Bianca Exklusiv Band 243
bekommen, ist absolut moralisch.“
„Du genießt es, mich zum Ungeheuer zu stempeln, nicht wahr?“, fragte er hart.
„Ich verstehe dich nicht, Logan!“, warf sie ihm vor. „Außerdem glaube ich, dass du lügst. Du willst mit mir ins Bett, gibst es aber nicht zu, weil ich eine Carrington bin. Würdest du es nämlich eingestehen, wärst du wie dein Vater.“
War das der Grund? Nein, sagte Logan sich. Der Gedanke war ihm nie gekommen. Der eigentliche Grund, aus dem er Nicole nicht lieben durfte, war viel komplizierter.
„Das kommt der Wahrheit nicht einmal nahe“, behauptete er.
„Und wie sieht diese Wahrheit aus?“
Er betrachtete sie sekundenlang, ehe er sie zu sich zog, bis ihre Gesichter nur noch eine Handbreit voneinander entfernt waren. „Verdammt, ja“, sagte er gepresst. „Ich will dich lieben, Nicole! Gleich hier und jetzt in diesem heißen Wagen, während die Heuschrecken über unseren Köpfen zirpen.“
Völlig überrumpelt von seiner Veränderung streichelte sie seine Wange. „Warum tust du es dann nicht?“, flüsterte sie.
Logan konnte dem Drang, sich mit ihr zu vereinen, beinahe nicht widerstehen. Doch er zog sich zurück und wandte sich ab. „Weil ich nicht will, dass irgendeine Frau an mich gebunden ist.“
Irgendeine Frau! Vielleicht spielte es wirklich keine Rolle, dass sie eine Carrington war. Das verwirrte Nicole ebenfalls. Sie begriff noch, wieso er einer Beziehung mit ihr aus dem Weg ging. Aber wieso galt das auch für andere Frauen?
„Als deine Ehefrau wäre ich nicht an dich gebunden?“
„Nicht, wenn die Ehe nur auf dem Papier existiert.“
Sie stemmte sich gegen seine Brust, doch er gab sie nicht vollständig frei, sondern ließ die Hände auf ihrem Rücken liegen.
„Ich glaube, ich verstehe“, sagte sie langsam. „Du willst niemanden lieben.“
„Richtig“, bestätigte er, obwohl es ihn schmerzte. „Das will ich nicht.“
In all den Jahren, die sie Logan kannte, und in den Tagen seit seiner Rückkehr nach Belle Rouge hatte Nicole geglaubt, genau zu wissen, wer und was er war. Ein harter Mann, dem es gleichgültig war, ob er anderen Menschen Schmerz zufügte, weil er keine Gefühle besaß. Doch jetzt fand sie in seinem Gesicht und seiner Stimme etwas ganz anderes. Und diese Erkenntnis traf sie wie ein Schock.
„Aber, Logan“, sagte sie so lässig wie nur möglich. „Ich bin überrascht. Gerade du solltest Liebe und Sex voneinander trennen können.“
Bisher hatte er das stets getan, doch Nicole hatte etwas an sich, das ihn durcheinanderbrachte. Wenn er sie berührte, kannte er keine Zurückhaltung, und das machte ihm Angst. Keinesfalls wollte er ihr zeigen, wie verletzlich er durch sie wurde. Diese Macht wollte er weder ihr noch einer anderen Frau geben.
„Ich kann sehr wohl trennen. Du bist diejenige, um die ich mir Sorgen mache.“
„Ich?“ Es fiel ihr schwer, sich nicht gedemütigt zu fühlen. „Du glaubst, ich würde Sex mit Liebe verwechseln? Lieber Himmel, Logan, du bist unglaublich eingebildet!“
Er streichelte ihren Rücken. „Nein, und ich bin auch nicht dumm. Du bist noch Jungfrau, weil du dich einem Mann hingeben willst, den du liebst. Und ich … will nicht dieser Mann sein.“
Das traf sie schwer, doch sie zeigte ihm nicht ihren Schmerz. „Glaube mir, Logan, du musst dir keine Sorgen machen. Ich würde Lust und Liebe niemals miteinander verwechseln. Du kennst keine wahren Gefühle.“
Er zog die Hände von ihrem Rücken und sah sie kalt an. „Sehr gut. Das macht es für uns beide leichter. Dann können wir ja heiraten und alle juristischen Bedingungen erfüllen, ohne dass uns dabei irgendwelche gefühlsmäßigen Bindungen stören.“
Dieser Mann wollte zwischen ihnen alles kühl geschäftsmäßig halten, und Nicole beschloss, ihm zu geben, was er begehrte.
Selbstverständlich musste sie in den nächsten sechs Monaten hier leben. Und wenn sie das Geld haben wollte, um sich woanders eine neue Existenz aufzubauen, musste sie ihre Anteile an Logan verkaufen. Heiratete sie ihn, wurde alles vereinfacht.
„Du hast recht, Logan. Warum habe ich eigentlich gezögert, deinen Antrag anzunehmen? Schließlich bedeutet es gar nichts. Du hast mir die Augen geöffnet. Wenn ich die Heiratsurkunde unterschreibe, ist das, als würde ich eine Quittung ausstellen.“
Der Vergleich ärgerte ihn zwar, doch er konnte nichts dagegen sagen. Er hatte die Grundregeln für diese Ehe erstellt und musste sich nun damit abfinden.
„Dann wirst du mich
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