Bianca Exklusiv Band 229
Funkloch, sodass hier kein Handy funktionierte. „Aber nur, wenn es dir recht ist, dass ich dich allein hier oben lasse.“
„Ich fühle mich sehr gut hier.“
Weil dieser Ort ihrem Zuhause am nächsten kommt – bis das nette Schweizer Chalet den Platz der Blockhütte einnimmt.
Lucas wollte nicht zulassen, dass Rebecca das angetan wurde. Er wunderte sich selbst über sein Mitgefühl, da er nie an einem Zuhause gehangen hatte – und es auch nicht wollte. Ein Zuhause konnte man verlieren und darunter leiden, wie Rebecca nun litt. Besaß man kein Zuhause, war man sicher. Dasselbe galt für Beziehungen. Er hielt es für ratsam, im Vorfeld die Grenzen und Möglichkeiten und Fallstricke abzuchecken, um sich vor emotionalen Risiken zu schützen.
Seine Eltern hatten das nie getan. Insbesondere sein Vater war blind von einer Ehe in die nächste gerutscht – in der Überzeugung, dass jeder Kummer, den er vielleicht verursachte, mit Geld zu kurieren war. Darin irrte er gewaltig.
Warum hatte Lucas seine Tochter Maggie aber dennoch ins Herz geschlossen, ohne Wenn und Aber? Er hatte sich blind in diese Beziehung hineingestürzt, und es würde ihm das Herz brechen, wenn …
Er wollte nicht von seinen Gefühlen geleitet werden. Das war es vermutlich, was Rebecca an ihm nicht verstand und nicht mochte – diese nüchterne Art, dieses Bedürfnis, alle Fakten zu kennen und alles unter Kontrolle zu haben, bevor er ein Risiko einging.
Nun, er würde sich nicht dafür entschuldigen. Und er würde sich auch nicht ändern. Aber er wollte versuchen, die Blockhütte zu retten.
Lucas kam spät zurück. So spät, dass Rebecca gerade anfing, sich Sorgen zu machen. Sie hörte das Klappern von Rubys Hufeisen vor der Blockhütte und ging zur Tür. „Ist alles in Ordnung?“
„Du meinst Maggie? Sie hat sieben Gramm zugenommen. Es geht ihr gut.“
„Mit wem hast du gesprochen?“
„Mit Helen. Du weißt schon, von der Wochenendschicht. Sie ist gut. Ich mag sie.“
Rebecca nickte. „Sie würde nicht sagen, dass es Maggie gut geht, wenn dem nicht so wäre.“
„Ich war länger unterwegs als erwartet.“
Sie nickte erneut. „Ich habe schon das Dinner vorbereitet. Wenn du Ruby versorgt hast, können wir essen.“
Zurück in der Küche, während Rebecca Knoblauchbrot in den vorgeheizten Backofen legte und eine Packung Ravioli in das kochende Wasser auf dem Herd schüttete, fragte sie sich, was Lucas so lange aufgehalten haben mochte. Probleme auf der Ranch? Geschäftliche Telefonate mit New York?
In den letzten zwei Wochen hatte er bestimmt viele Dinge vernachlässigt. Sie hatte erwartet, dass er das Geschäftszentrum im Hotel nutzen würde, aber dort suchte er nur Informationen über Frühchen im Internet.
Erst seit sie aus Denver fort waren, nahmen beide wieder etwas Notiz von anderen Dingen – beispielsweise dem verschwundenen Haus und der Nachbarranch, die zum Verkauf stand.
Morgen auf der Intensivstation wird das schnell wieder nachlassen.
Rebecca unterdrückte ihre Sehnsucht nach Maggie und zwang sich, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren – das Knistern des Feuers im Nebenraum, den Duft nach Knoblauch und Champignons und Sahnesoße.
Doch es war gefährlich, sich zu sehr auf diesen Augenblick zu konzentrieren … umso gefährlicher, je später es wurde. Der Abend war zu sehr erfüllt von Lucas.
Er hatte die Füße in den alten Reitstiefeln aus der Sattelkammer lässig auf den Weidenkorb für das Feuerholz gelegt, und die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Sein ganzer Körper war entspannt ausgestreckt. Lucas schenkte Rebecca ein träges Lächeln. „Das Essen war großartig. Jetzt bin ich am Einschlafen.“
„Ich auch.“
„Soll ich dich nach oben tragen?“ Sein Blick war auf ihr Gesicht geheftet. Im sanften, warmen Feuerschein sahen seine Augen schwarz aus.
„Solange du versprichst, mich in das richtige Bett zu bringen“, wandte Rebecca ein und wünschte, es hätte entschlossener geklungen … wünschte, sie wäre tatsächlich entschlossener.
„Und welches ist das?“
„Das weißt du doch. Dasselbe wie letzte Nacht. Das kleine mit der dünnen, durchgelegenen Matratze für nur eine Person.“
Das sichere Bett.
Das einsame Bett.
Das Bett, in dem sie vermutlich die ganze Nacht lang an Lucas denken würde.
„Ich verspreche es.“ Er sprang auf, als wollte er sie tatsächlich nach oben tragen.
Schnell erklärte sie: „Ich habe es nicht ernst gemeint.“
„Damit, welches Bett du
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