Bianca Exklusiv Band 87
ins Licht der Kerze und verbrennt”, befahl er scharf. Ganz sanft hob er beide Hände und umfasste das Insekt. Als er damit auf Dany zuging, trat sie noch einen Schritt zurück.
„Hab keine Angst.” Er öffnete einen Moment lang vorsichtig die Hände und sah hinunter. „Das ist eine Mondmotte. Ihr geht es wie dir - sie ist weit weg von ihrer Heimat. Eigentlich ist sie an der Ostküste der Vereinigten Staaten zu Hause.”
„Das arme Ding.” Dany empfand Mitleid mit dieser hilflosen Kreatur, die hier im Urwald völlig fremd war. „Wird sie sterben?”
„Wer weiß? Vielleicht. Aber komm her und sieh sie dir an.”
Wieder öffnete Nick leicht die Hände, und als Dany sich schließlich überwand, das große Insekt zu betrachten, sah sie, dass es verzweifelt mit den Flügeln schlug. Bei dem Anblick von Nicks starken Händen, die das Tier sanft und behutsam hielten, fühlte sie plötzlich einen Stich im Herzen. Dies war eine Seite an Nick, die sie bisher noch nicht kennen gelernt hatte.
Sie hatte Arroganz und Härte an ihm erlebt, doch jetzt spürte sie etwas ganz anderes in ihm: Zärtlichkeit.
„Ist sie nicht wunderschön?” flüsterte er.
„Ja, das ist sie wirklich”, erwiderte sie atemlos. Die cremefarbenen Flügel der Motte trugen einen zartgrünen Rand. Der lange Hinterkörper berührte leicht Nicks Handgelenk.
„Fass sie doch an.”
Gehorsam strich Dany mit dem Finger leicht über den Kopf des Insekts. „O Nick, das fühlt sich an wie Samt.”
Als sie den Kopf hob, sah sie seinen Blick auf ihre Lippen gerichtet und zog rasch die Hand zurück. Nick ging langsam die Stufen hinunter, bis er weit genug von der Kerze entfernt war, und ließ die Mondmotte frei. Nachdem sie in der Dunkelheit verschwunden war, kam er zurück auf die Veranda und blieb vor Dany stehen. Nervös zupfte sie an ihrem Kleid und vermied es, ihn anzusehen.
„Du hast einige Blätter in deinem Haar. Halt still.”
Sanft strich er ihr über den Kopf, dann umfasste er mit der Hand ihr Kinn und hob es hoch, so dass sie ihm direkt in die Augen sehen musste.
„Dany?” flüsterte er heiser. Als sie ihn anlächelte, nahm er ihre Hand und führte sie wieder an seine Lippen. Diesmal ließ er ihre Finger jedoch nicht nach einer kurzen Berührung seiner Lippen los, sondern drehte sie um. Während er ihr unverwandt in die Augen sah, begann er, die Innenfläche ihrer Hand zu küssen. Langsam und zärtlich liebkoste er mit dem Mund die empfindsame Haut, bis Dany ein Schauer überlief und sie am ganzen Körper bebte.
Als er mit den Lippen sanft jeden einzelnen Finger streichelte, schloss sie die Augen. Mit der Zunge fuhr er über ihren Daumen und zurück zum weichen Handballen. Die ganze Welt schien sich plötzlich um sie zu drehen. Verzweifelt biss sie sich auf die Unterlippe, um das Stöhnen zu unterdrücken, das seine Liebkosungen in ihr hervorriefen.
8. KAPITEL
Als Nick schließlich ihre Hand losließ, öffnete Dany verwirrt und atemlos die Augen.
„Dany?” wiederholte er.
Sie brachte kein Wort hervor und lächelte ihn nur an. Ganz langsam legte er seine Hände auf ihre Schultern und zog sie in die Arme. Dann senkte er den Kopf und küsste sie zärtlich.
Seine Lippen waren warm und schmeckten süß und ein wenig salzig zugleich. Sanft liebkoste er ihren Mund mit der Zunge, so wie er es mit ihrem Daumen getan hatte. Mit seiner Zungenspitze zeichnete er die Konturen ihrer Lippen nach. Diese Berührung war so sinnlich, dass Dany alles um sich herum vergaß und unwillkürlich ihre Nägel in sein Hemd krallte.
Dann ließ er eine Hand über ihren Rücken wandern, bis seine Finger die Rundungen darunter berührten, und drückte sie so fest an sich, dass sie sein Verlangen deutlich spüren konnte. Mit der anderen Hand fuhr er zärtlich über ihre entblößte Schulter und umfasste ihre Brust. Durch den dünnen Seidenstoff spürte sie die Wärme seiner Hand und ihren rasenden Puls.
Sein Daumen umkreiste die Spitze, bis sie das Gefühl hatte, auf der ganzen Welt würde außer dieser empfindsamen Stelle ihres Körpers nichts mehr existieren. Sie nahm kaum wahr, dass sie ihren Kopf zurückwarf und Nick seine heißen Lippen auf ihren Hals drückte. Dann taumelte sie und lehnte sich an ihn …
Plötzlich zuckte ein greller Blitz über den Himmel und erleuchtete für einige Sekunden die Veranda. Unmittelbar darauf folgte ein Donnerschlag, der die Erde erbeben ließ. Erschrocken fuhren sie auseinander, hielten sich aber noch an den Händen
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