Bianca Exklusiv Band 229
Top über den Kopf und spürte seine Hände auf sich. Dann versuchten sie, sich gegenseitig beim Ausziehen zu helfen, aber vor lauter Ungeduld behinderten sie sich nur und fielen lachend und eng umschlungen auf das Bett.
„Hast du es etwa eilig?“, flüsterte Lucas.
„Du nicht?“, konterte sie. „Dann mach langsamer.“
„Ich kann nicht.“
„Ich auch nicht.“
Das schafften sie erst, als sie zu dem wirklich wichtigen Punkt kamen – dem Punkt, an dem sie nicht mehr reden konnten, weil sie zu atemlos, zu überwältigt waren. Da hielt Lucas sie stumm in den Armen, bis sie es schließlich nicht mehr aushielt und ihn anflehte, er möge doch weitermachen … und sie schließlich beide den Höhepunkt erreichten.
An diesem Abend fuhren sie in Rebeccas Kleintransporter zu einem ausgedehnten Dinner nach Cheyenne, und anschließend brachte sie Lucas zu seinem Motel in Biggins.
„Ich muss morgen sehr früh aufbrechen, um den Flug nach New York zu erwischen“, teilte er ihr an seiner Zimmertür mit.
„Ich hatte kein Abschiedsfrühstück erwartet“, erwiderte Rebecca.
„Mein Vater müsste seine Entscheidung in ein paar Tagen treffen. Es tut mir leid, dass ich dir noch nichts Konkretes sagen kann.“
„Würdest du bitte aufhören, dich ständig zu entschuldigen? Es ist alles in Ordnung.“
„Ach ja?“ Er kniff die Augen zusammen, und seine Miene wirkte nachdenklich, forschend.
„Du schuldest mir gar nichts“, beharrte sie. „Keine Zusage für den Kauf der Ranch. Kein Versprechen, mich anzurufen.
Wir haben beide in den letzten Tagen nichts gesagt oder getan, das darauf hindeutet, dass es etwas Dauerhaftes sein könnte. Es war nur ein Zwischenspiel. Und ich bin glücklich damit. Wenn du es bist.“
„Sehr glücklich. Ich hatte nichts Derartiges erwartet.“
„Ich auch nicht. Ein kleines Geschenk des Lebens, zum rechten Zeitpunkt.“
„Zum perfekten Zeitpunkt.“
Sie blickten sich an, sehr lange. Seine wundervollen Augen funkelten. Sein maskuliner Duft betörte ihre Sinne. Sein sinnlicher Mund erweckte ein schmerzliches Verlangen.
„Eigentlich wollte ich mich hier von dir verabschieden“, sagte Lucas. „Aber … willst du vielleicht noch einen Moment reinkommen?“
„Glaubst du denn, dass es nur einen Moment dauert?“, flüsterte Rebecca, während sie ihm die Arme um den Nacken schlang.
Er küsste sie hungrig und zog sie zur Tür hinein.
Drei Wochen später regte sich in Rebecca der Verdacht, dass sie schwanger sein könnte. Ein Test bestätigte es.
In der zweiten Novemberwoche, als sie mittlerweile unter häufiger Übelkeit litt, kam ihr zu Ohren, dass Lucas gerade auf der Ranch war, deren Kauf er inzwischen abgeschlossen hatte.
Es war an der Zeit, in den sauren Apfel zu beißen.
Aus dem hübschen kleinen Haus in Biggins, das Rebecca gemietet hatte, rief sie die Seven Mile Ranch an. Die Telefonnummer hatte sich nicht geändert, was sie ein wenig aufmunterte. Von Lon, der als Manager auf Probe übernommen worden war, erfuhr sie, dass Lucas gerade Feuerholz zum Blockhaus schaffte und zum Lunch zurückerwartet wurde.
Sie schnappte sich Mantel, Mütze und Handschuhe, sprang in den brandneuen Kleintransporter, den ihr Vater nach dem Verkauf der Ranch für sie erworben hatte, und fuhr die vertrauten Straßen entlang, die sie seit fast einem Monat nicht mehr gesehen hatte. Die Ranch sah in ihren Augen immer wundervoll aus zu dieser Jahreszeit. An diesem Morgen schien die Sonne und ließ die frische Schneedecke auf den Feldern glitzern wie die Eiszapfen an den Zäunen.
Als Rebecca am Haupthaus eintraf, war Lucas gerade hereingekommen. Er hielt eine geöffnete Dose Suppe in einer Hand, und seine Nase war noch rot von der Kälte. Falls er sich freute, Rebecca zu sehen, so zeigte er es nicht. Andererseits verriet auch sie nicht, wie nervös und aufgewühlt sie war, während sie sich den Schnee von den Stiefeln stapfte und eintrat.
Sie konnte nicht umhin, sich in der vertrauten warmen Küche umzuschauen. Es war außerdem leichter, als Lucas anzusehen. Sie entdeckte dort neue Möbel, die schlicht, aber nicht billig aussahen, und Anzeichen von Lons Junggesellendasein in Form von unzähligen Zeitungen und Stiefeln. Er selbst war nicht anwesend, was Rebecca erleichterte.
„Siehst du? Das Haus steht noch“, bemerkte Lucas: „Willst du es inspizieren?“
„Deswegen bin ich nicht hier.“
„Das habe ich auch nicht angenommen, aber …“ Er verstummte, blickte sie an, schwieg einen Moment.
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