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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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bekommen, den Mann zu heiraten, den sie von klein auf kannte und mit dem sie seit Monaten verlobt gewesen war?
    Und war es nicht so, dass sie es kaum erwarten konnte, Ben zu heiraten? Sie fühlte sich ganz schwindlig vor Glück bei dem Gedanken. Obwohl ihr auch ein bisschen zitterig zumute war. Wahrscheinlich ging es jeder richtigen Braut so. So als ob sie mit Ben seit Monaten verlobt gewesen wäre und er der Mann wäre, den sie liebte.
    Hey, auf welche abwegigen Gedanken geriet sie da?
    Wie gewöhnlich stürmte Josie mit vollem Tempo ins Ungewisse hinein.
    Ashley warf ihr einen seltsamen Blick zu. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich einfach behaupten, dass du von Ben Standing Bear regelrecht hingerissen bist. Nicht, dass ich es mir nicht vorstellen könnte. Er ist einfach sagenhaft. Diese Augen! Und so wie er sich beim Tanzen bewegt hat, würde ich meinen, dass der Rest von ihm auch nicht übel wäre. Wie kommt es, dass du am College nicht dein Herz an ihn verloren hast?“
    Josie fand das jetzt selbst ein wenig merkwürdig. „Ben ist ein Verstandesmensch“, erklärte sie und ließ es dabei bewenden. Ashley gab sich mit der Antwort zufrieden.
    Auf dem Nachttisch neben dem Bett standen ein Dutzend kleiner Flaschen mit Nagellack. Josie nahm eine auf und las die Aufschrift. „Persisches Paradies?“
    „Ja. Irgendwie mochte ich den Namen.“
    „Ich mag ihn auch. Ich denke, dass ich mir damit die Nägel zur Trauung lackiere.“
    „Meinst du nicht, dass es ein wenig sehr purpurrot ist?“
    „Ja, das ist es. Ganz sicher würde Jerry Bob das nicht gutheißen. Aber jetzt mit Ben sieht die Sache anders aus.“ Josie fing sogleich an, ihre Fußnägel zu lackieren.
    „Ich finde Jerry Bob eigentlich ganz süß. Er war außerordentlich dankbar, als ich ihn bat, morgen den Tag mit mir zu verbringen.“
    „Wo nimmst du ihn hin? Hoffentlich weit weg von Pontotoc.“
    „Wir werden an einem der Wasserarme vom Tennessee-Tombigbee picknicken. Gleich an der Grenze zu Alabama gibt es einen sehr schönen großen Park. Ich denke, ich brate ein Hühnchen und backe diese Nussschokoladenplätzchen, die du so gerne magst.“
    „Der gute alte Jerry Bob wird glauben, er sei gestorben und in den Himmel gekommen. Ich hab es einmal versucht, für ihn zu kochen, aber nicht einmal Bruiser wollte davon essen.“ Josie hob ihren Fuß, um ihre lackierten Nägel zu begutachten. „Schau … Was meinst du dazu?“
    „Ganz schön schockierend.“
    „Gut. Ich werde auch meine Fingernägel mit Persischem Paradies lackieren. Ich wünschte nur, ich müsste nicht das Brautkleid tragen, das ich für Jerry Bob ausgesucht habe.“
    Ashley warf einen langen prüfenden Blick auf das Brautkleid, das an der Außentür des Schranks hing. „Wenn wir die Ärmel heraustrennen und diesen kurzen Überrock mit den Rosetten entfernen, dann hätten wir ein schlichtes, klassisches trägerloses Abendkleid aus weißem Satin. Wie denkst du darüber?“
    „Ich denke, das Kleid würde nur gewinnen.“
    Ashley holte gleich ihre Nähmaschine und fing mit dem Trennen und neu Vernähen an.
    „Weißt du, Ashley …“, sagte Josie, die ihr dabei zusah, „… ich bedaure es wirklich ganz doll, dass du morgen nicht an meiner Seite sein wirst, wenn ich getraut werde.“
    Und als der Morgen kam und sie vor Ashleys Spiegel stand, während ihre Freundin ihr den Schleier ansteckte, flüsterte sie: „Wünsche mir Glück, Ashley.“
    „Oh das tue ich. Du weißt, dass ich das tue.“ Ashley umarmte sie und drückte sie an sich. „Alles Glück auf Erden, Josie.“
    Josie nahm an, dass sie es brauchen würde. Sie winkte vom oberen Fenster, als Ashley in ihrem roten Cabrio mit einem Picknickkorb voll Leckereien rückwärts aus der Einfahrt fuhr und bald aus ihren Gesichtsfeld verschwand.
    Sie selbst fuhr kurz darauf zur Kirche, um die Folgen zu tragen, für die sie allein verantwortlich war.
    Einer Überlieferung nach brachte es Unglück, wenn der Bräutigam am Tag seiner Hochzeit die Braut noch vor der Trauung sah. Zumindest hatte Josie das Ben erzählt, als sie ihre Lizenz abholten.
    „Natürlich ist das alles Unsinn“, hatte sie hinzugefügt.
    „Lass uns bei der Überlieferung bleiben, Josie.“ Ben nahm an, dass Josie wirklich alles Glück brauchen könnte.
    Jetzt, kurz vor der Trauung, stand er mit seinem Bruder in einem Nebenraum seitlich vom Altarplatz und bedauerte es, dass er Josie nicht vorher gesehen hatte. Wenn sie nun ihre Entscheidung bereute, was dann?

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