Bianca Exklusiv Band 229
das bedeutet, das ich jetzt gehen muss“, schwindelte sie rasch. „Ich hab dich lieb. Wir sehen uns dann morgen.“ Bevor er noch etwas anderes sagen konnte, legte sie rasch auf.
Nachdem ihr Adrenalinspiegel sich wieder normalisiert hatte, ließ sie sich aufs Bett fallen und legte eine Hand über die Augen. Großartig! Ihr Vater würde Blaine morgen zum Abendessen einladen. Sie wusste, dass Blaine sie heiraten wollte, allerdings aus den falschen Gründen. Zwei Familie zusammenzubringen, damit Einfluss und Macht noch größer wurden, das war nicht der Sinn einer Heirat. Zumindest würde sie diesen Punkt beim Abendessen klären können. Sie wollte aus Liebe heiraten. Und nicht aus praktischen Gründen.
Einen Moment lang sah sie sich den Gang der St.-Thomas-More-Kirche entlangschreiten, und der Mann, der am Altar auf sie wartete, war Joshua Parker. Kit lachte kurz auf und sprang so abrupt aus der Koje, dass sie sich beinahe den Kopf am oberen Bett gestoßen hatte.
Wie sagte doch das alte Sprichwort, Träume sind Wünsche deines Herzens? Kit schüttelte den Kopf und begann sich auf ihre morgige Abreise vorzubereiten. Sie musste noch die Koffer packen, einige Umschläge mit Trinkgeldern vorbereiten, die Zollerklärung ausfüllen und duschen.
Zwei Minuten vor siebzehn Uhr strich Kit nervös den Rock ihres kurzen Leinenkleides glatt und wollte gerade an die Tür der Kabine 913 klopfen, als die Tür sich bereits öffnete.
Er hatte auf sie gewartet. Er konnte es selbst nicht fassen, aber er war die letzten Minuten wie ein aufgeregter Schuljunge vor seiner ersten Verabredung in der Kabine hin- und hergelaufen.
Nachdem sie sich spontan am Strand geliebt hatten, hatte er an nichts anderes als an Kits Ankunft in seiner Kabine gedacht. Er wollte, dass diese letzte Nacht, die sie zusammen auf dem Schiff verbringen würden, perfekt war.
„Pünktlichkeit ist eine Tugend. Komm rein.“ Joshua hielt die Tür auf und ließ sie eintreten.
Auf dem kleinen Tisch stand ein riesiger Strauß roter Rosen, die er für sie bestellt hatte. „Für dich“, sagte er.
„Für mich?“ Sie lächelte und war beeindruckt, dass er auf einem Schiff Rosen für sie besorgt hatte. „Wie hast du das denn gemacht?“
„Oh, du wirst dich wundern, was ich alles machen kann.“ Sein Herz machte einen Freudensprung. Er hatte es geschafft. Er hatte sie überrascht, hatte ihr tatsächlich eine Freude gemacht. „Ich habe für neunzehn Uhr unser Abendessen bestellt“, erklärte er. „Ich dachte, das gibt uns Zeit, noch ein wenig zu plaudern.“
„Gut“, meinte Kit, rückte näher an ihn heran und sah aus, als ob sie geküsst werden wollte.
Joshua lächelte, und als er einen Schritt zurücktrat, schürzte sie gekränkt die Lippen. „Noch nicht, Kit. Wir haben noch die ganze Nacht. Vertrau mir.“
Kit sah ihn erstaunt an. „Natürlich vertraue ich dir. Ich weiß, dass du mich niemals verletzen würdest.“
Sie vertraute ihm. Und plötzlich wünschte er sich, er könnte ihr tatsächlich versprechen, ihr niemals wehzutun. Aber tief in seinem Inneren wusste er, dass sie wie Feuer und Wasser waren. Hoffentlich würde ihre Trennung schmerzlos verlaufen. Er würde alles tun, um ihr nicht unnötig wehzutun.
Mit einem unterdrückten Stöhnen zog er sie an sich und küsste sie mit einer verzweifelten Sehnsucht. Was war nur los mit ihm? Konnte es sein, dass Kit die Frau war, nach der er schon immer gesucht hatte? Die Frau, mit der er sein Leben teilen wollte?
Er wusste, dass es so etwas wie Liebe auf den ersten Blick gab. Sein Halbbruder Mark hat seine Frau gesehen und sie praktisch am nächsten Tag geheiratet. Jetzt waren sie bereits über zehn Jahre glücklich verheiratet. Mark hatte geschworen, dass er vom ersten Augenblick gewusst hatte, dass sie die Frau seines Lebens war.
Aber Joshua wusste nicht genau, ob Kit seine große Liebe war. Er wusste nur, dass sein Verlangen nach Kit viel zu groß war, um sie jetzt schon gehen lassen zu können. Das Feuer, das sie in ihm entfacht hatte, brannte noch lichterloh. Er küsste Kit leidenschaftlich, und als sie begann, sein Polohemd aus seiner Hose zu ziehen, löste sich sein Entschluss, mit der Liebe zu warten, bis er mit ihr gesprochen hatte, in Nichts auf. Er hob sie einfach auf die Arme und trug sie zum Bett hinüber.
Joshua erwachte sofort, als das Telefon klingelte. Er nahm den Hörer ab, murmelte benommen eine Antwort und legte ihn wieder auf.
„Das Abendessen ist fertig“, sagte er und
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