Bianca Exklusiv Band 229
einzige Junggeselle in New York ist.“
Das Johlen begann erneut, und langsam kehrte Kits Selbstvertrauen zurück. Da sie sowieso keine andere Wahl hatte, konnte sie ihre Sache auch richtig machen. Sie musste schließlich beweisen, dass Kit O’Brien wieder zurück war, nicht wahr?
Der Lärm verstummte, und Kit kehrte all ihren Charme heraus, um sich an das männliche Publikum zu richten. „Wie Sie wissen, ist die Krebsforschung sehr wichtig für mich. Meine Mutter ist an Krebs gestorben, und eine Verabredung mit ihrer Tochter wird nicht billig werden. Hey, ist euch das klar da unten. Wenn ich eines nicht bin, dann billig.“
Die Gebote wurden unter lautem Jubel der Menge abgegeben und schon bald war Kits Preis auf 5000 Dollar gestiegen. Kit war erleichtert, zumindest würde sie nicht durch ein niedriges Höchstgebot gedemütigt werden.
Im Moment versuchten noch drei Männer sich gegenseitig zu überbieten. Jedes Mal stieg das Angebot um 500 Dollar. Kit kümmerte es nicht weiter. Nach Joshua Parker spielte es keine Rolle mehr, wer sie gewann. Sie würde keinem Mann mehr erlauben, sie so zu verletzen. Ihr Herz war bereits gebrochen.
„Zehntausend!“ Ein erstauntes Murmeln fuhr durch die Menge. Der Mann, der dieses Gebot gemacht hatte, lehnte an der hinteren Wand. War es derselbe Mann, der 5000 Dollar geboten hatte dafür, dass sie ihr schwarzes Kleid anzog?
Kit schaute ungläubig zu dem Mann hinüber. Ja, es war tatsächlich der Mann von vorhin. Aber es war die Person neben ihm, die ihre Aufmerksamkeit erregte. Jemand, den sie nur zu gut kannte. Joshua!
Dann riss Larrys Stimme sie aus ihrer Trance. „Verkauft für 10 000 Dollar an Nummer 2045.“
Kit verließ die Bühne und ging auf den Umkleideraum zu. Dort angekommen, schloss sie die Tür und lehnte sich dann atemlos dagegen.
„Kit?“ Eleni klopfte an die Tür, und Kit ließ sie hinein. Eleni runzelte die Stirn. „Ist alles in Ordnung?“
„Klar.“ Kits Knie zitterten, und sie sank auf einen Stuhl. „Ich habe mich gerade öffentlich prostituiert. Und das vor Joshua! Warum ist er hier? Warum lässt er mich nicht in Ruhe.“
„Oh, Kit, bitte. Was du getan hast, ist ehrenhaft und für einen wohltätigen Zweck. Sieh es doch von der positiven Seite. Du hast Jennifer Simons noch um 2000 Dollar übertroffen.“
Kit schloss einen Moment die Augen. „Ja, das habe ich“, flüsterte sie. Trotzdem würde Joshua annehmen, dass sie nur wieder mal im Rampenlicht stehen wollte. Er hatte sie als verwöhntes reiches Mädchen bezeichnet, und statt seine Meinung zu widerlegen, hatte sie sie auch noch bestätigt. Dass man sie praktisch dazu gezwungen hatte, fiel einfach unter den Tisch.
„Huh?“ Eleni hatte etwas gesagt, und Kit zuckte zusammen und sah sie verwirrt an.
„Kit, du solltest wirklich etwas aufmerksamer sein. Ich sagte, du kannst stolz auf dich sein. Die Auktion hat über 100 000 Dollar eingebracht. Ich kann es kaum glauben. Jetzt zieh dich an, und geh. Wer immer der Gentleman ist, der für dich gezahlt hat. Er ist da draußen und wartet auf dich.“
„Meinetwegen.“ Kit zuckte die Schultern. Es war ihr gleichgültig, wer da draußen auf sie wartete. Joshua war der Einzige, der ihr wichtig gewesen war, und das war für immer vorbei.
Sie zog das schwarze Kleid aus, legte es seufzend auf den Stuhl und schlüpfte wieder in das weiße Satinabendkleid. Dann rückte sie den zweikarätigen Diamanten zurecht und setzte ein Lächeln auf. Wenn ihr Glück noch ein wenig anhielt, würde das Schicksal ihr keinen Grund geben, Joshua ein Glas Wasser ins Gesicht zu schütten. Obwohl sie die Vorstellung irgendwie reizte.
Dann straffte sie sich und trat entschlossen hinaus.
Joshua sah, dass Kit den Ballraum betrat und zur Bar hinüberging, um sich dort ein Glas Wein zu bestellen. Sie hielt es so krampfhaft fest, als hätte sie das Glas nur bestellt, um etwas zu haben, woran sie sich festhalten konnte.
Er lächelte. Sie hatte Mut bewiesen und die Auktion wie geplant hinter sich gebracht. Zufrieden nahm er einen Schluck Mineralwasser. Wochen waren vergangen, in denen Kit nicht einen einzigen Wohltätigkeits-Ball oder irgendeine Veranstaltung besucht hatte.
Doch Cameron war es gelungen, sie endlich wieder aus dem Haus herauszulocken. Und er war stolz auf sie. Sie hatte so selbstbewusst und souverän auf der Bühne gewirkt – und so charmant und liebenswert. Am liebsten hätte er selbst die Hand gehoben und für sie geboten. Doch Cameron hatte gemeint,
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