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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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Höhle verließen, sah sich Kincaid im Licht seiner Taschenlampe die Karte an.
    „Wie lange werden wir noch brauchen?“, fragte er. Sie war schließlich hier die erfahrene Wanderin.
    „Falls der Pfad noch in dem Zustand vom letzten Herbst ist, könnten wir es bis morgen Vormittag schaffen. Wir dürfen aber keine großen Pausen machen, und es darf nichts dazwischen kommen.“
    Kincaid nickte, bevor er den Rucksack schulterte. „So wie das Gewitter gestern, nicht wahr?“
    Sara nickte.
    Ihre Wade schmerzte, aber Sara hielt tapfer mit Kincaid Schritt. Es regnete kaum noch, doch ihre Laune hatte sich nicht gebessert. Wo war Mike jetzt? Wie hatte Lenny ihm die Situation erklärt? Der Junge war ein wenig zu alt, um zu glauben, dass sie Tante Sara nur einen Streich spielen wollten. Was konnten sie dem Jungen erzählt haben? So viele Fragen, so wenig Antworten.
    Dann blieb Kincaid plötzlich stehen, und Sara lief in ihn hinein. „Oh“, stieß sie überrascht aus, als sie gegen seinen Rucksack prallte.
    „Psst“, flüsterte er. „Bleib stehen und verhalte dich ganz ruhig.“
    Trotz seines warnenden Tones war sie neugierig, und sie schaute über seine Schultern.
    Eine zusammengerollte Klapperschlange hatte ihren Kopf erhoben und war bereit zum Angriff. Mit laut klopfendem Herzen sah sie, dass Kincaid seine Pistole zog.
    „Schau nicht hin“, flüsterte er, zielte und drückte ab. Die Kugel traf genau den Kopf der Schlange und zerschmetterte ihn. Der Rest des Körpers zuckte noch einige Sekunden und erstarrte dann.
    Kincaid steckte die Pistole weg, drehte sich um und nahm Sara in den Arm. „Es ist vorbei.“
    „Ich habe noch nie zuvor eine Klapperschlange gesehen“, stieß sie hervor.
    „Es gibt immer ein erstes Mal“, erklärte er und ihm wurde auf einmal klar, dass er sich langsam daran gewöhnte, sie in den Armen zu halten. Selbst durch die vielen Kleidungsstücke, die sie trugen, spürte er, wie schnell ihr Herz klopfte. Lag es an seiner Nähe, oder ließ nur ihre Angst vor der Schlange ihr Herz schneller schlagen?
    Sara beruhigte sich langsam. Sie rückte von Kincaid ab und sah die gleiche Sehnsucht in seinem Blick, die auch sie verspürte.
    Das brachte sie erst recht durcheinander, und sie richtete ihre Konzentration rasch auf den Schulterriemen ihres Rucksacks, bis Kincaid endlich weiterging.
    Irgendwann gegen Mittag machten sie eine kurze Rast und wanderten dann ununterbrochen weiter, bis langsam die Dämmerung einsetzte. Als Kincaid eine kleine Lichtung betrat und dort den Rucksack absetzte, ließ Sara sich sofort in das weiche Gras nieder.
    „Ich denke, wir benutzen heute Nacht das Zelt“, meinte er leichthin.
    Sie sah ihn erstaunt an. „Du hast ein Zelt? Und warum haben wir dann vergangene Nacht in dieser furchtbaren Höhle schlafen müssen?“
    „Bis wir es aufgebaut hätten, wären wir bis auf die Haut durchnässt gewesen. Außerdem ist es wirklich nur ein kleines Zelt.“ Er verschwieg ihr, dass es im Grunde genommen ein Einmannzelt war. Sei’s drum: Heute Nacht würde es zwei Menschen beherbergen müssen.
    Sara antwortete nicht. Warum auch? Sie konnte ja doch nichts ändern. Als sie ihren Rucksack von ihrer müden Schulter nahm, hätte sie vor Erleichterung fast gejubelt. Sie war schon immer sportlich gewesen und bei ihren Freunden bekannt für ihre Ausdauer. Aber die letzten beiden Tage waren wirklich sehr anstrengend gewesen. Wir haben ja bald unser Ziel erreicht, tröstete sie sich und erhob sich, um Feuerholz zu suchen, während Kincaid das Zelt aufbaute.
    Als sie mit einem Armvoll Holz zurückkehrte, starrte sie das winzige Zelt ungläubig an. Er schlug gerade mit einem zufriedenen Lächeln den letzten Hering in den Boden.
    „Das nennst du ein Zelt?“, fragte sie bestürzt.
    Er hatte mit dieser Reaktion gerechnet. „Ja, es ist doch hübsch, nicht wahr?“
    Sara ließ das Holz fallen und ging um das kleine Zelt herum. Dann sah sie ihn wortlos an.
    Er zuckte die Schultern. „Also gut, es ist nicht gerade das Ritz. Aber es ist wind- und wasserfest, und du wirst feststellen, dass es drinnen richtig gemütlich ist.“
    Gemütlich war kaum das Wort, das Sara jetzt in den Sinn kam. „Es gibt kaum genug Platz, um zwei Schlafsäcke nebeneinanderzulegen. Geschweige denn zwei Leute.“
    „Klar gibt es den.“ Er griff nach den Schlafsäcken, krabbelte damit ins Zelt hinein und öffnete nach zwei Minuten den Eingang des Zeltes. Als sie sich bückte, um hineinzuschauen, konnte sie ihre

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