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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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verspürte eine merkwürdige Regung. Dann lachte sie insgeheim über sich selbst. Was sollte sie mit so einem Mann anfangen? Mit einem Mann, den sie nicht durchschauen konnte. „Sind Sie Soldat?“, fragte sie impulsiv.
    „Wie kommen Sie denn darauf?“
    „Ich weiß nicht. Sie haben irgendwie so was an sich“, erwiderte sie hilflos. Das Leben in einer Familie mit einem begrenzten Wortschatz hatte sie nicht auf derartige Gespräche vorbereitet.
    „Ich habe eine Weile in der Armee gedient“, antwortete er wahrheitsgemäß. Das hatte zu seiner Ausbildung gehört.
    „Aber Sie wollten keinen Beruf daraus machen?“
    „Nein, aber es ist nicht ausgeschlossen, dass ich dorthin zurückkehre.“
    Sie sagte nichts dazu. In ihre Augen trat ein abwesender, verklärter Blick.
    „Dottie?“
    Sie hatte seinen Mund beobachtet, seine ausdrucksvollen Lippen. Nun kehrte sie in die Realität zurück. „Ja?“
    „Was haben Sie gerade gedacht?“
    „Dass dies der schönste Abend ist, den ich je erlebt habe.“
    „Führt Mike Sie nicht aus?“
    „Doch, wir gehen manchmal zum Hunderennen. Das ist toll.“
    „Was wünschen Sie sich eigentlich, Dottie?“, fragte er unvermittelt. „Vom Leben, meine ich.“
    „Das wissen Sie doch schon. Ich werde Mike heiraten, und wir werden eine Werkstatt kaufen.“
    „Und glücklich sein bis an Ihr Ende“, schloss er ironisch. „Sonst nichts?“
    „Viele Kinder.“
    „Aber wollen Sie sich denn nicht emporschwingen?“
    „In einem Flugzeug? Mir sind Boote lieber.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Grandpa ist mit mir immer zur Themse gegangen. Ich habe es geliebt, die Schiffe zu beobachten und an ferne Orte zu denken.“ Sie blickte durch das Fenster zum Fluss, der in der Uferbeleuchtung schimmerte.
    „Warum zeigen Sie es mir nicht?“, schlug Randolph vor und gab dem Kellner ein Zeichen.
    Minuten später spazierten sie hinab zum Wasser. Es war still am Ufer, und sie hörten das sanfte Plätschern der Wellen. Nach einer Weile des Schweigens stützte Dottie die Ellbogen auf die Ufermauer und seufzte.
    „Ich habe vorhin nicht in einem Flugzeug emporschwingen gemeint“, erklärte Randolph. „Ich meinte damit geistig.“
    „Das tun die Leute in Wenford nicht“, entgegnete sie mit einem leisen Seufzer. „Es ist kein emporschwingender Ort.“
    „Aber was ist mit der Ferne, die Sie erwähnt haben? Was ist mit den Ländern Ihrer Träume? Geben Sie sich wirklich mit Ihrem Lokal und Ihrem Mechaniker zufrieden?“
    „Sie haben was gegen den armen Mike, oder? Ich weiß, dass er nicht für jede Frau ein Traummann ist, aber er ist nett und gutmütig und lässt zu, dass ich mich um ihn kümmere.“
    „Das gefällt Ihnen? Sich um andere zu kümmern?“
    „Natürlich“, sagte sie überrascht, so als wäre es eine Tatsache. „Es ist wundervoll, gebraucht zu werden. Früher wollte ich mal …“
    „Sprechen Sie weiter.“
    „Sie dürfen nicht lachen.“
    „Ich verspreche es.“
    „Na ja, zuerst wollte ich Schauspielerin werden. Aber dann wäre ich gern Kinderkrankenschwester geworden.“
    „Warum sollte ich darüber lachen?“
    „Also wirklich! Ich bin doch viel zu dumm. Ich habe nie irgendwelche Prüfungen in der Schule bestanden. Eigentlich habe ich nie an welchen teilgenommen. Damals gab es nur noch Grandpa und mich, und er war immer krank, und deswegen habe ich die Schule geschwänzt.“
    „Das bedeutet doch nicht, dass Sie dumm sind, nur fürsorglich. Hätte es jemanden gegeben, der für Sie gesorgt hätte, wäre es anders gekommen.“
    „Ich hatte jemanden, der für mich gesorgt hat“, widersprach sie heftig. „Grandpa hatte mich lieb. Ihm sind nur die Dinge etwas über den Kopf gewachsen. Jedenfalls konnte ich nicht Krankenschwester werden. Es steht nicht in meinen Sternen.“
    „Sie lesen Horoskope?“
    Sie schüttelte den Kopf und hob in einer ausdrucksvollen Geste eine Hand zum Nachthimmel. „Schicksal“, bemerkte sie theatralisch. „Vorsehung. Für jeden gibt es irgendwo einen Platz auf der Welt, den nur dieser Jemand einnehmen kann.“
    Randolph hatte früher mal dasselbe gedacht. Sein Platz war klar umrissen gewesen, und er war gut darauf vorbereitet. Doch dann war alles anders gekommen. „Das ist eine gefährliche Einstellung“, erwiderte er nüchtern.
    Sie seufzte. „Sie haben recht. Es ist nicht gut, zu viel zu träumen. Es ist besser, realistisch zu sein.“
    „Vielleicht erweist sich die Realität als seltsamer, als Sie glauben“, murmelte er.
    Erstaunt

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