Bianca Exklusiv Band 229
dann bitte jetzt gleich.“
„Das ist schon okay. Nein, es gibt keine Grenzen. Und keine Tabus.“ Sie küsste seine Lippen und hob seine Hände zu ihren Brüsten.
„Gar keine?“
„Erlaubt ist, was gefällt.“
Sie küssten und liebkosten sich innig, bis Rebecca nicht länger wusste, wo ihr Körper aufhörte und seiner anfing. Sein Mund war überall. Er ließ die Lippen über ihr Gesicht, ihre Brüste, ihren Bauch und noch tiefer gleiten. Sie wand sich und bäumte sich auf, als eine Woge der Ekstase sie mit sich riss. Darin sank sie auf das Bett und spürte, wie Lucas höher glitt und Einlass suchte.
„Du bist so wunderschön“, murmelte er aufstöhnend.
Sie klammerte sich an ihn, bewegte sich mit ihm in absoluter Harmonie. Sie genoss es, sein Gewicht auf sich zu spüren und den Mandelduft seiner Haare einzuatmen.
Gemeinsam erreichten sie den Höhepunkt und kehrten dann ganz allmählich zurück in die Realität. Rebecca wusste nicht, was sie sagen sollte, ob sie überhaupt etwas sagen sollte … Und so küsste sie ihn nur sanft, immer wieder, als wäre jeder Kuss ein Wort der Zärtlichkeit oder des Dankes.
4. KAPITEL
„Geht es dir nicht gut?“, fragte Lucas. Er beobachtete, wie Rebecca auf dem unbequemen ächzenden Holzstuhl am Schreibtisch herumrutschte.
Momentan fühlte sie sich nicht sonderlich wohl. Es war nicht verwunderlich angesichts ihrer Beschwerden. In dem Schwangerschaftsbuch, das sie sich gekauft hatte, war von falschen Wehen die Rede – sie kamen unregelmäßig und fühlten sich eher wie ein Ziehen an, als dass sie schmerzvoll waren. Das war normal und kein Grund zur Sorge. Aber sie hätte gern darauf verzichtet.
Ihr fiel auf, dass seine Frage nach ihrem Befinden nicht gerade zärtlich oder mitfühlend geklungen hatte. Die harte Schale des berechnenden, erfolgreichen Geschäftsmanns war wieder da und ließ sie an den anderen Qualitäten zweifeln, die sie im vergangenen September an ihm entdeckt hatte. Ebenso zweifelte sie nun an dem vermeintlich beidseitigen Verlangen, dem Hochgefühl und der Glückseligkeit bei jenem ersten Liebesspiel.
„Mein Rücken tut nur ein bisschen weh“, antwortete sie. „Ich war heute Abend wohl etwas zu lange auf den Beinen.“
„Hoffentlich passt du auch auf dich auf. Gehst du regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen?“ Wiederum klang die Frage eher vorwurfsvoll als mitfühlend. Wo war bloß der zärtliche, liebevolle Mann geblieben, der bei ihr im Bett gelegen hatte?
Rebecca reckte das Kinn vor. „Der Arzt meint, dass ich mich wacker halte, vor allem angesichts der Fehlgeburt.“
„Fehlgeburt? Wie soll das denn möglich sein, danach sieht es mir nämlich gar nicht aus.“
Zorn wallte in ihr auf. „Ich habe den Zwilling dieses Babys verloren! Allerdings habe ich erst anderthalb Monate danach gemerkt, dass ich immer noch schwanger bin. Herrje, Lucas, du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich alles nur inszeniert habe!“
Er schüttelte den Kopf und schloss die Augen, als wäre er total fassungslos. Erinnerungen aus dem vergangenen Jahr schössen ihnen durch den Kopf. September und November, der Altweibersommer, dann der erste Nachtfrost. Sie hatten zu viele unterschiedliche Gefühle gehegt, in zu kurzer Zeit …
Rebecca saß im Schatten am Ufer und beobachtete, wie Lucas die Angelschnur auswarf. Er stand im Wasser und trug hohe Anglerstiefel, die er von ihrem Vater ausgeliehen hatte. Die Beine hielt er gegen die Strömung gespreizt.
Die Brust war Rebecca wie zugeschnürt, wenn sie daran dachte, dass er am kommenden Morgen abreisen würde.
Diese Beziehung sollte nicht von Dauer sein, das wussten sie beide.
Es ist nur ein Wendepunkt in meinem Leben, nichts weiter.
Lucas hatte bereits drei mittelgroße Fische gefangen. In der Erwartung, dass er sich auf das Angeln ebenso verstand wie auf alles andere, hatte Rebecca reichliche Beilagen eingepackt. Schon bald grillten sie den Fang auf der offenen Feuerstelle, die ihr Großvater vor über fünfzig Jahren vor der Blockhütte angelegt hatte.
Und sie zweifelte nicht daran, was sie und Lucas tun würden, sobald das Essen vorüber war.
Zum letzten Mal?
Sie würzten den frischen Fisch mit Salz und Zitrone und aßen dazu Brot und Butter. Und dann brauchten sie kein Wort zu sagen. Sie löschten nur das Feuer und begaben sich ins Schlafzimmer.
Rebecca fragte sich, ob sie jemals wieder dieses Haus betreten konnte, ohne an Lucas zu denken, an ihre Leidenschaft, ihre Ungeduld. Sie zog sich das
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