Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bianca Exklusiv Band 87

Bianca Exklusiv Band 87

Titel: Bianca Exklusiv Band 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckmann , Sara Wood
Vom Netzwerk:
Atem an. Takt schien nicht gerade eine Stärke der alten Dame zu sein. Max verschränkte die Arme vor der Brust. „Das überrascht mich nicht, wenn sie mit Brot überfüttert werden.”
    „Ich tue, was mir gefällt.” Zu Lucys Verwirrung ging die alte Dame zur Chaiselongue und setzte sich vorsichtig.
    Lucy trat näher an Max heran. „Seien Sie nett zu ihr”, flüsterte sie ihm zu.
    „Warum sollte ich das? Sie mästet die Pfauen. Vielleicht sollte ich sie davon ablenken, indem ich ihr Tee anbiete.”
    „Bitte machen Sie sich nicht über sie lustig”, sagte Lucy leise.
    „Das würde ich nicht wagen”, raunte Max ihr zu.
    „Was geht da vor?” fragte die alte Dame ungeduldig. „Ich mag es nicht, wenn geflüstert wird.” Sie hob den Kopf und entdeckte die Bedienstete, die einen Teewagen hereinrollte.
    „Ausgezeichnet! Um diese Zeit brauche ich eine kleine Stärkung”, gestand die Frau zu Lucy gewandt, ohne sich um Max zu kümmern. Lucy warf ihm einen hilflosen Blick zu, aber er reagierte nicht. „Es ist kein Gin dabei”, rügte die alte Dame. „Ich hätte gern ein Gläschen. Bringen Sie mir welchen.”
    Max ergriff Lucys Arm und hielt sie davon ab, etwas zu sagen. Dann sah er die Bedienstete an und schüttelte den Kopf.
    „Tee ist besser für dich, Großmama. Hast du vergessen, dass der Arzt dir Alkohol verboten hat?”
    Lucy stand wie versteinert da. War diese Frau wirklich Max’ Großmutter, oder benutzte er das Wort nur im landläufigen Sinn? Lucy blickte argwöhnisch von einem zum anderen. Die alte Dame schien sich hier tatsächlich zu Hause zu fühlen, aber das musste nichts zu bedeuten haben.
    Max lächelte amüsiert, als er Lucys verwirrtes Gesicht sah. „Habt ihr beide euch denn nicht bekannt gemacht?” fragte er mit Unschuldsmiene. „Großmama, das ist Lucy Parish. Lucy, Contessa Daphne Mazzardi.”
    Lucy errötete und schüttelte der Contessa die Hand. „Parish”, überlegte die Contessa. „Sie sind doch nicht etwa mit dieser erfrischend temperamentvollen Selina Parish verwandt?”
    „Sie ist meine Schwester.” Lucy strahlte. Endlich jemand, der auf ihrer Seite stand!
    „Sie sind sehr verschieden, nicht wahr?”
    „Ja. Ich bin die Unscheinbare.”
    „Sie? Aber nein, meine Liebe. Sie sind eine Schönheit. Dieses Lächeln. Sie erinnern mich an Renzo. Der liebe Renzo”, schwärmte die Contessa. „So ein gut aussehender Junge. Das Ebenbild meines Mannes, der genauso hieß. Renzo ist mein Lieblingsenkel.”
    Lucy war schockiert, dass die Großmutter Max so abwertete. Sie spürte, dass er verletzt war, jedoch nicht recht wusste, was er antworten sollte.
    „Trink deinen Tee, Großmama”, sagte er kühl.
    „Versuche nicht, mich herumzukommandieren”, erwiderte diese scharf. „Solltest du jetzt nicht eigentlich eine Führung machen? Ich hoffe, du erweist dich nicht als unzuverlässig. Da du meinen Renzo und Selina in die Flucht geschlagen hast, musst du eben für sie einspringen, bis du einen Ersatz gefunden hast.”
    „Du hast dich doch sonst immer beklagt, dass ich so wenig Zeit mit dir verbringe”, bemerkte Max. „Jetzt bin ich hier. Ich habe den Eindruck, dass du an allem, was ich tue, etwas auszusetzen findest. Seit ich hier bin, konnte ich dir nichts recht machen.”
    „Du warst schon immer ein schwieriger Junge, so gar nicht wie Renzo. Er …”
    „Das ist kein Thema, über das wir im Augenblick sprechen sollten”, erklärte Max finster.
    Die Contessa stand würdevoll auf. „Ich möchte mit dir keinen Tee mehr trinken”, erklärte sie pikiert. „Jedenfalls so lange nicht, bis du meinen Enkel gefunden und ihn um Verzeihung gebeten hast. Mein Renzo soll meinen Schmuck genommen haben! So etwas würde er niemals tun! Wenn er wieder da ist, kannst du wieder nach England gehen … du mit deiner Rachsucht.” Sie wandte sich Lucy zu. „Lassen Sie sich bloß nicht mit diesem Mann ein. Er ist herzlos, das dürfen Sie mir glauben.” Damit verließ die Contessa den Raum.
    Lucy flocht ratlos die Finger ineinander und blickte zu Max. Er wirkte erregt, und seine Hände zitterten, als er sich Tee einschenkte. Er tat Lucy Leid, denn die Worte seiner Großmutter mussten ihn tief getroffen haben.
    „Ich entschuldige mich für die Unverblümtheit meiner Großmutter”, sagte er förmlich.
    „So etwas darf man alten Leuten nicht übel nehmen”, erwiderte Lucy. „Sie tun und sagen manches, was sie in Wirklichkeit nicht so meinen.”
    „Wie soll ich das verstehen?”
    „Ich bin

Weitere Kostenlose Bücher