Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
Vom Netzwerk:
oder wie viel Angst du gehabt hast. Dass du ohne ein Wort der Erklärung weggegangen bist, hat unsere Familie gründlicher zerstört als irgendetwas anderes.“
    „Falsch! Ihr hattet wenigstens einander. Ihr konntet an einem Ort wohnen und eure Namen benutzen. Die Mädchen hatten ihre Großeltern und Freunde und konnten zur Schule gehen. Wärt ihr mit mir gekommen, hättet ihr das alles verloren, und vielleicht hättet ihr sogar das Leben verloren. Denk darüber nach, bevor du mich verurteilst, John.“
    „Das erklärt noch immer nicht, wieso du nicht erlaubt hast, dass ich verständigt wurde. Das war doch auch deine Entscheidung, oder?“
    Sie riss die Augen auf, ein Zeichen, dass sie diesen leisen, gefährlichen Ton erkannte, den er anschlug. „Die Männer, die hinter mir her waren, ließen keine Zeugen am Leben. Sie hätten mich umgebracht, ob ich nun ausgesagt hätte oder nicht. Mein Leben war also bereits beim Teufel. Aber du und die Kinder, ihr hattet noch eine Wahl.“
    „Warum hast du dann nicht mich diese Wahl treffen lassen? Um Himmels willen, hätte ich gewusst, was du durchgemacht hast …“
    „Du hättest genau so reagiert wie jetzt!“, rief sie. „Ich wusste, dass du dich auf ein Pferd schwingen würdest, um mich zu retten, ohne zu begreifen, dass du eine Wahl treffen musst!“
    „Das ist nicht fair, Annie.“
    „Unsinn! Ich kann an den Fingern einer Hand abzählen, wie oft ich einen Streit mit dir gewonnen habe. Ich musste die Entscheidung schnell fällen, und ich hatte Angst, du könntest dich und die Kinder in das Schutzprogramm drängen, bevor ich dir klarmachen konnte, was es für euch alle bedeuten würde.“
    „Oh, ich verstehe! Da ich zu dumm war, um etwas zu entscheiden, hast du beschlossen, eine Märtyrerin zu werden. Rechne nicht damit, dass ich mich bei dir dafür bedanke.“
    „Ich habe nicht damit gerechnet, dich jemals wiederzusehen. Also habe ich kaum mit deinem Dank gerechnet. Ich hatte schon eine ganze Horde Bundesagenten, die mich schützte. Es war nicht nötig, euer Leben auch noch in Gefahr zu bringen.“
    „Komm schon, Annie! Bist du jetzt nicht ein wenig melodramatisch? Wenn diese Agenten dich beschützen konnten, weshalb nicht auch uns?“
    Sie betrachtete ihn betrübt und seufzte resigniert. „Glaub, was du willst.“
    Er schüttelte verwirrt den Kopf. Vor einem Moment hatte sie sich voll Feuer gegen ihn gestellt. Jetzt wirkte sie ausgelaugt. „Ich glaube dir ja, dass es für dich schlimm war, Annie.“
    „Ich möchte nicht mehr darüber sprechen.“
    „Soll ich gehen?“
    „Sag mir, wann ich die Mädchen sehen kann.“
    „Na schön, setzen wir uns und besprechen wir es bei Limonade und Plätzchen.“
    Sie lächelte ihm über die Schulter zu, warf noch einen Blick aus dem Fenster und kam zu ihm an den Tisch. Er öffnete beide Dosen und das Päckchen mit den Schokoplätzchen.
    „Was hast du jetzt für Pläne, Annie? Willst du in Denver bleiben?“
    „Nein“, antwortete sie, ohne zu zögern. „Ich möchte in der Nähe der Mädchen sein.“
    „Heißt das, dass du nach Bozeman ziehen willst?“
    „Sobald ich eine Wohnung und einen Job finde und meine Eltern aufgespürt habe. Ich wollte sie anrufen, aber vermutlich haben sie Billings verlassen. Dad wollte sich immer in Arizona zur Ruhe setzen.“ Sie sah John an und schlug sich gegen die Stirn. „Du weißt natürlich, wo sie sind. Sie haben selbstverständlich mit Rachel und Holly Verbindung.“
    Johns Herz übersprang einen Schlag. Himmel, sie wusste es nicht! „Annie …“
    Sie ignorierte seinen halbherzigen Versuch, sie aufzuhalten, eilte an den Schreibtisch und griff nach Stift und Notizblock. „Ich schreibe mir ihre Telefonnummer auf und rufe sie so bald wie möglich an. Bereit!“
    „Ich … ich habe keine Nummer. Sieh mal …“
    „Du weißt sie nicht auswendig? Dann ruf mich an, wenn du heimkommst. Ich kann es nicht erwarten, mit ihnen zu sprechen.“
    „Annie, bitte, setz dich einen Moment.“
    Sie drückte den Rücken durch und zog die Augen zusammen. Plötzlich sah sie sehr tapfer aus. Und erschreckend verletzlich.
    „Was ist los, John?“, fragte sie.
    Er stand auf, ergriff sie an den Schultern und drückte sie gegen ihren Widerstand so sanft wie möglich auf den Stuhl. Dann ließ er sich vor ihr auf ein Knie sinken und nahm ihre rechte Hand zwischen seine Hände. Sie fühlte sich eisig an.
    „Es ist schon so lange her“, murmelte er. „Ich dachte … sie müssten es dir gesagt

Weitere Kostenlose Bücher