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Bianca Exklusiv Band 87

Bianca Exklusiv Band 87

Titel: Bianca Exklusiv Band 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckmann , Sara Wood
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Flughafen abgeholt hatte.
    Linda ging in das Gebäude, automatische Glastüren öffneten und schlössen sich. An der Information erfragte sie die Zimmernummer ihres Bruders. Mit dem Aufzug fuhr sie in den dritten Stock. Sie fühlte, wie sich ihr Magen verkrampfte, als sie auf dem Flur ungeduldig nach dem Zimmer ihres Bruders suchte. Sie ging um eine Ecke und erkannte die Frau, die gerade auf den Gang trat und leise die Tür hinter sich schloss.
    „Frances!”
    Die schlanke, dunkelhaarige Frau drehte sich um. Ihre schwarzen Augen schienen übergroß, auf ihrem blassen Gesicht konnte man die Spuren erkennen, die die Anspannung der letzten Zeit hinterlassen hatte.
    Linda lief auf ihre Schwägerin zu, und die beiden fielen sich in die Arme. Frances weinte leise. Linda fühlte einen kalten Stich in ihrem Herzen. „Frances …?”
    Die Frau ihres Bruders schüttelte den Kopf. „Achte nicht auf mich, Linda. Ich bin einfach nur mit den Nerven fertig. Roy wird nicht sterben.”
    „Gott sei Dank”, rief sie aus.
    Frances nahm ihre Hand und führte sie zu einer kleinen Wartenische am Ende des Ganges.
    Sie setzten sich eng beieinander auf das dort stehende Sofa. Frances strich einige Haarsträhnen zurück und suchte nervös in ihrer Handtasche nach der Zigarettenschachtel. Sie zündete sich mit zitternden Händen eine Zigarette an und inhalierte tief. „Ich hab’ vor einer halben Stunde mit dem Arzt gesprochen. Er hat die Röntgenaufnahmen und die Laborberichte gesehen. Es - es sieht ziemlich schlimm aus, Linda …”
    Sie brach in Schluchzen aus. Mit den eigenen Tränen kämpfend, streichelte Linda hilflos ihrer Schwägerin über den Arm. Ein ungutes Gefühl kroch in ihr hoch.
    Frances atmete tief durch und versuchte die Kontrolle über ihre Stimme wiederzugewinnen. „Beide Beine sind gebrochen und einige Rippen, außerdem überall Blutergüsse. Das wird mit der Zeit heilen. Aber seine Wirbelsäule hat Verletzungen davongetragen. Sie können noch nicht sagen, wie lange das dauern wird. Sie - sie können nicht mit Sicherheit sagen, ob er je wieder gehen kann.”

3. KAPITEL
    Linda fühlte sich von einer Welle des Schmerzes überrollt. Bilder aus dem Familienalbum schössen ihr durch den Kopf: die beiden Geschwister auf ihren Fahrrädern, beim Ballspiel, wie sie auf Bäume kletterten, bei Spielen am Strand. Sie war immer burschikos gewesen, um mit ihrem Bruder mitzuhalten. Der Gedanke, dass Roy nun vielleicht für immer an den Rollstuhl gefesselt sein sollte, war unerträglich.
    „Kann ich Roy sehen?” fragte sie vorsichtig.
    „Sie haben ihm eine Spritze gegeben. Die Schwester meinte, er wird wahrscheinlich den Großteil des Tages schlafen.”
    „Du siehst aus, als könntest du selbst etwas Schlaf vertragen, Frances.”
    „Ich muss wie mein eigener Geist aussehen”, gab Frances zu und fuhr sich über das Gesicht.
    „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Hast du letzte Nacht geschlafen?”
    „Nicht wirklich. Ich hab’ im Sessel etwas gedöst…”
    „Warum fahren wir nicht nach Hause, damit du dich ausruhen kannst? Da Roy heute die meiste Zeit schlafen wird, können wir sowieso nichts machen. Und du hilfst ihm nicht, wenn du vor Erschöpfung umfällst. Wir können am Nachmittag ja zurückkommen.”
    Ihre Schwägerin nickte mit einem Seufzer. Linda ergriff ihre Hand und ging mit ihr den Gang hinunter. Als sie an Roys Zimmer vorbeikamen, ging Linda hinein. Sie stand an seinem Bett und schaute mit tränenverschleierten Augen auf sein geschwollenes Gesicht. Er schien ruhig zu schlafen, sein Atem ging regelmäßig.
    Linda berührte seine Hand, unendliche Traurigkeit überkam sie. Blind vor Tränen verließ sie den Raum. Wut mischte sich in ihre Trauer - welches Monster konnte einen Menschen so zurichten und sich dann davonmachen, ohne an Hilfe zu denken?
    Unten in der Empfangshalle fragte Frances sie: „Trevor hat dich ohne Schwierigkeiten gefunden?”
    „Ja.” Ein prickelndes Gefühl durchfuhr Linda bei dem Gedanken an diesen dunkeläugigen, wortkargen Mann.
    „Ich hab’ mir schon Sorgen gemacht, dass er dich verpasst und du dir einen Wagen leihen musst.”
    „Er ist direkt auf mich zugekommen. Ich glaube, mein blondes Haar war das Erkennungszeichen.” Sie hielt inne, eine Unmasse Fragen kam ihr in den Sinn. „Ist er - ist er ein Freund von Roy?”
    „Er arbeitet für die Zeitung. Er ist leitender Redakteur.”
    Linda blieb abrupt stehen und schaute ihre Schwägerin überrascht an. „Dann ist er aber mit

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