Bianca Exklusiv Band 243
zu bieten hatte … „Steven hatte einige Eigenschaften, die mir gut gefallen haben.“
„Willst du eines Tages heiraten?“
Annabelle zuckte mit den Schultern, während Adam die Arme vor der Brust verschränkte.
„Und wie sieht es mit Sex aus?“, fragte er aufs Geratewohl und stellte erfreut fest, dass Annabelle rot wurde. Sogar im Halbdunkel konnte er erkennen, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Er musste sich bemühen, nicht zu lächeln, als sie langsam den Kopf hob und ihn ansah.
„Was soll schon damit sein?“, fragte sie und versuchte, sich so gleichgültig wie möglich zu geben.
„Du bist jung und hübsch. Da brauchst du nicht unbedingt verlobt oder verheiratet zu sein, um die körperliche Liebe zu genießen.“
„Sicher sprichst du aus Erfahrung.“
„Natürlich.“ Adam lachte auf. „Ich bin auch jung und nicht gerade hässlich.“ Dann sprach er eindringlicher. „Also, wie sieht es bei dir aus, Schätzchen? Heraus mit der Sprache.“
Sie runzelte die Stirn.
„Ich verstehe nicht, worauf du anspielst.“
Adam gab sich nicht die geringste Mühe, seine Neugierde zu verstecken.
„Hattest du niemals eine Liebesaffäre?“
Annabelle lief ein Schauer über den Rücken. Wie nur sollte sie ihm antworten? Wenn sie ja sagte, würde er weitere Fragen stellen und sie schnell in die Enge treiben. Deshalb entschied sie sich für die Wahrheit.
„Ich bin kein leichtfertiger Mensch.“
„Das kann man wohl sagen.“
Wieder schwiegen sie lange. Adam strich Annabelle eine Strähne aus der Stirn. „Glaubst du mir“, fragte er leise, „wenn ich sage, dass das eine deiner Eigenschaften ist, die mir am besten gefällt?“
Bevor sie noch darauf antworten konnte, war er schon aufgesprungen und reckte sich.
„Komm“, sagte er, „ich bringe dich nach Hause.“
Zögernd ergriff Annabelle die ausgestreckte Hand. Wie sah wohl sein eigenes Leben aus? Hatte er schon so viele Liebesaffären gehabt? In jedem Hafen eine Braut? Ach, fragte sie sich, wie wäre es wohl, sich in seinen Armen zu verlieren?
Adam zog sie leicht an sich, während sie zu ihr hinübergingen.
„Ich denke, das mit der Verlobung ist eine gute Idee“, sagte er leichthin. „Jetzt hängt alles davon ab, wie du dich verhältst. Du weißt ja, wo du mich finden kannst.“
Obwohl die Nacht sehr kühl war, spürte Annabelle, wie ihr die Hitze zu Kopf stieg. Sie wartete, bis sie kurz vor ihrer Haustür angekommen waren, bevor sie antwortete.
„Ja, es war wohl wirklich eine gute Idee, diese Ankündigung zu machen, um Lia zu helfen. Ich meine, dass wird ihr dadurch die Entscheidung einfacher machen, von hier fortzugehen, aber wir, ich meine, es ist doch nicht …“ Zögernd brach sie ab.
„Willst du mir nicht vertrauen, Annabelle? Wenn das möglich ist, dann kann ich dir wirklich helfen.“
Annabelle wollte am liebsten aufschreien, dass das ganz unmöglich sei. Doch gleichzeitig war es herrlich beruhigend, so von Adam im Arm gehalten zu werden. Sie wusste nicht, ob es richtig oder falsch war, aber sie nickte leicht mit dem Kopf.
Adam lächelte zufrieden.
„Und Lia wird auf die Juilliard-Schule gehen. Mach dir also keine Sorgen deswegen, Schatz.“
Er gab ihr so viel Vertrauen, dass Annabelle nicht den geringsten Widerstand leistete, als er sie dichter an sich heranzog. Er hielt sie fest in den Armen und strich ihr sanft übers Haar.
Hinterher hätte Annabelle nicht mehr sagen können, wie es gekommen war, doch auf einmal war er ganz dicht bei ihr, und sie fanden sich zu einem langen, zärtlichen Kuss. Es schien, als gäbe es nichts mehr um sie herum. Nur noch sie beide. Ganz allein in der kühlen Nacht.
Annabelle hatte so oft an seine weichen Lippen gedacht. Immer wieder hatte sie sich gefragt, wie es wohl sein würde, von ihm geküsst zu werden. Und jetzt spürte sie es. Es war tausend Mal schöner als in ihren schönsten Träumen.
Gerade als sie sich ihm ganz hingeben wollte, zog er sich leicht zurück und flüsterte:
„Lia beobachtet uns vom Fenster aus.“
Annabelle schaute ihn überrascht an. Wollte er ihr damit erklären, warum er sich zurückgezogen oder warum er sie geküsst hatte?
Wieder strich er ihr sanft übers Haar, dann über die Wangen und die Schultern. Annabelle kämpfte gegen das Verlangen, sich ganz in seinem festen Griff zu verlieren.
Adam machte einen Schritt zurück. Dann aber ergriff er ihre linke Hand und hielt sie vor sein Gesicht. „Du hast keinen Verlobungsring. Ich werde mich darum
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