Bianca Extra Band 2
heiratet ihn.“
Chili runzelte die Stirn. „Sie ihn? Ich dachte, wir bearbeiten Michael!“
Fred seufzte. „Ab jetzt nicht mehr. Sie hat ihn verlassen, nicht umgekehrt. Vielleicht liebt sie ihn sogar, aber sie wird ihn niemals heiraten, weil sie überzeugt ist, dass er ihre Liebe nicht erwidert. Mehr will Bailey nicht“, sagte Fred traurig, „als dass Michael sie liebt.“
„Dann dürfte es nicht sehr schwierig sein, die beiden auseinanderzuhalten“, folgerte Curly. „Wenn keiner von beiden den anderen will.“
„Und deshalb habe ich gekündigt. Hier gibt es für mich nichts mehr zu tun, und ich will mich endlich nützlich machen.“ Fred holte tief Luft. „Ich fange bei Gunner King an.“
8. KAPITEL
Michael wusste nicht genau, wann sein Leben aus dem Ruder gelaufen war. Bailey arbeitete bei Gunner, Fred war ebenfalls zum Feind übergelaufen, und jetzt weilte auch noch seine Mutter auf der Ranch. Die Pläne A und B waren fehlgeschlagen. Einen Plan C hatte er nicht, und falls seine zwei verbliebenen Cowboys einen Plan hatten, so behielten sie ihn für sich. Und als wäre das alles nicht schlimm genug, besetzte seine Mutter die Küche, als er von seinem Ausritt nach Hause kam.
„Morgen.“
Die schroffe Begrüßung schien ihr nichts auszumachen. „Guten Morgen“, erwiderte sie mit einem breiten Lächeln. „Trink einen heißen Kaffee mit mir.“
„Danke.“ Widerwillig nahm er den Becher entgegen.
„Hast du heute Abend etwas vor? Ich dachte, du gehst vielleicht mit Bailey aus. Heute ist Valentinstag.“
„Valentinstag?“ Er warf einen Blick auf den Wandkalender. Jemand hatte ein rotes Herz auf das heutige Datum geklebt. „Sehr komisch, Mutter, wirklich.“
„Das war ich nicht!“ Sie stellte ihr Geschirr ins Spülbecken. „Brad ist mit Malen beschäftigt, da dachte ich mir, ich biete an, auf die Kinder aufzupassen, falls du Bailey ausführen möchtest. Aber da ich nicht gebraucht werde …“
„Warte“, sagte er, bevor sie hinausgehen konnte. „Bailey und ich … Wir sind noch nie ausgegangen.“
Sie nickte nur, aber er sah ihr an, wie überrascht sie war.
Baby rannte herein, mit roten Bändern im Haar. „Fröhlichen Valentinstag, Mr Michael!“
Sie reichte ihm ein aus rotem Papier ausgeschnittenes Herz mit weißem Rand.
„Vielen Dank, Baby, ich …“ Er zögerte. „Ich fürchte, ich habe nichts für dich.“ Und für die anderen Kinder hatte er auch nichts. Er hatte kein Geschenk für seine Mutter und keines für Bailey. Er kam sich plötzlich vor wie der Schurke in einem schlechten Western.
Baby strahlte ihn an. „Das macht nichts. Bailey hat schon gesagt, dass du bestimmt nichts für uns hast. Und dass du bestimmt vergessen hast, dass heute Valentinstag ist, weil du nicht … weil du nicht …“
„… romantisch bist!?“, ergänzte Cora.
„Ja, genau!“ Freudig sprang Baby auf und ab.
„Danke“, flüsterte er und steckte ihr Geschenk in die Brusttasche.
Sie lachte und schlang die dünnen Arme um sein Bein, bevor sie schnell hinausrannte.
Auch Michaels Mutter wandte sich zum Gehen. Er räusperte sich. „Vielleicht nehme ich dein Angebot doch an. Vorausgesetzt, Bailey hat nichts anderes vor.“
„Wenn du sie gleich fragst, hat sie bestimmt Zeit.“ Ohne sich noch einmal umzudrehen, verschwand sie.
Er schaute erst auf das Herz am Kalender, dann auf das in seiner Tasche. Valentinstag. Den hatte er seit der Grundschule ignoriert. Seufzend starrte er auf seine rauen Hände. Er war Rancher und kein Romantiker. Bailey hatte ihn verlassen, und er bezweifelte, dass es sich mit einem Blumenstrauß ungeschehen machen ließ. Da sie bei Gunner arbeitete, konnte er nicht einfach zu ihr gehen und sie fragen, ob sie heute Abend mit ihm ausgehen würde.
„Ich kann sehr wohl romantisch sein“, dachte er laut. Er hatte nur nicht erwartet, dass Bailey auf so etwas stand.
Plötzlich riss er ungläubig die Augen auf. Die Sonne schien in den Durchgang zwischen Esszimmer und Flur, direkt auf einen Blumenstrauß, der auf einem Tischchen stand. Stirnrunzelnd ging er um die noch feuchte Leinwand herum, die Brad zum Trocknen ausgelegt hatte. Zwischen den langstieligen Blumen steckte ein kleiner Umschlag, auf den jemand Baileys Namen geschrieben hatte.
Michael schluckte. Er wollte sich nicht vorstellen, wer ihr den hübschen Strauß aus pinkfarbenen Blüten geschickt hatte. Vielleicht würde er es nie erfahren.
Es geht mich nichts an, dachte er und wandte sich ab. Sofort fiel
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