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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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Jahre alt und offensichtlich sehr nervös.
    Mit konzentrierter Miene ging das Mädchen die drei Stufen zum Thron hinauf. Sie klammerte sich förmlich an das Bouquet, während sie mit der Ansprache begann.
    Schon nach wenigen Worten geriet sie jedoch ins Stocken. Offensichtlich war ihr Englisch dürftig, und sie hatte die Rede auswendig gelernt wie ein Papagei. Als sie sich völlig verhaspelte, drehte sie sich Hilfe suchend zu ihrer großen Schwester um und schickte sich an, zu ihr zu laufen.
    Doch Sophie zischelte ihr mit finsterer Miene etwas zu. Daraufhin sank Elsa verzweifelt auf die unterste Stufe und brach in Tränen aus.
    Hastig lief Dottie zu ihr, kniete sich vor sie und lächelte sie an. „He, ganz ruhig. Es ist doch gar nicht schlimm. Ich habe bestimmt noch mehr Angst als du.“
    Elsa schniefte und blickte sie jammervoll an. Sie hatte die englischen Worte nicht verstanden, aber der freundliche Ton beruhigte sie. Mit einem kleinen Lächeln hielt sie den inzwischen zerknautschten Blumenstrauß hoch.
    „Für mich?“, fragte Dottie auf Deutsch.
    Als Elsa nickte, stand Dottie auf, hob sie auf die Arme und küsste sie auf die Wange. Elsas Zuversicht kehrte zurück. Beide lachten. Einen Moment lang wurden sie geblendet vom Blitzlichtgewitter, und irgendwo hinter den grellen Lichtern ertönte Applaus.
    „Du bist Elsa?“, fragte Dottie.
    Die Kleine nickte.
    „Ich bin Dottie.“
    „Dottie?“, wiederholte Elsa. Dann kicherte sie. „Prinzessin Dottie!“, rief sie, und noch mehr Applaus ertönte, gepaart mit Gelächter.
    Dottie entging nicht, dass Sophie sich angewidert die Augen bedeckte. Vermutlich empfanden viele andere ebenso. Das war ihr jedoch egal.
    Liz trat vor und übernahm Elsa. Sophie wäre vielleicht die geeignetere Person gewesen, aber trotz ihres professionellen Lächelns war sie unverkennbar wütend, entweder weil Elsa der Ehre ihrer Familie geschadet oder weil Dottie einen Sieg errungen hatte.
    Dottie hob den Blick zu Randolph. In Erwartung seiner Missbilligung bemerkte sie trotzig: „Wer sagt, dass ich nicht Prinzessin Dottie sein kann?“
    Er lächelte. „Sie können alles sein, was Sie wünschen“, erwiderte er und bot ihr den Arm. „Gut gemacht, Dottie. Sie haben einen Weg in die Herzen Ihres Volkes gefunden.“
    Innerhalb kürzester Zeit ging die Pressekonferenz um die ganze Welt. Alle Fernsehkanäle sendeten sie, stets im Blickpunkt die rührende Szene mit Dottie und Elsa.
    Die Zeitungen von Ellurien bezeichneten sie als „unsere lächelnde Prinzessin“. Einige verwiesen auf die starke Ähnlichkeit zu Königin Dorothea I. Andere bezeichneten sie als „eine wahre Mutter für ihr Volk“.
    Diejenigen, die gefürchtet oder gehofft hatten, dass ihr unorthodoxes Auftreten sie zu Fall bringen könnte, waren eines Besseren belehrt. Ihre Eigenarten wurden als exzentrischer Charme bezeichnet.
    Darüber lächelte sogar Randolph. Es erfreute ihn, dass die Leute nur das Beste in ihr sehen wollten, obwohl ihr merkwürdiges Verhalten ihm manchmal Anlass gab, sich die Haare zu raufen.
    Es amüsierte ihn zum Beispiel gar nicht, als Dottie wieder mal entschwunden war und er sie schließlich in der Küche vorfand, wo sie glückselig mit den Köchen plauderte und Eiscreme verschlang.
    „Wie ein gieriges Kind“, tadelte er später missbilligend.
    „Tja, ich musste doch reinhauen, weil ich wusste, dass Sie jeden Moment eintrudeln und mir den Spaß verderben würden“, versetzte sie düster. „Und so war es ja auch.“
    Sie hatte es Fritz, dem Küchenchef, besonders angetan, und so erfand er eine neue Eissorte und taufte sie „Dotties Spezial“. Sie freute sich wahnsinnig darüber, bestellte es eines Morgens sogar zum Frühstück und sandte mit der leeren Schale folgende Nachricht: Lieber Fritz, es schmeckt wundervoll wie immer. Nächstes Mal wünsche ich mir Pfirsicheis. Herzlichst, Prinzessin Dottie.
    Irgendwie geriet die Geschichte in die Zeitungen und erhöhte nur noch ihre Popularität, ob nun vom Informanten beabsichtigt oder auch nicht.
    Eine wahre Flut an Glückwünschen von Regierungen und Königshäusern traf ein, einschließlich von Prinz Harold von Korburg, worüber Randolph vor Wut schnaubte.
    Seit einigen Tagen wirkte er sehr angespannt. Jeder ahnte den Grund dafür, doch keiner sprach es aus: Dotties Anerkennung als Thronfolgerin hatte die Familie Bekendorf sehr aufgebracht. Sophies Vater hatte Randolph aufgesucht und die Verlobung gelöst. Eine Bekendorf heiratete keinen

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