wenn er Sie liebt."
    „Das würde nicht genügen. Er müsste auch Geduld, Verständnis, Einfühlungsvermögen ... und eine Menge Geld besitzen", setzte Lucy hinzu.
    „Wenn Sie sich eine Reise hierher leisten können, dürfte es Ihnen nicht allzu schlecht gehen", bemerkte Max.
    Lucy blickte auf die Tischdecke. „Ich musste in einer dringenden Angelegenheit herkommen. Es geht um meine Schwester ... genauer gesagt meine Halbschwester.

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