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Bianca Exklusiv Band 243

Bianca Exklusiv Band 243

Titel: Bianca Exklusiv Band 243 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pade , Stella Bagwell , Lauryn Chandler
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den beiden Frauen zu, die neben ihr in der halb geöffneten Bürotür standen. „Immer noch sortiert sie Papiere.“
    Verdammt richtig, dachte Annabelle, doch sie tat so, als habe sie die anderen Frauen gar nicht bemerkt. Was war schon dabei? Sie hatte es eben gern, wenn die Unterlagen in Ordnung waren.
    Evelyn, Jessie und Lia hatte sie in den letzten Tagen immer wieder beobachtet. Sie vermuteten, dass Annabelle einfach zu viel Arbeit habe, doch wagten es nicht, etwas zu sagen, da sie sich einige deutliche Worten hatten anhören müssen wegen der Intrige, die sie eingefädelt hatten. Was Annabelle am meisten erzürnt hatte, war die Tatsache, dass ihre Schwester und die beiden Cousinen eine Kundin mit in ihre Privatangelegenheiten gezogen hatten.
    Annabelle hatte sich danach zwei Tage lang geweigert, mit den anderen Frauen im Haus zu sprechen. Entschieden legte sie den Schreiber auf einen Stapel Papiere und rief aus: „Kommt rein oder bleibt draußen, aber hört endlich auf, miteinander zu flüstern!“
    Evelyn, Jessie und Lia warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu. Noch nie hatten sie Annabelle so schlechter Laune erlebt. Während Evelyn das Büro betrat, verschwanden die beiden anderen.
    „Dein Arbeitszimmer kannst du gar nicht mehr besser aufräumen“, erklärte sie. „Warum lässt du die Papiere nicht einmal liegen und …“
    „Lass mich bitte allein.“ Annabelle schob entschieden den Stuhl zurück. Seitdem Adam sie sitzen gelassen hatte, fühlte sie sich hundeelend, doch sie hatte nicht die geringste Lust, mit jemandem darüber zu sprechen.
    Sicher, auf dem Heimweg war er die Höflichkeit in Person gewesen. Er hatte immer wieder betont, dass er Annabelle nicht verletzen wolle und sie zu sehr schätze, als dass er etwas tun könne, was sie später doch bedauern werde.
    Als sie endlich in Collier Bay angekommen waren, war Annabelle kurz davor gewesen, ihn zu erwürgen!
    Noch immer spürte sie diese unbeschreibliche Wut in sich. Sie hatte sich Hals über Kopf in die Arbeit gestürzt, um alles zu vergessen. Im Büro herrschte wenigstens Ordnung und Klarheit. Menschliche Beziehungen aber waren chaotisch und unberechenbar. Annabelle jedenfalls hatte genug von Männern.
    „Komm wenigstens zum Essen herüber.“
    Evelyn steckte sich das graue Haar zurecht. Sie trug ein langes Kleid in knalligen Farben mit großen, geometrischen Mustern. Und wieder klimperten die Armreifen lustig. „Du kannst das Besteck, die Teller und die Tassen sortieren und dann sämtliche Fingerabdrücke von dem Salz- und dem Pfefferstreuer wischen, bevor du eine genaue Liste aller Haushaltsartikel anfertigst. Oder du könntest endlich einmal aufhören, alles genau zu planen und wieder leben!“
    „Evelyn, ich bitte dich, ich bin sehr …“
    „Beschäftigt. Ja, ich weiß. Jeder hier im Haus weiß, wie beschäftigt du bist. Du bist eine Geschäftsfrau und musst dich um deine jüngere Schwester kümmern. Es stimmt ja, dass du viel Verantwortung trägst, das ist auch alles gut und richtig. Aber es ist nicht der wahre Grund dafür, dass du dich seit Tagen in deiner Arbeit vergräbst.“
    Annabelle traten die Tränen in die Augen.
    „Du kümmerst dich fantastisch um andere Menschen“, fuhr Evelyn sanfter fort. „Warum erlaubst du nicht auch anderen, sich um dich zu kümmern, wenn du es nötig hast?“
    Annabelle wollte sich abwenden. Sie brauchte nicht die Hilfe ihrer Cousine. Bis jetzt hatte sie es immer allein geschafft. Doch dieses Mal fühlte sie sich wirklich elend. Und dann war da noch ein anderes Gefühl. War das vielleicht Angst?
    Evelyn sah, wie Annabelle mit sich kämpfte. Sie setzte sich und sah ihr offen ins Gesicht.
    „Ich habe niemals verstanden, warum du unsere Hilfe nicht wolltest, als deine Eltern von uns gegangen sind“, fuhr sie ruhig fort. „Oh, ich weiß, Jessie und ich sind ein wenig seltsam, aber du warst damals noch so jung … Lia und du, ihr seid doch unsere einzige Familie. Wir sind zwar bestimmt nicht perfekt, aber wir sind hier und stehen dir bei. Das ist doch besser als nichts, oder?“
    Evelyn stand auf und ging langsam zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um: „Wir haben dich sehr lieb, Annabelle.“
    Und damit ging sie leise hinaus.
    Annabelle atmete tief durch und machte sich wieder an die Arbeit. Sie hatte festgestellt, dass einige Akten nicht in der richtigen Reihenfolge waren, und wollte sich gerade daranmachen, sie zu ordnen, als sie wieder daran denken musste, was Evelyn gesagt hatte:
    Wir

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