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Bianca Exklusiv Band 87

Bianca Exklusiv Band 87

Titel: Bianca Exklusiv Band 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckmann , Sara Wood
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durch und entschied sich für ein dunkelblaues Kleid, das nicht allzu tief ausgeschnitten war. In dem winzigen Spiegel konnte sie seine Wirkung nicht genau feststellen, aber es saß sehr eng, und Lucy verwünschte erneut Selinas freizügigen Geschmack.
    Als sie ein Paar hochhackige Schuhe anprobierte, klopfte es an der Tür. „Lucy, sind Sie fertig? Ich soll Sie abholen”, meldete sich eine männliche Stimme.
    Sie ging rasch öffnen. „Hallo.”
    „Ich bin Jed White”, stellte sich der sommersprossige, gutmütig aussehende junge Mann vor, der vor der Tür stand. „Max hat mich abkommandiert, der Neuen den Weg zu zeigen. Ich muss schon sagen”, er betrachtete Lucy bewundernd, „er hat mir nicht verraten, dass so eine Augenweide auf mich wartet.”
    Lucy lächelte schwach.
    „Wir essen alle zusammen”, fuhr Jed fort. „Max hält nichts von unnötiger Förmlichkeit. Er ist da ganz anders als sein Vater und sagt, wir sind alle ein Team und arbeiten für dieselbe Sache.”
    Erst als sie den Speisesaal betraten, verstand Lucy, was er meinte. Der große Tisch war mit Kristallgläsern, Silberbestecken und dampfenden Schüsseln gedeckt und von plaudernden jungen Leuten besetzt, die alle wie Jed Jeans und T-Shirts anhatten.
    Lucy wurde freundlich begrüßt, und Jed sicherte ihr einen Platz neben sich. Max trug ein offenes schwarzes Hemd und eine lässige schwarze Hose. Er blickte nur kurz auf und unterhielt sich dann wieder mit seinem Diener Paolo. Lucy sah verstohlen zu ihnen hinüber. Sie hatte den Eindruck, dass die beiden sich scherzhaft über etwas stritten.
    „Ein sympathischer Mann, nicht wahr?” bemerkte Jed und reichte Lucy eine Schüssel mit Lasagne. „Kein Wunder, dass er ein Weinbaron ist. Max hat bestimmt mit allem Erfolg, was er anpackt. Aber hier hat er sich wirklich etwas aufgeladen. Es ist ihm bestimmt nicht leicht gefallen, sein Lebenswerk hintenan zu stellen, um das Familienerbe zu retten.”
    „Sicher nicht”, sagte Lucy nachdenklich.
    „Wir glauben nicht, dass er hier bleiben wird. Die alte Contessa kritisiert ihn ständig. Das finde ich gar nicht gut. Wenn sein Bruder aus dem Urlaub zurück ist, wird Max die Regie hier wieder abgeben. Ich kann nicht behaupten, dass ich mich darauf freue. Mir wäre lieber, Max würde weitermachen. Er hat uns richtig aufgebaut, als er hier ankam. Ein ausgezeichneter Manager.”
    „Das ist er sicher.” Lucy beschloss, Jed ein wenig auszufragen. „Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie gern für ihn arbeiten. Ist er nicht ziemlich hart und launisch?”
    „Aber nein. Eins muss man ihm jedoch lassen: Er nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn jemand zu weit geht”, erklärte Jed unbekümmert. „Er duldet keine Schlamperei. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum er will, dass sein Bruder die Leitung des Familienunternehmens übernimmt.”
    „Wie meinen Sie das?” fragte Lucy vorsichtig.
    „Alle hier wissen, dass Renzo abgesahnt hat, solange der alte Mazzardi noch lebte.” Jed blickte sich um, dann senkte er die Stimme und beugte sich zu Lucy herüber. „Man kann ihm nicht trauen.”
    „Verwechseln Sie die Brüder nicht?” flüsterte Lucy.
    „Himmel, nein! Max ist ein Ehrenmann. Er ist hart, aber gerecht. Bei Renzo herrschte ein Chaos, als sein Vater im Sterben lag. Die Gehälter wurden nicht ordentlich bezahlt, die Abzüge stimmten nicht, und alle wussten, dass Renzo sich lieber amüsierte, als das Mazzardi-Unternehmen zu leiten. Max ist immer noch dabei, Ordnung in das Durcheinander zu bringen. Es heißt, Renzo hätte in die Kasse gegriffen, worauf sein Bruder ihm gehörig die Leviten gelesen haben soll.” Jed lächelte vielsagend und beugte sich noch näher zu Lucy herüber.
    „Vermutlich wird er feststellen, dass sein Bruder sich unrechtmäßig bereichert hat, wenn er die Bücher durchgeht. Wenn Max weiterhin die Nächte am Schreibtisch verbringt, dürfte es bald so weit sein. Noch nimmt er Renzo in Schutz und scheint keine Ahnung zu haben, aber die Bombe wird sicher bald hochgehen.”
    Jetzt begriff Lucy. Es war Renzo, der das Geld und den Schmuck gestohlen hatte, nicht Selina. Renzo hatte ihre Schwester mit Lügen und falschen Versprechungen auf die schiefe Bahn gelockt. Selina war ja so leichtgläubig und schnell zu beeindrucken. Lucy blickte mitleidig zu Max hinüber.
    Der verächtliche Ausdruck in seinen Augen ließ ihr Mitgefühl jedoch wieder ersterben. Verstört wandte sie sich ab. Was hatte sie denn jetzt schon wieder

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