Bianca Exklusiv Band 243
von sich eingenommen, um ihr zu gefallen.
Sie blickte wieder zu Logan. An seinen Arbeitsstiefeln klebte Lehm. Die alte Jeans schmiegte sich um die harten, muskulösen Schenkel. Das dunkelblaue T-Shirt spannte sich über der breiten Brust und ließ die starken Arme frei. Er war ein sehr intelligenter und gebildeter, aber auch ein schlichter Mann vom Land. Die Mischung sprach Nicole stark an. Doch es ging nicht nur darum, wie Logan aussah oder was er tat. Nicole konnte es nicht genauer erklären. Etwas an ihm steigerte ihre Sehnsucht, sooft er lächelte.
„Nun, mir erscheint alles richtig.“ Er kam zu ihr und überreichte ihr die Vereinbarung. „Lies es sorgfältig durch. Ich möchte, dass du alles verstehst.“
Sie nahm ihm die Papiere aus der Hand und las sie gründlich durch. Ließ man die ganzen juristischen Phrasen weg, ging es letztlich darum, dass sie den Anteil ihres Ehemannes und ihren eigenen Anteil an Belle Rouge an Logan überschrieb. Das wurde allerdings erst gültig, wenn sie sechs Monate zusammengelebt hatten. Sobald die Anteile in Logans Besitz übergingen, zahlte er ihr dafür einen marktgerechten Preis, der bei Auflösung der Ehe ausgehandelt werden musste.
Es ging um eine schlichte geschäftliche Vereinbarung. Hier stand nichts von Begehren, Sehnsucht, Liebe und Schmerz. Allerdings gehörte das eigentlich auch nicht zu dieser Ehe. Das galt für sie wie für Logan.
„Mir erscheint das alles klar und deutlich.“ Sie stand auf und gab Logan die Papiere zurück. „Ich bin zur Unterschrift bereit.“
Logan wandte sich noch einmal an Thorndykes Mitarbeiter. „Was ist, wenn einer von uns es sich vor Ablauf der sechs Monate anders überlegt?“
„Das hätte keine Auswirkungen mehr. Sobald Sie beide den Vertrag unterschreiben, sind Sie daran gebunden.“
Logan sah Nicole fragend an. „Stört dich das?“
„Wenn Sie möchten“, warf Denton ein, „können wir einen Paragrafen hinzufügen, dass jeder von Ihnen am Ende der sechs Monate die Möglichkeit hat, anders zu entscheiden. Diesen Zusatz müssten Sie natürlich auch beide unterschreiben. Außerdem ist Ihnen sicher klar, dass dadurch der ganze Vertrag aufgeweicht würde.“
„Ich brauche keinen Notausgang“, versicherte Nicole hastig. Sie musste an Logan verkaufen. Etwas anderes kam nicht infrage. Es wäre verrückt gewesen zu versuchen, weiterhin mit ihm in diesem Haus zu leben. Sie wünschte in den nächsten sechs Monaten keine Unsicherheit, was ihre Zukunft anging. Der Bruch zwischen ihnen sollte sauber und schnell erfolgen und sich nicht schmerzhaft hinziehen. „Ich bin bereit, den Vertrag zu unterschreiben, wie er jetzt lautet.“
„Sie haben eine kluge Entscheidung getroffen, Mrs McNally.“ Denton stand lächelnd auf und holte einen Federhalter aus der Innentasche des Anzugs. „Ich zeige Ihnen, wo Sie unterschreiben.“
„Nicht so schnell“, wandte Logan ein. „Ich habe noch nicht zugestimmt.“
„Aber, Logan!“, rief Nicole. „Du wolltest diesen Vertrag. Wieso möchtest du jetzt einen Zusatz? Wir wissen beide, dass es so am besten ist.“
Ist es das, fragte sich Logan. Wurde er tatsächlich glücklich, wenn Nicole ihn verließ und er Belle Rouge mit niemandem teilte? Es muss so sein, redete er sich ein. Er konnte nicht mit Nicole zusammenleben, ohne sie zu begehren. Auf keinen Fall wollte er ihr sein Herz anvertrauen. Sie mochte nicht so hinterhältig wie Tracie sein, aber sie war eine Frau. Und was ihn anging, vertraute er keiner. Allein schon die Alkoholsucht seiner Mutter hatte ihn dazu gebracht.
Clara hatte geglaubt, immer glücklich zu sein, wenn sie nur Lyle McNallys Frau war. In Wahrheit hatte sie jedoch das ruhige Leben auf Belle Rouge verrückt gemacht. Nicole war noch sehr jung und sollte sich eigentlich nicht auf der Plantage vergraben. Ihm war das klar, wenn auch vielleicht nicht einmal ihr selbst.
„Du hast recht“, sagte er knapp. „Unterschreiben wir und bringen wir es hinter uns.“
Ohne noch mehr Zeit zu verschwenden, ging er mit dem Vertrag zu einem Tisch. Denton und Nicole folgten ihm, und fünf Minuten später war alles vorüber. Der Anwalt nahm die Papiere mit, um sie notariell beglaubigen zu lassen und sie zu hinterlegen.
„Nun“, sagte Nicole und versuchte zu lächeln. „Von jetzt an brauchen wir uns darüber nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Vielleicht sollten wir uns jetzt etwas zu trinken gönnen.“
„Weshalb?“, fragte Logan knapp.
„Um zu feiern. Es muss dich freuen,
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