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Bianca Exklusiv Band 243

Bianca Exklusiv Band 243

Titel: Bianca Exklusiv Band 243 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pade , Stella Bagwell , Lauryn Chandler
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ihrer Hand glitzern sah, doch gleichzeitig fürchtete sie sich vor dem schmerzhaften Augenblick, wenn sie ihn wieder abnehmen musste.
    Zum Glück konnte Adam niemals lange ernsthaft oder zornig bleiben. Freundschaftlich legte er Annabelle die Hände auf die Schultern und rieb ihre Oberarme. Auch wenn es eine Geste ohne jeden sexuellen Hintergedanken war, liefen Annabelle dennoch heiße und kalte Schauer über den Rücken.
    Adam und Annabelle standen sich nun so nah gegenüber, dass Annabelle sogar die kleine Narbe sehen konnte, die er unter der Nase trug. Sie selbst hatte sie ihm eingehandelt, als sie einmal beim Wandern vor ihm gegangen war, und ein Ast zurückschnellte. Annabelle betörte der männliche Duft seines neuen Rasierwasser, und der tiefe Blick, den er ihr aus den grünen Augen zuwarf. Am liebsten hätte sie so getan, als würde es das alles nicht geben, doch als er sie nach einigen Sekunden losließ, fiel es ihr unglaublich schwer, sich auf den Beinen zu halten, so benommen war sie.
    „Lass uns gehen.“
    „Gehen?“ Annabelle schüttelte den Kopf in der Hoffnung, wieder zu klarem Verstand zu kommen. „Wohin?“
    „Zu Frosty Harry’s.“
    In der Schulzeit waren sie oft in diese Eisdiele gegangen. Annabelle warf einen Blick auf die Uhr.
    „Ist es nicht ein bisschen spät dafür? Wir werden essen doch bald schon zu Abend.“
    „Danke für die Einladung. Aber jetzt habe ich Lust auf ein Eis, ich habe heute Mittag nicht viel gegessen.“
    Er sagte es mit dem Tonfall eines kleinen Kindes, dem man einfach nichts abschlagen konnte. Fast jede Frau hätte ihn sofort in die Küche geschleppt, um ihm etwas zu essen zu bereiten. Annabelle erschauerte bei dem Gedanken, wie es wäre, wenn sie ihn mit einem Stückchen Huhn füttern würde. Natürlich mit den Fingern …
    „Ich denke …“
    „Annabelle, du denkst einfach zu viel“, unterbrach er sie mit spielerischem Ernst. „Annabelle.“ Es war unglaublich zärtlich, wie er ihren Namen aussprach. „Du tickst noch genauer als eine Uhr. Ich aber habe Lust auf ein Eis. Willst du etwa, dass ich allein gehe? Das würde einen schlechten Eindruck machen. Und außerdem haben wir uns schon so lange nicht mehr gesehen.“
    „Das letzte Mal war gestern Abend.“
    „Wir sollten uns nicht einen einzigen Tag trennen. Schließlich soll das doch wie eine richtige Verlobung aussehen, oder?“
    Sie hätte natürlich einwenden können, dass sie und Steven sich nicht jeden Tag gesehen hatten, obwohl es eine richtige Verlobung gewesen war. Manchmal war eine ganze Woche vergangen, ohne dass sie sich trafen, aber Steven und sie waren auch Menschen, die verstanden, was Selbstbeschränkung hieß. Mit Adam war das ganz anders.
    Auf einmal kam Annabelle ein Bild in den Sinn: Steven und seine neue Flamme !
    Adam schien das Zögern ausnutzen zu wollen und gab zu bedenken:
    „Lia würde es sicher freuen, wenn wir zusammen ausgehen.“
    Doch Annabelle hatte ihre Entscheidung schon getroffen.
    „Einverstanden, gehen wir.“
    Wenig später saßen sie in der kleinen Eisdiele Frosty Harry’s, jeder vor einem Eisbecher mit Früchten und Schlagsahne.
    Adam hatte während der Fahrt wenig gesagt, doch er schien genauso ruhig und ausgeglichen zu sein wie immer. Er hatte das Radio eingeschaltet und einige Lieder laut mitgesungen. Dabei jedoch hatte er Annabelle kaum angeschaut. Nur einmal, als sie nach rechts abbogen, hatte sein Blick sie gestreift. Sie hatte das Gefühl, dass es für Adam ein Ausflug wie jeder andere war, doch für sie war es ganz anders.
    Wie aufregend musste es sein, einmal alle Verantwortung über Bord zu werfen! Warum sollte sie nicht auch einmal nur das machen, wozu sie Lust hatte, und an nichts anderes denken? Warum nicht ein großes Eis verschlingen und nicht an die schlanke Linie denken!
    „Stimmt etwas nicht?“
    „Was?“
    Adam hatte sich auf dem Stuhl zurückgelehnt und schien sie schon seit einer ganzen Weile zu beobachten.
    „Du starrst das Eis an, als könntest du dich nicht recht entscheiden, ob es überhaupt genießbar ist.“
    Annabelle senkte den Blick.
    „Schmeckt es dir nicht?“
    Natürlich war es fantastisch. Wie so vieles andere mit ihm. Doch nicht alles war auch gut für sie. Selbstkontrolle war keine freiwillige Wahl für sie gewesen, doch war es nötig, ein Leben zu führen, das auf einem festen Fundament stand. Und dazu gehörte es, Pläne zu machen und sich daran zu halten. Es war eine Art Schutz, und wenn es darum ging, Gefühle zu zeigen,

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