Bianca Exklusiv Band 243
kommt?“
Logan wünschte sich, die Erbschaft wäre der einzige Grund, aus dem er bei Nicole dermaßen besitzergreifend reagierte. Doch seit er wusste, dass sie Jungfrau war, schwankte er zwischen dem Wunsch, sie zu beschützen, und purem Begehren. Es war verrückt, doch er konnte nichts dagegen machen.
„Notfalls mache ich das. Du bist zu jung, um an eine ernsthafte Beziehung zu denken.“
„Aber ich bin nicht zu jung, um deine Frau zu werden“, hielt sie spöttisch dagegen.
„Ich sagte dir doch schon, dass es nur eine Scheinehe wäre, sonst nichts“, erwiderte er schroff.
Sonst nichts, dachte Nicole und ließ den Blick über seinen schlanken, muskulösen Körper gleiten. Wieso wurde sie dann das Gefühl nicht los, dass es doch viel mehr wäre?
Er brachte zwei hohe Gläser mit Eistee an den Tisch und setzte sich. „Du hast keine Ahnung von den Problemen, die ein Mann dir verursachen kann“, stellte er fest. „Und damit meine ich mehr als eine Schwangerschaft.“
„Was könnte noch schlimmer sein?“
„Eine Heirat wegen deines Geldes. Meinst du nicht, dass das viel schlimmer wäre?“
„Ich halte mich für eine gute Menschenkennerin“, behauptete sie. Doch stimmte das? Bryce hatte sie hereingelegt. Und Logan hatte sie vielleicht nur geküsst, um sie dadurch zur Heirat zu verleiten.
Nein, das traf sicher nicht zu. Lieber hätte er auf Belle Rouge und das Vermögen verzichtet, als vorzutäuschen, sie, eine Carrington, zu lieben. Nein, er hatte sie aus Zorn geküsst. Das war der einzige Grund.
„Männer sind geschickte Lügner“, behauptete er. „Das gehört zu unserem Wesen, vor allem, wenn es um Frauen geht. Du solltest das wissen, Nicole.“
Sie wusste, dass Männer dazu geboren wurden, charmant zu sein, zu lügen und sich aus dem Staub zu machen. Ihr unbekannter Vater und Bryce hatten sie diese Lektion gelehrt. Doch mit Logan wollte sie nicht über diese demütigende Erfahrung sprechen. Er hielt sie ohnedies für zu naiv, um für sich selbst zu sorgen.
„Nun, ich habe heute keinen Mann besucht, sondern eine Freundin. Allerdings war ich auch bei einem Mann, bei Mr Thorndyke.“
Logan hörte zu essen auf. „Du warst bei Dads Testamentsvollstrecker?“
Sie nickte. „Es wird dich freuen, dass er nicht bereit ist, mir einen Ausweg zu bieten.“
„Hast du ernsthaft damit gerechnet?“
Nicole zuckte die Schultern. „Er ist schließlich ein Mann, nicht wahr? Du hast mir soeben erklärt, wie hinterhältig das männliche Geschlecht ist. Also bestand immerhin die Möglichkeit, dass er mir einen Handel anbietet, sofern ich ihn davon überzeuge, dass es sich für ihn lohnt.“
Logan sah sie finster an. „Was hast du gemacht? Hast du ihm angeboten, mit ihm zu schlafen, falls er einige Paragrafen des Testaments ändert?“
Sie warf das Besteck auf den Tisch. „Traust du mir das wirklich zu?“
„Die Tochter wie die Mutter.“
Sie sprang auf, doch Logan hielt sie blitzartig fest.
„Setz dich!“, befahl er.
„Ich setze mich nicht zu dir!“
Sie rechnete damit, dass er sie wieder auf den Stuhl ziehen würde. Stattdessen stand er auf.
„Sei nicht kindisch“, sagte er heftig.
Nicole betrachtete wütend sein hartes Gesicht. Wie konnte jemand so gut aussehen und dabei so schlecht sein!
„Es wäre kindisch von mir, noch länger sitzen zu bleiben und mir deine hässlichen Bemerkungen anzuhören. Nein, vielen Dank. Ich esse später.“
„Du isst jetzt!“
Sie versuchte, sich loszureißen, doch er gab sie nicht frei. „Du hast mir keine Befehle zu erteilen, Logan!“
Ihre Brüste unter dem hellrosa Kleid hoben und senkten sich unter heftigen Atemzügen. Logan ließ den Blick instinktiv über die Rundungen wandern. „Glaubst du, ich dulde es einfach, wenn du dich selbst und den Namen meiner Familie zum Gespött machst?“
„Ich habe niemanden zum Gespött gemacht, auch nicht mich selbst!“, fauchte sie ihn an.
„Ach nein?“ Sein Blick glitt tiefer zu dem Schlitz im Kleid, der ihre gut geformte Wade entblößte. „Was hat denn dieser alte Kerl deiner Meinung nach gedacht, als er dein nacktes Bein betrachtete?“
„Er hat nicht …“
Logan zog sie zu sich heran. „Vermutlich hat er überlegt, was du darunter trägst und wie lange es dauert, bis er ans Ziel kommt.“
Im nächsten Moment landete ihre Hand auf seiner Wange. „Du bist so schmutzig! Ich …“
„Du weißt gar nicht, was ich bin! Aber wenn du einen Mann willst, musst du dir nicht erst einen in der Stadt
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