Bianca Exklusiv Band 229
sein.“
„Mom, wir sind nicht …“
„Doch, das seid ihr. Vorläufig zumindest, selbst wenn ihr in ein paar Monaten getrennte Wege gehen solltet. Um Maggies willen. Ich werde kommen, aber erst, wenn du mir sagst, dass es okay für Reba ist.“
Nachdem Lucas mit drei Sekretärinnen in drei verschiedenen Filialen von Halliday Continental Holdings gesprochen hatte, erreichte er schließlich seinen Vater, der sich derzeit in Dallas aufhielt.
„Das klingt ja nach einem bösen Schlamassel“, murmelte Farrer Halliday, nachdem er die Fakten erfahren hatte.
„Wir hoffen, dass es nicht so arg wird“, erwiderte Lucas.
„Mein erstes Enkelkind! Ich möchte sie gern sehen. Aber nicht, bevor die Ärzte sicher sind, dass sie es schafft. Ich will nicht umsonst mein Herz an sie hängen.“
„Das ist deine Entscheidung, Dad“, entgegnete Lucas in deutlich unterkühltem Ton.
„Na ja, ich sage eben, was Sache ist“, konterte Farrer ungerührt. „Schließ bitte nicht daraus, dass ich kalt und gefühllos bin. Im Gegenteil. Ich bin selbst Vater. Ich habe genug Kummer erlitten und lasse mir nicht wehtun, wenn es nicht sein muss. Also gib mir Bescheid, wenn ich kommen kann – sobald sie außer Gefahr ist.“
„Okay. Soll ich dich denn bis dahin auf dem Laufenden halten?“
Sein Vater schwieg, seufzte dann und fluchte. „Natürlich sollst du das. Es hat mir zwar gerade noch gefehlt, über so etwas Heikles auf dem Laufenden gehalten zu werden, aber ich will es so. Manchmal wissen die Menschen nicht, was gut für sie ist, oder?“
„Ja“, murmelte Lucas, „manchmal wissen sie es wirklich nicht.“
7. KAPITEL
„Mom?“, sagte Rebecca in den Hörer. „Hi, Honey, wie geht es dir?“
„Zuerst mal: Wie geht es dir?“
„Besser, seit ein paar Tagen.“
„Es tut mir leid, dass ich mich diese Woche noch nicht gemeldet habe. Ich habe Neuigkeiten, Mom.“ Nicht weinen. Bloß nicht weinen.
Maggie war drei Tage alt und hatte bisher keinen Rückschlag erlitten. Die Milch war eingeschossen, und Rebecca schaffte es mit Mühe, die kleinen Fläschchen zu füllen. Sie musste sich zusammenreißen und Maggie zuliebe alles verkraften.
Stockend berichtete sie ihrer Mutter von der Geburt. Dann hörte sie, wie ihr Vater den Nebenanschluss abhob, und musste noch einmal von vorn anfangen. Es wurde ein wirrer Bericht, und die Tränen waren kaum zu unterdrücken. Nur vage registrierte Rebecca, dass Lucas die Suite betrat.
„Nein, Mom, du sollst nicht so weit fliegen. Noch nicht. Sie ist noch zu klein, man kann sie noch nicht auf den Arm nehmen. Warte lieber, bis sie kräftiger ist. Bis es hier wärmer ist.“
„So lange?“ Ihre Mutter klang nun auch den Tränen nahe.
„Sie muss noch wochenlang im Krankenhaus bleiben.“ Ihr Vater wandte ein: „Deine Mutter und ich werden es uns überlegen. Wir möchten aber nicht, dass du ganz allein bist.“
„Das bin ich nicht. Lucas ist hier.“
Schon vor Monaten hatte sie ihren Eltern von Lucas erzählt, sie aber gleich gewarnt, dass eine gemeinsame Zukunft sehr unwahrscheinlich war. Ihre Eltern hatten sehr tolerant reagiert, sie nicht verurteilt, keine Fragen gestellt, ihr nur Fürsorge geboten.
„Er ist extra aus New York gekommen?“
„Nein. Er war gerade auf der Ranch und ist … Die Details sind jetzt nicht wichtig. Jedenfalls ist er hier und will bleiben, bis es Maggie besser geht. Ich möchte, dass ihr in Florida bleibt, bis ich euch Bescheid gebe, dass ihr kommen sollt. Okay?“
„Na ja, wenn du es wirklich so willst, respektieren wir das natürlich“, sagte ihr Vater. „Ich weiß, dass du dir Sorgen um deine Mutter machst.“
„Pass auf dich auf“, warf ihre Mutter ein. „Ruf uns jeden Tag an, wenn du kannst. Wir warten beim Telefon.“
„Okay. Macht euch keine Sorgen. Ich hab euch lieb.“
Rebecca legte den Hörer auf und blickte zu Lucas, der mitten im Raum stand und sie stumm beobachtete. Seine angespannte Miene jagte ihr Angst ein, und sie sank mit weichen Knien auf die Bettkante. „Was ist passiert? Ich dachte, du wärst frühstücken, aber … Warst du im Krankenhaus?“
„Nein. Der Doktor hat angerufen, während du geschlafen hast. Er will mit uns über Maggies Herz reden.“
Es schien Stunden zu dauern, bis Rebecca und Lucas durch den dichten Verkehr das Krankenhaus erreichten, und dann war Dr. Charleson zu allem Überfluss nicht zu sprechen.
„Er ist gerade im Kreißsaal“, erklärte Angela. „Er kommt her, sobald er kann.“
„Wie geht es
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