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Bianca Extra Band 01

Bianca Extra Band 01

Titel: Bianca Extra Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Madison , Melissa Mcclone , Christine Rimmer , Susan Meier
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höchstwahrscheinlich in einer Tragödie enden. Als Melanie sagte, was sie darüber dachte, war es zum Streit gekommen.
    Es war noch nicht mal neun Uhr. Sie hatte Zeit, wach zu werden und zu duschen, bevor sie Jace anrief.
    Oh Mann. Die Teamarbeit für einen Artikel über die Liebe würde ihre Laune nicht gerade verbessern. Sie trank einen Schluck Kaffee und seufzte. So kühl, wie sie Jace gestern empfangen hatte, verblüffte es sie, dass er überhaupt geblieben war. Bei dem Gedanken wurde ihr dann doch ein bisschen warm ums Herz. Entsetzt stellte sie fest, dass sie sich in seiner Gesellschaft wohlgefühlt hatte.
    Natürlich hatte das nichts weiter zu bedeuten. Der Mann konnte eben nett sein, wenn nötig. Na und? Warum fühlte sie sich, als ob da auf einmal mehr zwischen ihnen war als vorher?
    Sie wollte nicht mehr . Schon gar nicht mit Jace.
    Dann verkrampfte sich ihr Magen beim Anblick der roten Verpackung, die neben ihr auf dem Sofa lag. Das war jetzt schon das dritte Geschenk dieser Art.
    Das erste Geschenk hatte sie ungefähr eine Woche vor Weihnachten bekommen. Eine Puppe aus den Zwanzigerjahren. Melanie war keine große Sammlerin. Aber sie hatte ein paar alte Puppen, die ihre Mutter ihr geschenkt hatte, als sie noch klein war – vor dem Verschwinden ihres Vaters. Die Puppen bedeuteten ihr viel. Aber wer außer ihrer Mutter und Tara wusste davon?
    Dann war letzte Woche das zweite Geschenk aufgetaucht: eine signierte Ausgabe von einem Lieblingsbuch aus ihrer Kindheit. Bei Recherchen im Internet hatte sie herausgefunden, dass die Puppe und das Buch ein- bis zweihundert Dollar gekostet haben mussten. Inzwischen wusste sie nicht mehr, ob sie sich geschmeichelt fühlen oder sich Sorgen machen sollte.
    Und jetzt das. Sie betrachtete das Päckchen. Beim Öffnen dieser Geschenke hatte sie immer gemischte Gefühle: Einerseits freute sie sich, dass jemand an sie gedacht hatte. Andererseits fragte sie sich, wer ihr Wohltäter war, und ob sie sich wegen Belästigung Sorgen machen sollte. Außerdem bekam sie Schmetterlinge im Bauch bei dem Gedanken, dass die Geschenke von einem heimlichen Verehrer stammen könnten.
    Sie überlegte kurz, es später zu öffnen, aber die Sache aufzuschieben würde nichts am Inhalt oder an ihren Gefühlen ändern. Sie holte tief Luft und riss das Geschenkpapier herunter. Wieder keine Karte. Ein Blick auf das Geschenk, und ihr lief ein Schauer den Rücken hinunter.
    „Alice im Wunderland“. Ihr Vater hatte ihr immer daraus vorgelesen.
    Melanie hielt das Buch fest, schloss die Augen und lehnte sich auf dem Sofa zurück. Urplötzlich sah sie sich selbst, wie sie sich im Bett an ihren Vater kuschelte. Seine Stimme in ihrem Kopf, die sie jetzt schon so lange nicht mehr gehört hatte, zog sie in den Bann ihrer Erinnerungen.
    Ihr Herz klopfte heftig. Sie hatte sich getäuscht. Die Geschenke waren nicht von einem Verehrer. Diese Gaben mussten von ihrem Vater stammen. Nur das ergab einen Sinn, so wie die Geschenke ihre Kindheit widerspiegelten. Aber warum? Wollte er sich einschmeicheln, bevor er sie um Verzeihung bat? Niemals!
    Wenn David Prentiss dachte, dass so etwas wie Vergebung möglich war, dann würde er sich noch wundern.
    Und wenn er Kontakt zu ihrer Mutter suchte? Sie hatte immer gesagt, dass David Prentiss die Liebe ihres Lebens war. Würde sie ihn wiederhaben wollen? Wahrscheinlich nicht. Schließlich war sie momentan mit einem anderen verlobt.
    Am späten Nachmittag betrat Melanie den Coffeeshop im Zentrum von Portland, wo sie sich mit Jace treffen wollte, und stellte fest, dass Jace noch nicht da war. Sie setzte sich an einen Tisch in einer hinteren Ecke und zog ihren Notizblock aus der Tasche.
    Sie hatte das Telefonbuch durchgeblättert, um ihren Vater zu finden. Ohne Erfolg. Entweder hatte er eine Geheimnummer, oder er war weggezogen.
    Womit hatte er eigentlich sein Geld verdient? Melanie versuchte sich zu erinnern, aber vergebens. Sie wusste nur noch, wie frustriert ihre Mutter immer gewesen war, weil ihr Vater kein regelmäßiges Einkommen hatte.
    Sie zuckte zusammen, als der Stuhl ihr gegenüber weggezogen wurde. „Du siehst müde aus“, sagte Jace.
    „Mir geht’s prima“, erwiderte sie kurz angebunden. Bei seinem Anblick entschlüpfte ihr ein Seufzer. Unrasiert und mit zerzaustem Haar sah er unglaublich verwegen und attraktiv aus.
    Er musterte sie zweifelnd. „Sicher? Alles okay mit deiner Mutter?“
    „Nein. Ja.“ Sie schaute weg. „Bleibt abzuwarten.“
    „Ja, dann

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