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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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Oder wenn sie sich anders besonnen hätte? Wie unausdenkbar peinlich wäre es, wenn er vor hundertundfünfzig eingeladenen rechtschaffenen Bürgern von Pontotoc zum Altar marschierte und Josie nicht aufkreuzte!
    „Du wirkst nervös, Ben.“ Sein Bruder Jim reichte ihm ein Glas Wasser. „Für einen Rückzieher ist es noch nicht zu spät.“
    „Nein, ich stehe dazu. Heute werde ich Josie heiraten.“
    Die ersten Orgeltöne klangen auf.
    „Es ist gleich so weit“, sagte Jim. „Bist du bereit?“
    Wie würden die Hochzeitsgäste es aufnehmen, dass er und nicht Jerry Bob Crawford mit Josie getraut wurde? Würde es einen Aufruhr geben?
    „Ich bin bereit. Und, Jim … gleichgültig was jetzt passiert, wir lassen uns nicht ins Bockshorn jagen. Okay?“
    „Du hörst dich an, als ob du mit Schwierigkeiten rechnest. Hast du mir etwas verschwiegen, Ben?“
    „Ich habe dir bereits gesagt, dass das alles sehr plötzlich geschah, und ich fürchte, dass nicht jeder in Josies Familie mit mir als ihrem zukünftigen Ehemann einverstanden sein könnte.“
    „Mach dir keine Sorgen. Denen sag ich Bescheid.“
    Ben wünschte sich, er hätte nur halb so viel Mumm wie sein Bruder. Im Augenblick fühlte er sich gar nicht beherzt.
    Die Klänge des Hochzeitsmarsches ertönten, und der Zeremonienmeister klopfte an die Tür.
    Als Ben aus der Tür in den Altarraum trat, hatte er das Empfinden, der Boden würde unter ihm weichen. Und als er seinen Platz vor dem Altar mit seinem weltmännisch wirkenden Bruder einnahm, war er wie von Nebel umgeben. Irgendwo ganz hinten, den Mittelgang herunter bis zur großen Eingangstür, konnte er einen winzigen Lichtstrahl sehen.
    „Da vorne stehen sie“, flüsterte Onkel Carl, der als Brautvater Josie zum Altar führen würde.
    Es verschlug Josie den Atem, als sie Ben erblickte. Vielleicht lag es am Smoking. Sie hatte ihn noch niemals im Smoking gesehen, und Ben war unbestreitbar der bestaussehende Mann auf der ganzen weiten Welt.
    Es musste am Smoking liegen! Es konnten nicht seine dunklen Augen sein, deren Blick suchend über den Mittelgang schweifte, bis er sich auf Josie richtete, die am Arm ihres Onkels aus den Schatten des Vorraums hinter dem Portal in den Kirchenraum trat.
    „Kneif mich“, flüsterte sie Onkel Carl zu. Sie musste sich wieder darauf besinnen, dass Ben nicht wirklich der Mann war, den sie liebte, und dass ihre Hochzeit bloß ein Anlass sein sollte, die überhebliche Pickens-Familie in ihre Grenzen zu verweisen.
    Genau in diesem Moment gab es einen vereinten Laut des Erstaunens, und Tante Tess sprang von der Sitzbank hoch.
    Es gibt Ärger! Josie wurde mulmig zumute. Wenn nötig, würde sie den Mittelgang hinaufstürmen, sich Tante Tess schnappen und sie aus der Kirche bugsieren. Sie schwor sich, dass sie genau das tun würde!
    „Wo ist Jerry Bob?“, fragte Tante Tess laut in die Kirche hinein.
    Bens Lächeln wich nicht, aber sein Bruder schickte in Richtung Tante Tess einen so grimmigen Blick, der die meisten Männer eingeschüchtert hätte.
    Doch nicht Tante Tess … Tante Tess blieb unbeirrt und unerschrocken. „Ich möchte wissen, was hier vor sich geht!“
    Unversehens packte Betty Anne ihre Schwester hinten am Festkleid und zog heftig daran. Tante Tess kam ins Wanken und plumpste auf ihren Sitz zurück.
    „Setz dich, Tess“, zischte Betty Anne. „Du ruinierst die Hochzeit meiner Tochter.“
    „Das werde ich nicht zulassen, Betty Anne!“
    „Kein Wort mehr, Tess, oder ich lass dich von den Türhütern aus der Kirche weisen.“ Tante Tess öffnete den Mund, doch Betty Anne setzte schnell „Ich meine es so!“ hinzu.
    Onkel Carl drückte Josies Hand. Es war vorbei. Der schlimmste Ärger, den Josie erwartet hatte, war nur eine unbedeutende Aufregung gewesen. Nun konnte sie Ben ungehindert heiraten.
    Ben atmete den Duft von Rosen ein, als Josie über den roten Teppich des Mittelgangs auf ihn zukam. Das goldene Medaillon schimmerte auf ihrer Haut. Dann stand sie an seiner Seite, warm und wirklich, und sie ergriff seine Hand.
    Die Orgel hatte den Hochzeitsmarsch beendet und ging zu einer neuen Melodie über. Das Lied „Amazed“ klang auf – Du setzt mich immer wieder in Erstaunen.
    „Überrascht?“, fragte Josie leise, und dann fing sie an, das Lied zu singen.
    Josie sah Ben dabei an, während sie diese wunderbare Liebesballade sang, so wie sie sie auf der Party gesungen hatte. Damals hatte sie Jerry Bob einen Streich spielen wollen. Wollte sie ihm wieder einen Hieb

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