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Bianca Exklusiv Band 87

Bianca Exklusiv Band 87

Titel: Bianca Exklusiv Band 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckmann , Sara Wood
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Sorgfältig glättete sie den Rock und zupfte an dem tiefen Ausschnitt, bis das enggeschnittene durchgeknöpfte Oberteil perfekt saß. Noch vor einer Woche hätte ihr das Kleid wohl nicht gepasst - es lag sehr eng an. Umso besser, jetzt werde ich es ihm zeigen, dachte sie.
    Leider gab es keinen großen Spiegel, aber als sie an sich herunterblickte, stellte sie fest, dass die bernsteinfarbene Seide ihre schlanke Taille zur Geltung brachte. Das Mieder betonte ihre wohlgeformten Brüste, und die helle Spitzenverzierung schmiegte sich vorteilhaft an die bloßen Schultern.
    Etwas fehlte noch. Rasch zog sie die Haarnadeln heraus und schüttelte die dichten rotgoldenen Locken, bis sie schimmernd herabfielen. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, doch sie hob den Kopf und ging zurück in die Küche.
    Nick bemerkte sie zuerst nicht. Mit dem Rücken zur Tür stand er am Herd und briet die Fische. Als Dany an der Schwelle stehen blieb, drehte er sich plötzlich um, als hätte er ihr Erscheinen gespürt.
    Verblüfft ließ er den Blick über ihr Haar und die Schultern hinunter zu dem tiefen Ausschnitt des Kleids wandern. Eine Zeit lang betrachtete er, wie ihre Brüste sich mit jedem Atemzug sanft hoben und senkten. Als Dany seinen Gesichtsausdruck sah, wurde ihr plötzlich bewusst, was sie getan hatte. Am liebsten wäre sie ins Schlafzimmer geflohen, hätte sich das wunderschöne Abendkleid vom Leib gerissen und wäre wieder in ihre alte Kleidung geschlüpft, in der sie sich sicher fühlte.
    „Wo hast du das gefunden?” fragte er schließlich heiser.
    „In einer Truhe, im Schlafzimmer.” Sie rang um Fassung, und ihre Stimme klang gepresst. „Dort … dort sind noch andere Sachen, auch ein Anzug, aber ich glaube nicht, dass er dir passen würde.”
    „Nun, ich wusste nicht, dass wir uns zum Abendessen umziehen.”
    Nick sah sie unverwandt an, doch sie zwang sich, seinem Blick auszuweichen. Auf dem Tisch entdeckte sie plötzlich eine Flasche Weißwein.
    „Woher hast du den Wein?” fragte sie erstaunt.
    „Auch ich habe mich ein wenig umgesehen.” Seine Stimme klang wieder beherrscht. „Es gibt hier eine Art Vorratskeller. Außer leeren Kisten und jeder Menge Spinnen konnte ich allerdings nur einige Flaschen Wein finden.”
    Rasch öffnete er sein Taschenmesser und klappte einen kleinen Korkenzieher heraus. „Ich weiß natürlich nicht, wie der Wein schmeckt, und ich kann ihn auch nicht gekühlt servieren, aber er ist eine erfreuliche Abwechslung zu dem schrecklichen Rum.”
    Geschickt entkorkte Nick die Flasche und goss etwas Wein in eine der Tassen. Dann trank er vorsichtig einen Schluck. „Hm. Nicht besonders, aber trinkbar.” Er schenkte beide Tassen voll. „Der Fisch müsste fertig sein, also …”
    Er deutete auf den Tisch, doch Dany blieb wie versteinert stehen. Sie hatte das Gefühl, ihre Beine würden sie nicht tragen. Mit einigen Schritten war Nick bei ihr und verbeugte sich leicht. Sein Gesicht trug einen Ausdruck, den sie nicht deuten konnte. Sanft führte er ihre Finger zu seinen Lippen und drückte ihr einen zarten Kuss auf den Handrücken. „Es ist angerichtet, Mademoiselle”, sagte er mit einem leichten Anflug von Ironie.
    Nicks Benehmen half Dany, halbwegs ihre Fassung wiederzugewinnen. „Danke.” Sie machte einen tiefen Knicks und ließ sich von ihm zum Tisch führen. Dankbar sank sie auf den Stuhl, den er für sie zurechtrückte.
    Als Nick zum Herd zurückging, trank sie einen großen Schluck aus ihrer Tasse. Der Wein schmeckte tatsächlich etwas besser als das Feuerwasser. Während sie noch einmal probierte, stellte Nick zwei Teller mit knusprig gebratenen Fischen und einigen Limonenscheiben auf den Tisch.
    „Vielen Dank.” Sie lächelte ihn an. „Das sieht köstlich aus.”
    Er verzog das Gesicht. „Für meinen Geschmack etwas zu vornehm - wie Nouvelle Cuisine. Ich habe es lieber, wenn mein Teller nicht nach einem Stillleben von Braque aussieht.”
    „Ja, ich verstehe, was du meinst.” Dany war dankbar für ein neutrales Gesprächsthema. „Eine hauchdünne Scheibe Pastete, zwei Scheibchen Toast…”
    „Und einige Radieschen in der Form von Rosenknospen. Genau”, setzte Nick verächtlich hinzu. Dann deutete er mit seiner Gabel auf ihren Teller. „Aber wir müssen nehmen, was da ist. Also iss auf …”
    „Möchtest du noch Wein?” Nick hob die Flasche.
    „Nein, vielen Dank. Ich habe genug getrunken.” Nick hatte außer den Tassen auch zwei Mangohälften großzügig mit Wein

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