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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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selbstsüchtig sein und nur an sich denken, während der kleine Mike irgendwo da draußen von einem Mann festgehalten wurde, der bereit war, ihn für Geld einzutauschen? „So etwas, ich meine … das sollten wir nicht tun. Ich muss an Mike denken. Nur an Mike. Ich hoffe, du verstehst das.“
    „Ja, klar.“ Er fror auf einmal. Oh ja, er hatte Verständnis dafür. Wie kam er nur dazu, etwas zu beginnen, was keine Zukunft hatte und was er nie beenden könnte?
    Er zog seinen Rucksack heran, suchte darin herum und war fest entschlossen, das, was gerade passiert war, so schnell wie möglich wieder zu vergessen. „Wir müssen essen, und wir müssen schlafen. Hoffentlich hat es morgen zu regnen aufgehört, damit wir früh aufbrechen können.“
    Sara war kein bisschen hungrig, und obwohl sie sehr müde war, war sie doch viel zu aufgeregt, um an Schlaf zu denken. Aber sie wusste natürlich, dass Kincaid recht hatte. Nach dem Essen legte sie sich mit dem Rücken zu ihm in ihren Schlafsack. Kincaid überprüfte noch das Feuer, legte sich dann in seinen Schlafsack und schaute dem Muster zu, das das Feuer an die Decke warf.
    Sara wusste, dass sie diesen Mann nie hätte berühren oder küssen dürfen. Nach diesem Kuss rief allein schon seine Nähe ein prickelndes Gefühl der Erregung in ihr hervor. In Gedanken kehrte sie immer wieder zu dem Spiel ihrer Lippen und Zungen zurück, und ihr verräterischer Körper sehnte sich nach mehr. Nach viel mehr. Aber im Moment konnte sie keine Beziehung gebrauchen, noch nicht einmal eine kurze Affäre. Schon gar nicht mit einem Mann wie Kincaid, dessen Wunden noch lange nicht verheilt waren.
    Sie versuchte, auf dem harten Boden eine bequeme Haltung einzunehmen. Es würde eine lange Nacht werden, das wusste sie bereits jetzt.
    Als der Morgen kam, musste Kincaid feststellen, dass der Himmel immer noch grau verhangen war, und es nieselte. Wie gewöhnlich war er früh aufgewacht und hatte das Feuer wieder entfacht, das in der Nacht ausgegangen war. Sara schlief noch. Sie lag zusammengerollt in ihrem Schlafsack, nur ihr Kopf schaute heraus. Er setzte den Kaffee mit dem Campingkocher auf und zog seinen Regenponcho über, bevor er nach draußen ging.
    Als er den Himmel betrachtete, wurde ihm klar, dass es noch eine Weile dauern würde, bis es aufklarte. Ihm machte das nicht so viel aus. Er war schon bei schlimmerem Wetter gewandert. Doch wie würde Sara mit dem Regen zurechtkommen?
    Sara. Was war nur über ihn gekommen, als er sie letzte Nacht geküsst hatte? Er hatte unzählige Fälle gelöst und es dabei mit vielen Frauen zu tun gehabt. Aber er hatte niemals auch nur eine von ihnen angerührt.
    Er stützte sich mit dem Fuß auf einem kleinen Felsen ab. Wenn er ehrlich zu sich war, wusste er, warum dieser Kuss stattgefunden hatte. Dieses Mal war nämlich er der Verletzliche gewesen. Er hatte sich einem anderen Menschen, in diesem Fall Sara, geöffnet. Nur Malachi wusste bislang von dem tiefen Schmerz, der ihn von innen aufzufressen schien. Nur wenige seiner Kollegen wussten, dass er seinen eigenen Sohn aus den Händen eines Kidnappers befreien musste. Er hatte nicht gewollt, dass die Leute ihn wie ein rohes Ei behandelten und Mitleid mit ihm hatten. Er war allein gewesen, erst mit seiner Angst, dann mit seiner Trauer, und hatte versucht, auf seine Weise damit zurechtzukommen.
    Jetzt kannte Sara seine Geschichte. Aber er bereute es nicht, dass er sie ihr erzählt hatte. Würde sie ihm nun genug vertrauen, um ihm auch noch den Rest ihrer Geschichte zu erzählen? Denn er spürte, dass sie ihm das Wichtigste bislang immer noch verschwiegen hatte.
    „Da bist du ja“, rief Sara ihm vom Eingang der Höhle aus zu. Sie hatte bereits ihre Jacke und ihren Regenponcho übergezogen, fror aber immer noch. Graue Regentage waren ihr zuwider. Deswegen war sie auch in Arizona geblieben. Hier schien die Sonne dreihundertfünfzig Tage im Jahr.
    Kincaid ging zu ihr hinüber und betrachtete fasziniert ihr Gesicht, das auch ohne Make-up frisch und wunderschön aussah. Vor allem ihr Mund schien ihn magisch anzuziehen, und Erinnerungen an den gestrigen Kuss wurden lebendig.
    „Hast du denn gedacht, ich wäre verschwunden?“, fragte er lächelnd.
    Sie gähnte hinter zugehaltener Hand. „Nein, ohne Kaffee hättest du mich nicht verlassen. Er ist übrigens fertig.“ Sie ging in die Höhle zurück.
    Sie ließen sich altbackene Brötchen und heißen Kaffee schmecken und packten dann wieder ihre Rucksäcke. Bevor sie die

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