Bianca Exklusiv Band 243
geöffnet. Er strich ihr leicht mit den Fingerspitzen über die Schultern und ließ so die Halter hinabgleiten. Der seidene Stoff fiel zu Boden, ohne dass sie es recht bemerkten, da sie sich tief in die Augen schauten.
Sechs Jahre lang hatte sie auf diesen Augenblick gewartet, und ihre Träumereien hatten die Erregung noch steigen lassen. Und ihm ging es genauso! Adam sagte sich, dass es eine kluge Entscheidung gewesen sei, damals nicht mit Annabelle geschlafen zu haben. Sie waren beide noch so jung gewesen. Doch jetzt war der richtige Augenblick gekommen.
Er zog sie fest in die Arme. Die Sehnsucht wurde so stark, dass er sich fast vergaß und sie gleich auf der Stelle genommen hätte. Doch dann bremste er sich ein wenig. Nicht zu schnell, sagte er sich, genieße den Augenblick. Er küsste Annabelle sanft auf die Schultern und fühlte, wie ihre Brüste unter seinen Zärtlichkeiten anschwollen.
Sie sanken auf das breite Bett. Adam streichelte ihr zärtlich über den Rücken, glitt über ihre Hüften und den Bauch hinauf zu den Brüsten. Dann beugte er sich über sie und küsste sie auf die Brustspitzen. Mit der Zunge umspielte er sie leicht, bis Annabelle vor Verlangen aufstöhnte. Ach, wie lange schon hatte er von diesem Augenblick geträumt! Damals hatte er gefürchtet, dass seine Eltern jeden Moment nach Hause kommen konnten, doch dieses Mal hatten sie ein Zimmer und ein Bett ganz für sich allein.
Annabelle strich Adam sanft über die Oberarme. Mit den Fingerspitzen zeichnete sie seine Muskeln nach. Er liebte es, wie sie langsam und sinnlich seinen Körper erkundete, wie sie ihn anschaute, offenbar immer noch verwundert, wie es zu dieser Situation gekommen war. Und er liebte ihren Körper.
„Du bist wunderschön“, hauchte er ihr ins Ohr und schmiegte sich fester an sie, schob einen Schenkel zwischen ihre Beine und küsste sie dabei leidenschaftlich auf den Hals und die Schultern. Annabelle verstand, was er vorhatte. Sie stöhnte leicht auf, bevor sie sein Gesicht in die Hände nahm und ihn damit zwang, sie anzusehen.
Die Ernsthaftigkeit ihres Gesichtsausdrucks ließ ihn zurückschrecken.
„Es ist in Ordnung, wenn es nur für diese eine Nacht ist“, erklärte sie mit sanfter Stimme. „Ich möchte es auch und werde es niemals bedauern. Es ist mir wichtig, dass du es weißt.“
Adam beugte sich über sie und stützte sich auf die Arme. Sein Atem ging immer schneller. Doch gleichzeitig schossen ihm die verschiedensten Gedanken durch den Kopf.
Ich werde es niemals bedauern.
Er biss die Zähne zusammen. Sie hatten nicht über die Zukunft gesprochen, und sie versicherte ihm, dass es kein Problem für sie sei. Er sah Annabelle nachdenklich an.
Doch nach der Liebe sah das oft ganz anders aus. Vor allem, wenn die Nacht besonders schön gewesen war. Und so, wie er Annabelles Körper gegen seinen fühlte, würde die Nacht sicher wundervoll werden.
Ich möchte es, wenn es auch nur für eine Nacht ist. Kein Morgen, kein Sommer, keine Zukunft.
Einen verrückten Moment lang lag Adam das Wort „Lügnerin“ auf der Zunge. Er kannte Annabelle besser und wußte, dass sie das nächste halbe Jahrhundert durchplanen würde, wenn sie könnte. Doch offenbar nicht mit ihm. Denn sie erwartete kein Versprechen.
Dann eben nicht, sagte Adam sich und küsste Annabelle auf den Hals. Doch so leicht ließen sich die Gedanken nicht vertreiben. Sie hätte nicht das gleiche zu diesem Steven gesagt. Mit ihm hatte sie schon Pläne für die Zukunft geschmiedet. Und das hätte sie auch mit jedem anderen Mann getan. Dieser Gedanke war für Adam überraschend. Nur mit mir nicht, sagte er sich, mit mir sieht sie keine gemeinsame Zukunft!
Er machte sich selber die größten Vorwürfe. Sicher, er verlangte nach Annabelle, doch er hätte es niemals zu dieser Situation kommen lassen dürfen. Denn er wußte es besser als sie, dass Annabelle keine Frau für eine Nacht war. Früher oder später würde sie es bereuen.
Adam hatte das Gefühl, auf einmal klar zu sehen. Auch wenn es schmerzhaft war, aber er musste sich zurückhalten. Er zog sich von Annabelle zurück, setzte sich auf die Bettkante und rieb sich das Gesicht.
„Adam?“ Annabelles Stimme zitterte. „Was ist denn auf einmal?“
Er sah sie über die Schulter an. Sein Gesicht war zu einer Maske erfroren. „Es tut mir leid, Belle.“ Und mit tonloser Stimme wiederholte er: „Es tut mir unendlich leid.“
10. KAPITEL
„Seit Tagen macht sie nichts anderes“, flüsterte Lia
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