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Bianca Exklusiv Band 243

Bianca Exklusiv Band 243

Titel: Bianca Exklusiv Band 243 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Pade , Stella Bagwell , Lauryn Chandler
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zog Annabelle es vor, erst zweimal darüber nachzudenken.
    Steven hatte sie darin noch bestärkt, indem er immer wieder gesagt hatte, dass er an ihr bewundere, wie sie ihr Leben organisiere und im Griff habe.
    Und jetzt saß sie vor einem riesigen Eis mit einer unglaublichen Portion Schlagsahne. Für Annabelle, die niemals etwas zwischen den Mahlzeiten aß, war es die reinste Provokation. Sie hatte so viel Zeit in ihrem Leben damit verbracht, alles richtig machen zu wollen!
    Langsam schmolz das Eis vor ihren Augen. Der dunkelrote Kirschsaft lief das Glas entlang. Annabelle hielt den Löffel darunter, ließ den Saft darauf tropfen, nahm dann ein wenig Eis und Schlagsahne dazu und schob sich eine große Portion in den Mund. Ach, schmeckte das herrlich!
    Kalt, süß und unglaublich unvernünftig! Seit ihrer Kindheit hatte sie nichts mehr gegessen, das so wunderbar schmeckte. Und dazu noch in Adams Gegenwart! Vielleicht lag es nur an ihm, dass Annabelle heute der Sinn nach Unvernünftigem stand. Adam hatte es zu einer Meisterschaft darin gebracht, das Leben zu genießen, während sie die meiste Zeit dafür gekämpft hatte, sich und ihre Schwester durchzubringen.
    Langsam nahm sie noch einen Löffel. Wirklich köstlich. Dann schaute sie zu Adam hinüber.
    „Man kann wirklich viel erfahren, wenn man beobachtet, wie jemand ein Eis isst.“
    „Ach, wirklich?“
    „Oh, ja“, nickte er. „Über dich, zum Beispiel.“
    „Ich hätte mir denken sollen, dass du darauf hinauswolltest.“
    „Du bist wie ein Schmetterling.“
    „Wieso denn das?“
    „Weil du von einer Blüte zur anderen flatterst, um an jeder zu kosten. Aber du bist zu schüchtern, wirklich bei einer anzuhalten. Und das soll kein negatives Urteil sein, Annabelle. Schmetterlinge wollen von allem schmecken, ohne sich hundertprozentig auf etwas einzulassen. Dagegen spricht ja auch nichts. Nur manchmal ist das Eis schon getaut, wenn sie endlich ankommen.“
    „Und du, nehme ich an, bist kein Schmetterling.“ Annabelle hatte Lust, diese Unterhaltung fortzusetzen, auch wenn eine innere Stimme sie davor warnte.
    „Nein.“ Adam lud eine riesige Portion Eiscreme, Schlagsahne und Früchte auf den Löffel und schob sie sich genussvoll in den Mund. „Ich bin zu langsam.“
    Annabelle warf ihm einen langen, erstaunten Blick zu. Es wurde nur zu klar, dass sie über ganz andere Dinge als Eiscreme sprachen.
    „Vielleicht sind wir Schmetterlinge die wahren Lebenskünstler“, forderte sie ihn heraus und nahm ebenfalls einen Löffel Eis. Nur machte sie es ein wenig eleganter als Adam und warf ihm einen halb spöttischen Blick zu. „Wir genießen jeden einzelnen Augenblick des Lebens.“
    Langsam hob sie den Löffel an die Lippen, umspielte die Schlagsahne mit der Zunge und glitt genießerisch darüber. Mehr noch als der köstliche Geschmack des Eises freute sie Adams anerkennender und gleichzeitig sehnsüchtiger Blick. Offenbar gefiel ihm das kleine Spiel außerordentlich.
    Von wegen „niemals spontan und immer bedächtig“. Annabelle hatte sehr überraschende Seiten!
    „Vielleicht hast du recht“, erwiderte er. „Es gibt Dinge, die sollte man nicht überstürzen.“
    Dann schaute er sie lange lächelnd an, bevor er fragte: „Was ist also mit diesem Steven?“
    Annabelle wurde so rot wie der Kirschsaft auf ihrem Eis. So von ihrem Verlobten zurückgestoßen zu werden hatte ihr Selbstwertgefühl nicht gerade gesteigert. Und darüber wollte sie auf keinen Fall sprechen. Schon gar nicht mit dem Mann, der ihr jetzt gegenübersaß.
    Sie bemühte sich, die Finger ruhig zu halten, als sie antwortete: „Wir hatten beide das Gefühl, dass eine Pause unserer Beziehung guttun würde. Es war eine schöne Zeit, aber, nun, es …“
    Adam runzelte die Stirn. Offenbar gefiel ihm nicht, was er hörte, und Annabelle verließ der Mut. Sie hatte sich die ideale Beziehung mit Steven erträumt. Ein nettes Heim, gute Freunde, glückliche Kinder. Und vor allem einen gemeinsamen Lebensplan, der ihr Sicherheit geben würde. Jeden Sommer zwei Wochen Urlaub und die Feiertage in Familie. Ohne Überraschungen.
    Adam schien das nicht sonderlich zu beeindrucken, im Gegenteil, er hatte offenbar Mitleid mit Annabelle.
    „Warum hast du Steven niemals gemocht?“, fragte die junge Frau. „Er hat einen guten Charakter und ist zuverlässig.“
    „Wir haben uns doch bis jetzt ganz gut verstanden, du und ich“, entgegnete Adam. „Warum sollte ich die gute Stimmung zerstören?“
    „Steven ist

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