Bianca Extra Band 01
Partys zu feiern.
Und dass Belle zu ihm nach Montana kam und ihr Luxusleben aufgab, um in der Einsamkeit Montanas die Ranchersfrau zu spielen, kam noch viel weniger infrage.
Sie beendeten das Abendessen in einer angespannten, unangenehmen Stille.
Als sie das Bull’s Eye verließen, hätte er sie beinahe gefragt, ob sie den Abend nicht einfach abkürzen und direkt zur Ranch zurückfahren sollten.
Vielleicht würde sich ihre Stimmung ja aufhellen, sobald Preston sie auf der Tanzfläche in seinen Armen hielt. Mit etwas Glück und gutem Willen würde es ihnen gelingen, ihre Probleme beiseitezuschieben und das zu tun, worauf sie sich stillschweigend geeinigt hatten: eine schöne Zeit miteinander zu verbringen, solange es eben ging.
Die Stadthalle war festlich mit Weihnachtsbäumen und Lichterketten geschmückt. Sie gaben ihre Mäntel an der Garderobe ab und gingen hinein. Eine fünfköpfige Band spielte „Let It Snow“.
Preston führte Belle zu einem Tisch, an dem Punsch ausgeschenkt wurde. Er holte zwei Becher und reichte ihr einen davon. Sie nahm ihm den Becher mit einem aristokratischen Nicken ab. Ihre Lippen formten das Wort „Danke“, doch er konnte es nicht hören, weil die Musik zu laut war.
Dann standen sie unschlüssig da und nippten an dem viel zu süßen Punsch.
Preston war ärgerlich und schlecht gelaunt und stellte erstaunt fest, dass er sich in der ganzen Zeit, seit Belle mit Ben und Charlotte und dem nervenden Bodyguard bei ihm eingezogen war, noch nie so mies gefühlt hatte.
Er dachte darüber nach, dass allein Belles Anwesenheit jeden einzelnen Tag in einem völlig neuen Licht erscheinen ließ – von den Nächten ganz zu schweigen … Es war ihm so wichtig gewesen, jeden Moment zu genießen, dass er alle Gedanken daran, wie es sein würde, wenn sie fort war, erfolgreich verdrängt hatte.
Zumindest würde ihm Ben bleiben. Das war schon viel wert. Ben würde seinem Leben einen neuen Sinn geben.
Im Ranchhaus warteten Charlotte und Prestons Vater auf ihre Rückkehr. Ben hatte sich von seiner besten Seite gezeigt und sich ohne Schwierigkeiten von den beiden zu Bett bringen lassen.
„Ich gehe nur schnell mit Silas rüber, um noch ein wenig Luft zu schnappen“, verkündete Charlotte. Die beiden holten in der Garderobe ihre Mäntel, sagten Gute Nacht und verschwanden.
Als Preston sich Belle zuwandte, erkannte er sofort, dass sich eine Sturmfront über ihm zusammenbraute, obwohl er sich während des Tanzes erfolgreich eingeredet hatte, dass zwischen ihnen wieder alles in Ordnung war.
Im Restaurant hatte Belle gesagt, sie würden später darüber sprechen.
Schlagartig wurde ihm klar: Später war jetzt.
„Gehen wir doch ins Wohnzimmer“, schlug er vor.
Er ließ Belle den Vortritt und schlich wie ein zum Tode Verurteilter auf seinem letzten Gang hinter ihr her.
Bevor sie sich aufs Sofa setzte, kontrollierte sie kurz, ob das Babyfon, das Charlotte auf dem Couchtisch zurückgelassen hatte, richtig funktionierte.
Preston ließ sich auf dem Polstersessel gegenüber nieder. Irgendwie erschien es ihm nicht richtig, sich für dieses Gespräch neben sie zu setzen.
„Bitte, Preston.“ Sie hatte die Hände im Schoß gefaltet. „Ich möchte nur, dass du weißt, dass du mir nicht gleichgültig bist. Und ich will nicht, dass unsere Beziehung im neuen Jahr einfach von einem Tag auf den anderen endet. Ich will mehr. Mehr Zeit mit dir. Ein gemeinsames Leben.“
Wie schön sie ist. Es war einfach nicht fair, dass jemand so schön sein konnte. Preston hätte sich niemals auf sie einlassen dürfen, das war ihm mittlerweile klar. Nun lag es an ihm, die Rolle des Vernünftigen zu übernehmen. „Ich bin verrückt nach dir, Belle, das weißt du genau.“
In ihrem Gesicht schien die Sonne aufzugehen. „Und wo liegt dann das Problem? Ich sage ja nicht, dass wir gleich heiraten müssen.“ Sie errötete auf eine liebenswerte Art. „Zumindest jetzt noch nicht. Ich sage nur, dass es für uns mehr geben kann als nur die wenigen gemeinsamen Tage bis Neujahr.“
„Wie sollte das gehen, Belle? Ich kann nicht nach Montedoro ziehen, ich gehöre hierher.“
„Das weiß ich“, sagte sie ganz ruhig.
Preston hob verwundert den Kopf und sah sie stirnrunzelnd an. „Moment mal. Soll das heißen, du überlegst dir, zu mir nach Elk Creek zu ziehen?“
„Ja, ich spiele tatsächlich mit dem Gedanken, zu dir nach Elk Creek zu ziehen.“
„Aber das ist vollkommen verrückt.“
Belle sah ihn enttäuscht an.
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