Bianca Extra Band 01
Glück nie für selbstverständlich halten.
„Ist da nicht etwas, das du mir sagen willst?“
Sie lehnte sich etwas zurück, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. „Ich verzeihe dir.“
„Danke, aber ich hatte auf etwas noch Besseres gehofft.“
„Besser als verzeihen?“, fragte sie neckend.
„Viel besser. Etwas, das der Zeit standhält, das heißt, dass wir immer füreinander da sein werden … und Gino zusammen erziehen – als Paar.“
Sie blinzelte – ungläubig und freudig zugleich. „Fragst du mich etwa, ob ich dich heiraten will?“
„Kommt drauf an. Sagst du mir, was ich hören will?“
Ihre Lippen zitterten. Whitney biss sich auf die Zunge. Sie wollte nicht weinen. Das war zweifellos der glücklichste Moment ihres Lebens, der Anfang von etwas ganz Großem. Eine Chance auf Liebe, Babys, einen Seelenverwandten, ein Zuhause … ein Abenteuer.
Sie holte tief Luft, stellte sich auf die Zehenspitzen und sagte: „Ich liebe dich auch.“ Dann küsste sie ihn.
EPILOG
Die Hochzeit fand im Juni statt. Darius’ Brüder waren seine Trauzeugen. Whitney hatte ihre beiden besten Freundinnen an ihrer Seite. Sie trug Weiß – ein schlichtes trägerloses Seidenkleid, das ihre Kurven umspielte. Ihre blonden Haare waren leger hochgesteckt, mit ein paar Rosen zwischen den Locken verteilt.
Liz und Jake saßen neben Whitneys Eltern in der ersten Reihe. Gino wanderte zwischen Liz und Whitneys Mom hin und her, bis ihm klar wurde, dass Darius und Whitney nur wenige Meter von ihm entfernt waren. Da quäkte und kreischte er, bis der Priester die Zeremonie unterbrach.
Darius lachte. „Ich nehme ihn.“
Er ging die paar Schritte hinüber zu Whitneys Mom, und Gino sprang ihm förmlich auf den Arm. Mit fast einem Jahr war er schon ziemlich fordernd, besonders weil er lieber selbst ging, als getragen zu werden. In seinem winzigen Anzug war er mühelos der bestaussehende Andreas.
Allerdings war für Whitney niemand attraktiver als Darius. Bei diesem Gedanken kamen ihr die Tränen, aber Gino warf sich ihr plötzlich entgegen. Sie fing ihn gerade noch auf.
Die rund hundert Gäste im Ballsaal lachten.
Darius wandte sich ihnen zu. „Hat jemand einen Keks?“
Mrs Tucker schnellte hoch und zog einen Keks aus ihrer Kostümtasche. „Ich bin immer vorbereitet.“
Die Gäste lachten wieder. Gino nahm den Keks, und Darius setzte Gino wieder auf seinen Arm.
„Wir können jetzt weitermachen.“
Der Priester lächelte. Whitney schob ihre Hand unter Darius’ Ellbogen. Die Adoptionspapiere waren bereits eingereicht. Sie würden bald nicht nur Ginos Vormunde sein, sondern seine Eltern. Während Gino zufrieden an seinem Keks knabberte, gaben sich Darius und Whitney das Jawort – und wurden Mann und Frau.
Ginos Eltern.
Tochter und Schwiegersohn von Gerry und Julia Ross.
Bruder und Schwägerin von Nick und Cade.
Eine Familie.
– ENDE –
Niemand widersteht Jace
1. KAPITEL
Manchmal entwickelt sich ein Tag, der mies anfängt, am Ende doch noch ganz gut. Aber es gibt auch Tage, da wird alles nur noch schlimmer. Obwohl Melanie Prentiss sich wirklich Mühe gab, positiv zu denken, sah es ganz so aus, als ob dieser Tag zur letzteren Kategorie gehörte.
Es fing damit an, dass sie ihr Haar versengte. Dabei wollte sie nur ihren Kajalstift anwärmen, damit die Farbe geschmeidig wurde. Für ein richtig schickes Make-up.
Das wäre der richtige Augenblick gewesen, um sich krank zu melden. Aber das war nicht ihre Art. Also hatte sie sich auf den Weg gemacht – nur um sich im Auto einen Riesenbecher Kaffee über den Schoß zu kippen.
Weil sie schon zu spät dran war, rannte sie ins Gebäude. Prompt blieb sie mit dem Absatz an der Fußmatte hängen. In hohem Bogen landete sie auf dem Boden.
Und jetzt das.
Melanie las die Nachricht von ihrem Chef, der sie dringend sprechen wollte. Kurt war der Chefredakteur, für den sie bei einer kleinen Tageszeitung in Portland, Oregon, arbeitete. Es ging vermutlich um ihre letzte Kolumne.
Sie hatte sich hinreißen lassen, weil ihre Mutter mal wieder Liebeskummer hatte. Das passierte Loretta Prentiss mindestens dreimal im Jahr, und jedes Mal musste Melanie sie trösten. Ihre Mutter war intelligent und attraktiv, eine erfolgreiche Geschäftsfrau … und wild entschlossen, die wahre Liebe zu finden.
Leider hatte sie keinerlei Menschenkenntnis.
Melanie stöhnte. Vielleicht hatte sie Glück, und Kurt würde nur einen anderen Mitarbeiter für ihre Kolumne einsetzen. Es war ja nicht
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