Bianca Exklusiv Band 229
nicht auch noch deine Lügen und Entschuldigungen ertragen.“
„Lügen und Entschuldigungen?“, stammelte Kit.
„Du hast mich benutzt. Ist jetzt der Groschen gefallen? Ich hoffe, ich war gut im Bett. Dein Verlobter wird froh sein, wenn er dir nicht allzu viel beibringen muss.“
Kit kämpfte um Haltung. Ihre Hände zitterten. Innerhalb von zwei Minuten hatte er alles beschmutzt, was zwischen ihnen gewesen war. Wütend sprang sie auf. „Ich benutze dich nicht!“
„Wirklich nicht?“ Joshuas Mund wurde zu einer schmalen Linie. „Ich glaube dir kein Wort. Nein, du bist nicht besser als jede andere Frau. Auch du willst etwas von mir.“
„Alles, was ich wollte, war, mit dir zusammen zu sein.“
„Wann? Vor oder nach dem Artikel über mich? Wolltest du über unsere Affäre, den Besuch der Farm eingeschlossen, schreiben? Das ist großartiges Material für eine Titelseite, da bin ich sicher.“
Kit sank resigniert auf die Couch und sah dann, wie er den Umschlag, den Eleni ihr geschickt hatte, sowie ihr persönliches Notizbuch aus dem Bücherregal nahm.
Kit wusste, dass dies eine Schlacht war, die sie nicht gewinnen konnte, aber sie musste es versuchen.
Hätte sie den Inhalt des Umschlags doch sofort vernichtet. „Woher hast du das?“
„Ich habe deinen Trolley aus Versehen umgeworfen, als ich mir eine Jacke aus dem Wandschrank holte. Du hattest den Reißverschluss nicht zugemacht, und ein Lippenstift war herausgerollt. Ich wollte ihn wieder zurückstecken, und dabei sah ich das hier.“ Joshua warf den Umschlag wütend auf die Couch. Einige der Artikel flatterten heraus, und das Notizbuch öffnete sich, aber Kit machte keine Anstalten die Papiere aufzuheben.
Stattdessen sah sie zu, wie Joshua stehen blieb und sich gegen die Wand lehnte. Sein Gesicht war so unbeweglich wie eine Maske, sein Blick eiskalt. „Keine Erklärungen?“
„So, wie du denkst, ist das nicht.“
„Etwas Besseres kannst du nicht vorbringen?“ Er lachte bitter auf. „Ich will, dass du es zugibst. Du bist auf dieses Schiff geschickt worden, um mich zu interviewen.“
„Ja. Ich habe diesen Auftrag angenommen, um meinem Vater zu entkommen. Er war wegen dieser Hundefuttergeschichte mit Blaine furchtbar aufgebracht.“
„Blaine ist dein Verlobter.“
„Er hält sich jedenfalls dafür.“ Wie konnte sie es leugnen? Blaine war fest davon überzeugt, dass sie verlobt waren, obwohl sie deutlich zu verstehen gegeben hatte, was sie von einer Verlobung mit ihm hielt. Aber ihr Vater hatte ihm ihre Hand gegeben, und Blaine lebte anscheinend noch im Mittelalter, in dem die Väter noch über ihre Töchter entschieden. Als Blaine ihr Nein einfach nicht akzeptieren wollte, hatte sie im Hundefutter über das teure Dinnerjackett gekippt.
„Aber als ich dich im Flugzeug traf, wusste ich nicht, wer du warst“, fuhr Kit leise fort. „Und ich erfuhr erst am nächsten Morgen, dass du mein Interviewpartner sein solltest.“
„Ich verstehe.“ Joshua nickte, als er ihr gegenüber in einem Sessel Platz nahm. Er verschränkte die Hände und lehnte sich vor. „Aber du brauchtest noch ein Bettabenteuer, bevor du deinem Verlobten endgültig treu sein wolltest, nicht wahr?“
„Nein!“, rief Kit entsetzt aus. „Das war nicht der Grund, warum ich mit dir ins Bett gegangen bin. Ich habe mit dir geschlafen, weil …“ Ihre Stimme versagte, und sie wagte nicht weiterzusprechen. Sie konnte ihm unmöglich sagen, dass sie ihn wahrscheinlich schon beim ersten Mal geliebt hatte. Das würde ihr Stolz niemals zulassen.
„Du musstest ja irgendwie an mich herankommen“, brach Joshua das Schweigen, das entstanden war. „Außerdem habe ich es dir nicht gerade besonders schwer gemacht, so verrückt, wie ich nach dir war. Und das eine gewisse Anziehungskraft zwischen uns bestand, kann man ja wohl nicht leugnen.“ Er lachte zynisch auf.
„Zu deiner Information, die Story ist bereits gestorben. Mein Vater hat mich längst gefeuert. Nein, Joshua, ich bin mit dir hierher gekommen, weil ich dich mag. Ich wollte nicht, dass unsere Beziehung endet.“
„Nun, dafür ist es jetzt zu spät. Unsere Beziehung ist bereits beendet“, erklärte Joshua mit ausdrucksloser Stimme.
Kit schloss die Augen. Sie musst kämpfen. Musste um diesen Mann kämpfen, den sie trotz dieser schrecklichen Szene immer noch von ganzem Herzen liebte.
„Nein, Joshua. Sie ist nicht beendet. Ich weigere mich, sie so enden zu lassen. Auch wenn du das jetzt glaubst, ich bin keine
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