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Bianca Exklusiv Band 243

Bianca Exklusiv Band 243

Titel: Bianca Exklusiv Band 243 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pade , Stella Bagwell , Lauryn Chandler
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hatte einen Holzfußboden, und Balken stützten die Decke. An den Tischen standen die gleichen Stühle, die man auch auf Veranden benutzte. Junge und ältere Paare waren hier, manche mit Kindern, andere ohne. Nur wenige Meter von ihnen beiden entfernt wärmte sich eine Cajun-Band am Rand der Tanzfläche auf. Hier gab man sich lässig, vergaß allen Ärger und genoss die Gesellschaft, in der man sich gerade befand.
    „Also schön“, stimmte er zu. „Aber wenn mir schlecht wird, musst du nach Hause fahren.“
    Sie lachte über die Warnung. „Dir wird nur schlecht, wenn du zu viel isst.“
    Der Flusskrebs besaß einen ausgeprägten Geschmack, der Logan völlig fremd war. „Das ist wirklich gut. Jetzt musst du mir noch einen auslösen.“
    „Oh nein, das kannst du selbst machen.“
    „Ich weiß aber nicht, wie das geht“, behauptete er.
    „Du lernst bestimmt schnell. Ich zeige es dir.“
    Nach einigen verunglückten Versuchen, über die Nicole lachte, bekam er heraus, wie man die harte Schale vom Krebsschwanz entfernte. Wenig später türmten sich vor ihnen die leeren Panzer, und die Flasche Wein war nur noch halb voll.
    „Woher kennst du dieses Restaurant?“, fragte Nicole und lehnte sich zurück. Die Krebse hatten ihren Appetit angeregt, und vom Wein war sie entspannt. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie sich wohl.
    „Während meiner Zeit an der Louisiana State University musste ich zu verschiedenen Vorträgen reisen. Vor einigen Jahren war ich in Lafayette, und jemand empfahl mir das Randall’s . Seither esse ich immer hier, wenn sich die Gelegenheit bietet.“
    Sie betrachtete ihn eingehend. „Du vermisst deine Arbeit nicht.“
    „Woher willst du das wissen?“ Logan griff nach dem Weinglas.
    „Ich weiß es einfach. Du wurdest für die Arbeit auf dem Land geboren. Du darfst nicht in einem Hörsaal eingeschlossen sein. In gar keinem Raum.“
    Es überraschte ihn, dass sie ihn so gut durchschaute. Trotz einiger leidenschaftlicher Küsse hatten sie nicht viel Zeit zusammen verbracht. Die Gespräche waren stets kurz ausgefallen und hatten sich um belanglose und unpersönliche Themen gedreht. Er hatte nicht erwartet, sie könnte seine Gefühle verstehen.
    „Du hast recht. Und es tut mir leid, dass ich der Plantage so lange fernblieb.“
    „Wirklich?“, fragte sie überrascht. „Das kann ich kaum glauben. Bei deiner Rückkehr warst du verbittert.“
    Er richtete den Blick auf ihre Augen und dann auf ihre vollen Lippen. „Du auch.“
    Nicole seufzte. „Wir beide wurden von unseren Eltern verletzt.“
    Er versuchte, nicht an ihre Lippen zu denken, doch wenn sie lächelte oder ihn auch nur ansah, wollte er sich über den Tisch beugen und sie küssen.
    „Du hast stets zu deiner Mutter gehalten“, hielt er ihr vor.
    „Das stimmt. Ich liebte sie. Aber sie hätte nie eine Affäre mit einem verheirateten Mann haben sollen.“
    Noch vor wenigen Wochen hätte Logan bei diesem Geständnis triumphiert. Es wäre für ihn ein großer Sieg gewesen, dass Nicole einen Fehler ihrer Mutter zugab. Jetzt machte es ihn nur traurig. Zu deutlich erkannte er, wie sehr Nicole unter den Entscheidungen ihrer Mutter gelitten hatte.
    Er nickte. „Auch wenn mein Vater mit meiner Mutter unglücklich war, hätte er sich nicht nach einer anderen Frau umsehen dürfen. Simone und Lyle haben falsch gehandelt.“
    „Sie waren eben nur Menschen“, erwiderte Nicole leise.
    Ich bin auch nur ein Mensch, dachte Logan. Wie lange sah er in Nicole nichts weiter als eine Frau, die seinen Namen trug?
    Der Hauptgang wurde gebracht, und sie ließen sich das köstliche Essen schmecken. Als sie nicht mehr konnten, spielte die Band bereits schwungvoll.
    Nicole konnte bei den schnellen Rhythmen nicht still sitzen. Auch wenn sie kein Wort der französischen Texte verstand, klopfte sie doch mit den Füßen den Takt, wiegte die Schultern und beobachtete mit leuchtenden Augen die Tänzer, die sich auf der vollen Tanzfläche drehten.
    „Wenn du mit dem Kaffee fertig bist, sollten wir es auch versuchen“, schlug Logan vor.
    „Kannst du tanzen?“, fragte sie ihn erstaunt.
    „Unter anderem“, erwiderte er lachend.
    Rasch stand sie auf und griff nach seiner Hand. „Zeig es mir, Mr McNally!“
    Logan erfüllte ihr die Bitte nur zu gern und wirbelte mit ihr herum, bis sie atemlos lachte. Nach jedem Song rechnete sie damit, dass Logan sie wieder an den Tisch führte, doch er dachte gar nicht daran.
    Er war auf der Tanzfläche in seinem Element.

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