Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca Exklusiv Band 243

Bianca Exklusiv Band 243

Titel: Bianca Exklusiv Band 243 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pade , Stella Bagwell , Lauryn Chandler
Vom Netzwerk:
vorne geknöpft war. Flüchtig betrachtete er ihre Brüste und richtete den Blick auf ihr Gesicht. Es war blass und hager. Die Augen waren vom Weinen gerötet und verquollen. Die Spuren der Trauer konnten ihrer Schönheit jedoch nichts anhaben.
    Er räusperte sich. „Ich habe schon Eistee eingeschenkt. Vielleicht möchtest du aber lieber Limonade oder Kaffee.“
    „Ich nehme den Tee“, erwiderte sie und setzte sich.
    Er brachte das Tablett mit den Sandwiches an den Tisch und ließ sich ihr gegenüber auf den Stuhl sinken. „Du kannst zwischen Wurst und Schinken wählen.“
    Sie griff nach einem Sandwich mit Wurst. „Im Kühlschrank stehen noch Schalen mit Essen und Süßspeisen, die Freunde in den letzten Tagen gebracht haben.“
    „Ich weiß, aber ich mag nichts mehr davon.“
    Nicole erging es wie ihm. Sie aß am liebsten etwas Einfaches. Noch mehr sehnte sie sich nach einem normalen Tagesablauf. Dabei wusste sie nicht einmal, wo von jetzt an ihr Zuhause war. Der Grund, aus dem sie sich auf der Plantage aufgehalten hatte, existierte nicht mehr.
    Minutenlang aßen sie schweigend. Nicole starrte in den Garten hinaus. Zwischen den gepflegten Blumenbeeten stand ein rankenbewachsener Pavillon. Es gab auch einen Goldfischteich und mehrere Vogelbäder, die sich die Vögel mit den zutraulichen Eichhörnchen aus den Nussbäumen teilen mussten. Vor Simones Schlaganfall hatte Nicole zusammen mit ihrer Mutter der Pflege des Gartens viel Zeit gewidmet.
    „Wie sehen jetzt deine Pläne aus?“
    Logans Frage riss Nicole aus den Erinnerungen. „Pläne? Meine Mutter wurde eben erst begraben, und du fragst nach meinen Plänen?“
    „Mir ist klar, Nicole, dass du nicht weiter nachdenken willst, doch es muss sein. Um deinetwillen.“
    „Meinst du nicht eher um deinetwillen? Mir brauchst du nichts vorzumachen, Logan. Du fürchtest, ich könnte dir unerwünscht zur Last fallen. Aber beruhige dich. Ich kann für mich selbst sorgen.“
    „Und wie willst du das machen? Wirst du heiraten?“
    „Heiraten? Ganz sicher nicht! Wir leben zwar im Süden, aber nicht einmal du kannst glauben, dass eine Frau einen Ehemann braucht, um in dieser Welt zu überleben.“
    Er richtete die grauen Augen nachdenklich auf ihr Gesicht. „Nein“, bestätigte er. „Aber vielleicht gibt es einen Mann in deinem Leben.“
    „Bedaure. Ich war mit dem College und der Pflege meiner Mutter zu sehr beschäftigt, um Beziehungen zu knüpfen.“ Zumindest seit Bryce, dachte sie bitter.
    Auch nach zwei Jahren schmerzte die Demütigung, die er ihr zugefügt hatte. Sie war auf seine angebliche Liebe und Bewunderung hereingefallen und hatte ernsthaft geglaubt, er wollte sie heiraten und den Rest seines Lebens mit ihr verbringen. Letztlich hatte sie herausgefunden, dass er nicht an einer Zukunft mit ihr interessiert war. Er hatte lediglich sein Vergnügen gesucht, und als sie ihm nicht entgegenkam, hatte er sie fallen lassen.
    „Außerdem“, fügte sie hinzu, „weiß ich gar nicht, ob ich überhaupt jemals heiraten werde.“
    Logan betrachtete sie zweifelnd, sagte jedoch nichts.
    Sie schob den letzten Bissen des Sandwiches in den Mund und sah ihn wieder an. „Vermutlich soll ich bald ausziehen.“
    Logan lehnte sich auf dem Stuhl zurück. Während sie schlief, hatte er den dunklen Anzug gegen ein kurzärmeliges Hemd und eine Jeans getauscht. Nicole lenkte den Blick von seinem ausdruckslosen Gesicht zu den nackten muskulösen Armen. Sie waren mit feinen schwarzen Haaren bedeckt. Am linken Handgelenk trug er eine teure Uhr, aber keine Ringe an den Fingern. Das überraschte sie nicht. Er war reich, zeigte es jedoch nicht. Gegen ihren Willen bewunderte sie ihn dafür.
    „Wer hat davon gesprochen, dass du ausziehst?“
    „Das war nicht nötig“, erwiderte sie überrascht. „ Belle Rouge befindet sich jetzt eindeutig in deinen Händen.“ Nervös stand sie auf und trat an die offene Tür zur hinteren Veranda. Die Frösche und Grillen im Garten waren deutlich zu hören.
    „Seit dem College hast du die Buchführung der Plantage übernommen, hat man mir erzählt.“
    Sie warf ihm einen Blick zu. Er saß noch am Tisch. Hoffentlich blieb er dort. Seine Nähe verunsicherte sie. Außerdem sollte er nicht merken, wie stark er auf sie wirkte.
    „Richtig. Warum? Willst du einen Buchprüfer engagieren, um sicher zu sein, dass ich kein Geld auf die Seite gebracht habe?“
    „Nein. Ich möchte, dass du weiterhin die Buchführung machst, sofern du nichts anderes

Weitere Kostenlose Bücher