Bianca Extra Band 01
anlügen!“
Kurt bedachte sie erneut mit einem bitterbösen Blick. „Dann sagst du ihr, dass sie mit ihm reden soll, und rätst ihr zur Therapie.“
„Ja, aber …“
„Ich habe dir klar und deutlich gesagt, was wir von dieser Kolumne erwarten.“
Sie zuckte zusammen. „Vielleicht habe ich ein paar Fehler gemacht, aber …“
„Ich mag dich, Mel. Du hast das Zeug, deine Sache gut zu machen.“
Ein winziger Hoffnungsschimmer. „Danke“, sagte sie leise. „Ich verspreche …“
„Aber ich war viel zu nachsichtig mit dir. Und jetzt bist du zu weit gegangen. Letztes Mal habe ich gesagt, dass ich dich rauswerfe, wenn das noch mal passiert.“
In Gedanken zählte sie das Geld in ihrem Geldbeutel und auf ihrem Konto zusammen. „Aber … das tust du doch nicht, oder?“
Nach einer gefühlten Ewigkeit zuckte Kurt mit einer Schulter. „Das liegt ganz bei dir. Ich bin bereit, dir noch eine allerletzte Chance zu geben. Aber von jetzt an wird alles, was du schreibst, von einem Kollegen Korrektur gelesen. Wenn der Betreffende verlangt, dass du etwas änderst, dann machst du das. Kein Widerspruch. Kapiert?“
„Alles, was du willst!“, rief sie. Aber dann hatte sie eine böse Vorahnung. „Wer soll das denn sein, dieser Kollege?“
„Jace.“
Schockiert zuckte sie zusammen. „Jace Foster? Vergiss es. Da lasse ich mich lieber feuern.“
„Schön. Dann bist du hiermit entlassen. Räum deinen Schreibtisch und verschwinde.“
Okay. Also kein Bluff. Melanie holte tief Luft. „Meinst du das ernst? Willst du mich wirklich rauswerfen, wenn ich diesen egoistischen Playboy nicht als Babysitter akzeptiere? Auch wenn ich hoch und heilig verspreche, diesen Fehler nicht noch mal zu machen?“
„Das hast du auch gesagt, als du einer Frau geraten hast, den Mann in ihrem Leben durch einen Hund als Freund und einen Vibrator als Liebhaber zu ersetzen.“ Kurt schlug mit der Faust heftig auf den Tisch. „Dein Problem ist“, sagte er, „dass deine Ratschläge immer auf deinen eigenen Schwierigkeiten mit Männern beruhen.“
Ihr Chef hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. „ Allen Männern misstraue ich nicht. Aber muss es ausgerechnet Jace sein?“
„Glaubst du wirklich, dass du noch Ansprüche stellen kannst?“ Kurt fuhr sich durch sein dichtes, krauses Haar. „Außerdem, so schlimm wird es schon nicht. Du hast mich doch angefleht, dir richtige Arbeit zu geben. Und da hätte ich einen Job, an dem du zusammen mit Jace arbeiten könntest. Falls du bleibst.“
„Einen Job? Ein richtiges, echtes Projekt, wo am Ende tatsächlich mein Name unter dem Artikel steht?“
„Dachte ich mir doch, dass dich das interessiert.“
Nun ja, auch wenn sie das nicht zugeben wollte, damit hatte er sie. „Worum geht es?“
„Um einen Leitartikel zum Valentinstag.“ Kurt grinste. „Vielleicht lernst du dabei sogar was über die Liebe.“
„Soll das ein Witz sein? Du willst, dass ich mit Jace einen Artikel voller Gefühlsduselei schreibe?“
„Allerdings. Und du darfst sogar deinen Job behalten. Natürlich liegt das ganz bei dir.“
Das war die Chance, sich zu beweisen. Melanie sollte aufgeregt sein. Stattdessen verspürte sie nur Panik. „Warum ist Jace dazu bereit? Hat er nichts Wichtigeres zu tun?“
„Merkwürdigerweise war die Zusammenarbeit mit dir seine Idee. Du schuldest ihm ein Dankeschön. Ohne ihn wärst du jetzt deinen Job los.“
Jace hatte diese Kooperation vorgeschlagen? So wie sie Jace kannte, ging es bei dieser Abmachung viel mehr darum, sie herumzukriegen, als ihr aus der Klemme zu helfen. Seit ihrem ersten Arbeitstag hatte er unermüdlich mit ihr geflirtet. „Hast du ihn gefragt, was er sich davon verspricht?“
„Das ist mir egal. Wenn du neugierig bist, musst du ihn schon selbst fragen.“
Oh ja, das würde sie. Und dann würde sie ihn erwürgen. „Also gibt es für mich absolut keinen anderen Ausweg?“
„Betrachte Jace einfach ab sofort als deine bessere Hälfte.“ Kurt bedachte sie mit einem flüchtigen Lächeln. „Heißt das, du machst es, Melanie?“
Sie hatte schließlich keine andere Wahl, oder? „Ich nehme die Bedingungen an. Auch wenn sie albern sind.“
Kurt lachte. Melanie drehte sich auf dem Absatz um und flüchtete. Sie musste dringend jemandem den Hals umdrehen.
Jace trank einen Schluck Kaffee und legte betont lässig die Beine auf den Tisch. Dabei war er alles andere als entspannt oder gleichgültig, was seine Gefühle für Melanie anging. Verwirrt passte schon
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