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Bianca Extra Band 01

Bianca Extra Band 01

Titel: Bianca Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Madison , Melissa Mcclone , Christine Rimmer , Susan Meier
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erschreckt hatte. Wie es war, Layla zu baden, mit Layla zu kuscheln, Layla zu lieben.
    Ihre Mutter zu sein.
    Sie schloss die Augen und versuchte, sich zusammenzureißen, aber Gino weinte immer lauter. Sie setzte sich und hob ihn an ihre Brust. Der kleine Junge schluchzte nun richtig und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals.
    Er roch nach Babylotion und fühlte sich samtig weich an. Sie schloss die Augen wieder, übermannt von der Sehnsucht nach ihrem Baby. Und von den Erinnerungen.
    Der kleine Junge blinzelte.
    „Du hast wahrscheinlich Angst. Du vermisst deine Mommy …“ Sie schluckte. Sie wusste ganz genau, was es hieß, die beiden Menschen zu verlieren, die einem am nächsten waren. Er war allein. Verängstigt.
    Seit drei langen Jahren fühlte sie sich nicht mehr sicher. Ihre Welt war zerstört worden, als ihr Mann Selbstmord begangen und ihr Baby mit sich umgebracht hatte.
    Sie begutachtete Ginos Windel, um festzustellen, ob er deswegen weinte. Wieder kamen Erinnerungen. Nur waren es dieses Mal keine glücklichen. Sie hörte ihr Baby weinen, nach ihr schreien, und plötzlich sah sie sich mit ihrer schlimmsten Angst konfrontiert. Der Angst, die sich in Schuld verwandelte. Die Schuld, von der ihr Therapeut sagte, sie sei sinnlos.
    Niemand konnte sagen, ob Burn absichtlich Layla mit ins Auto gesetzt hatte, um sich durch Motorabgase das Leben zu nehmen. Man vermutete, dass er mit Layla irgendwo hinfahren wollte, sich jedoch nicht dazu aufraffen konnte, sobald er hinterm Steuer saß. Er war lange genug in der Garage gewesen, dass die Abgase ihn benebelten, und so erinnerte er sich wohl nicht mehr, dass das Baby bei ihm war.
    Diese Erklärung hatte alle außer Whitney beruhigt. Warum hatte sie Burns wachsende Schwierigkeiten nicht erkannt? Warum hatte sie ihr Baby nicht beschützt? Was war in jenen Monaten so wichtig gewesen, dass sie alle Zeichen übersehen hatte, dass Burn am Abgrund stand?
    Tränen stiegen ihr in die Augen, und auch Gino begann zu weinen und holte sie zurück in die Gegenwart. Sie wollte ihn knuddeln und lieb haben, aber ihre Erinnerungen an Layla führten immer wieder zu Erinnerungen an Burns Selbstmord, Laylas Tod und die furchtbaren, schrecklichen Schuldgefühle.
    Sie konnte mit den Schuldgefühlen nicht umgehen.
    Sie wechselte Ginos Windel, aber anstatt ihn hochzunehmen, legte sie ihn zurück in die Tasche. Er sah sie mit traurigen dunklen Augen an.
    Whitney hielt die Tränen zurück und hoffte, dass ihre Schwierigkeiten, ihn zu halten, nur vorübergehend waren. Es war nicht Ginos Schuld, dass ihre Familie umgekommen war. Außerdem hatte Missy gewollt, dass Whitney sich um diesen kleinen Kerl kümmerte.
    Da kam ihr der Umschlag wieder in den Sinn, den ihr Vater ihr gegeben hatte, und sie stand auf, um ihn aus ihrer Jackentasche zu holen. Sie nestelte an dem Siegel herum und zog schließlich ein Blatt Papier heraus. Während sie vor dem Sofa auf und ab ging, las sie …
    Whitney …
    … es ist seltsam, diese Zeilen hier zu schreiben, weil ich nicht glaube, dass du sie jemals lesen wirst. Jedenfalls hoffe ich das. Aber wir machen heute unsere Testamente, und wir haben ein Baby. Darum müssen wir überlegen, wer für Gino sorgen soll, nur für den Fall, dass etwas passiert. Stephone will, dass Darius das Sorgerecht bekommt, aber ich fand das keine so gute Idee.
    Ich weiß, dass Darius niemals heiraten wird, und das hieße, dass Gino keine Mutter haben würde. Aber ich habe auch gesehen, dass ich es Stephone nicht ausreden kann. Ich konnte dich jedoch mit als Vormund vorschlagen. Also machen wir das so: Falls mir und Stephone etwas passieren sollte, wird Darius die Vaterrolle übernehmen – und du die Mutterrolle für Gino.
    Gib ihm deine Liebe, Whitney. Ich bin nicht sicher, ob Darius das kann. Missy
    Whitney schluckte und ließ sich auf die Couch sinken. Die Mitteilung war knapp und präzise. Die Bitte einer Mutter, ihr Baby zu lieben. Weil sie nicht sicher war, ob sein älterer Bruder das konnte. War das nicht genau Whitneys Verdacht gewesen?
    Sie warf einen Blick auf Gino. Der kleine Junge war vom Haus seiner Eltern in Griechenland zu Whitneys Eltern gekommen, und nun wurde er an sie weitergegeben. Er brauchte eine stabile Umgebung. Ohne Whitney gab es keine Gewissheit, dass Gino ohne Nannys und Internate aufwachsen würde. Schlimmer noch, niemand würde verhindern, dass Darius in Gino nicht eher die Stimme im Vorsitz als das Baby sehen würde.
    Sie musste für ihn sorgen. Sie musste ihn

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