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Bianca Exklusiv Band 229

Bianca Exklusiv Band 229

Titel: Bianca Exklusiv Band 229 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Dunaway Lilian Darcy Lucy Gordon
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keine Unterstellungen.“
    „Ich unterstelle doch gar nichts. Ich frage ganz direkt.“
    „Aber ich antworte nicht direkt, weil ich es nicht weiß.“
    „Du musst doch wissen, was du fühlst.“
    Rebecca lächelte ein wenig verkrampft. „Ich fühle mich erschöpft und verängstigt. Meine Brüste tun weh, und ich vermisse Maggie jetzt schon. Ich fühle mich Lucas verbunden, weil ich weiß, dass er sie genauso lieb hat wie ich, und das hatte ich nie erwartet. Aber wir sind so verschieden. Wir kommen aus verschiedenen Welten.“
    „Manchmal ist das unwichtig“, warf Carla ein.
    „Aber was ist, wenn wir es irgendwann schrecklich finden, dass Maggie uns verbindet? Es gibt genügend geschiedene Paare auf der Welt, die beweisen, dass ein Kind eine Beziehung nicht kitten kann. Woher soll ich wissen, was Sache ist?“, widersprach Rebecca nachdrücklich. Dann seufzte sie. „Schreie ich dich etwa schon wieder an? Ich meine es nicht so.“
    „Wenn du es sagst, Honey.“
    „Glaub mir.“
    Carla lachte. „Schon gut. Genieße einfach die nächsten Tage und lass alles auf dich zukommen. Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß.“
    Als Rebecca wieder ins Auto stieg, erkundigte sich Lucas: „Und? Ist mit euch wieder alles in Ordnung?“
    „Sie ist großartig. Was mich angeht, bin ich mir nicht sicher, ob ich mich momentan mit irgendwem vernünftig verständigen kann.“
    Er widersprach ihr nicht.
    Sie fuhren bei Rebeccas Häuschen vorbei, das eines Tages vielleicht sogar heimelige Gefühle in ihr wecken würde. Es roch frisch und sauber in den Räumen, da Carla regelmäßig vorbeischaute.
    Rebecca kämpfte wieder einmal mit dem „Biest“ und füllte ein Fläschchen. Dann rief sie ihre Eltern an, um ihnen zu sagen, dass es vorläufig keinen Sinn hätte, wenn sie kämen. Sie wusste, dass Lucas ihre Einstellung missbilligte, aber er äußerte sich nicht dazu. Außerdem meldeten sich Rebecca und Lucas noch im Krankenhaus und erfuhren, dass es Maggie gut ging.
    Als Nächstes kauften sie Proviant für einige Tage ein, bevor sie weiter zur Ranch fuhren. Rebeccas Eltern hatten die Blockhütte auf Wunsch der Hallidays voll eingerichtet hinterlassen, sodass Bettwäsche, Geschirr und sogar Konserven vorhanden sein sollten.
    Ihre Stimmung hob sich und ihre Ängste verflogen, als sie sich den Bergen näherten und die kalte, klare Luft durch die geöffneten Fenster ins Auto drang. Schließlich erreichten sie den Vorgarten, in dem Rebecca ihre ganze Kindheit über gespielt hatte. Dort musste sie feststellen, dass das Haus verschwunden war. Einfach so verschwunden.
    An dessen Stelle befand sich nun hässlicher, von tiefen Reifenspuren durchzogener Schlamm, übersät von den Scherben eines Terrakotta-Kübels, den ihre Mutter in jedem Frühjahr mit Blumen bepflanzt hatte.
    Zuerst war Rebecca zu schockiert, um zu sprechen. Einige Sekunden später war sie zu wütend, um zu schweigen. „Warum hast du es mir nicht gesagt?“, fuhr sie Lucas an. „Warum hast du mich nicht darauf vorbereitet?“
    „Reba, ich …“
    „Ich wäre nicht hergekommen, wenn ich das gewusst hätte! Du hast mich reingelegt!“
    „Reba, ich wusste nichts …“
    „Ist es abgerissen? Oder ist es … Wo ist es?“
    „Ich weiß es nicht! Hör mir mal eine Sekunde zu, ja? Glaubst du im Ernst, dass ich es dir verschwiegen hätte? Manchmal weiß ich wirklich nicht, was du von mir denkst. Anscheinend vertraust du mir so gut wie gar nicht, höchstens noch meinen organisatorischen Fähigkeiten, die diesmal auch versagt haben. Ich hätte Lon vorher anrufen sollen.“ Er stützte die Ellbogen auf das Lenkrad, legte sich die Finger an die Schläfen und atmete frustriert durch,
    „Was hatte dein Dad denn vor, als du das letzte Mal mit ihm gesprochen hast?“
    „Da haben wir nur über Maggie gesprochen.“
    „Und du hast Lon nicht angerufen?“
    „Nein. Das habe ich doch gerade gesagt.“
    Rebecca stieg aus und stapfte trotzig durch den Schlamm zu der Stelle, an der sich einmal die Küche ihres Elternhauses befunden hatte. Ohne sich zu Lucas umzudrehen, der ihr gefolgt war, fragte sie: „Du weißt also nicht, wo es ist? Ob es noch existiert?“
    Ein paar Hundert Meter entfernt standen die Stallungen und Scheunen, die nun ohne das Haus in der Nähe fehl am Platze wirkten. Sie hörten Kühe muhen und gelegentlich menschliche Stimmen.
    „Dad hatte vor, es irgendwann zu verlegen“, sagte Lucas. „Er hat mit einem Bauingenieur darüber gesprochen, und sie haben mehrere

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