Bianca Extra Band 2
sein Blick auf ein riesiges Bouquet aus lachsfarbenen Rosen auf der alten Anrichte im Esszimmer. Mit klopfendem Herzen eilte er hinüber. Bailey. Auch dieser Umschlag war noch verschlossen. Er drehte sich um die eigene Achse. Noch ein Blumenarrangement! Kleiner zwar als die anderen, aber aus weißen und roten Nelken. Es stand in der Fensterbank. Er sprang fast über Brads Bilder, um nach dem Umschlag zu greifen. Bailey.
Offenbar hatte sie jede Menge Verehrer. Er musste sich schnellstmöglich eine romantische Ader zulegen.
Und dabei brauchte er Hilfe. Er ging nach oben, wo die fünf jüngsten Dixons mit Bastelpapier, Klebstofftuben und Filzstiften ihrer Kreativität freien Lauf ließen. Das Kopfteil von Baileys Bett hatten sie mit einer Girlande aus roten Papierherzen dekoriert, und den Spiegel zierten Bilder, die sie in der Schule gemalt und auf Herzen geklebt hatten.
Michael atmete tief durch. „Wer von euch hilft mir, ein Valentinsgeschenk für Bailey auszusuchen?“
Alle fünf Kinder sprangen auf. „Ihr könnt alle mitkommen“, sagte er. „Wenn wir das Geschenk haben, besorgen wir etwas Besonderes fürs Abendessen.“
„Erdbeereis und Früchtekuchen!“, riefen die Kinder im Chor. „Das essen wir am Valentinstag immer, wenn wir bei uns zu Hause sind. Aber in diesem Jahr hat Bailey zu viel zu tun gehabt, um daran zu denken.“
Fünf Augenpaare sahen ihn hoffnungsvoll an. „Okay.“
„Hurra!“ Sie belohnten ihn mit strahlenden Gesichtern.
Er wünschte nur, er könnte Bailey ebenso einfach glücklich machen.
Bailey erledigte die letzten Arbeiten, um die Gunner sie gebeten hatte. Dass sie auch am Valentinstag, einem Samstag, ins Büro musste, war ihr seltsam erschienen, aber bisher hatte sie Gunner gar nicht zu Gesicht bekommen. Seit er angeboten hatte, sie zu heiraten, hatte sie Angst davor, dass er das Thema wieder ansprach. Aber Gunner hatte sich als wahrer Gentleman erwiesen und kam selten nach Hause, solange sie dort war. Und wenn sie einander begegneten, beschränkte er sich auf eine kurze Begrüßung.
Sie zog den abgetragenen grauen Mantel an und eilte zu ihrem Truck. Obwohl sie keine Zeit gehabt hatte, den Kindern ihren Lieblingsfrüchtekuchen zu backen, wollte sie zumindest den Rest des Nachmittags mit ihnen verbringen. Als sie an ihrem Elternhaus vorbeifuhr, kamen ihr fast die Tränen, denn es hatte noch immer kein neues Dach. Vielleicht hatten sie bald nicht einmal mehr eine Plane über dem Kopf. Wenn Brads Kunstausstellung kein Erfolg war, würden sie die Erbschaftssteuer nicht bezahlen können und in eine winzige Wohnung in Dallas umziehen müssen.
Und dann war da auch noch das Baby, das sie bekam.
Bailey parkte den Truck, setzte ein Lächeln auf und eilte hinein. „Brad?“
Brad war fort, genau wie die Kinder. Sie musste lachen, als sie die Papiergirlande an ihrem Bett sah. Ihre Geschwister wurden jedes Jahr besser. Sie strich über die Herzen und die Fotos. Die Kleinen hatten es verdient, glücklich zu sein. War es zu viel verlangt, ihnen das einzige Zuhause zu erhalten, das sie kannten?
Bailey wollte weinen, doch ihre Augen blieben trocken. Vielleicht hatte sie in letzter Zeit so viele Tränen vergossen, dass sie keine mehr hatte. Als das Telefon läutete, hastete sie nach unten. Vielleicht war es Brad, der ihr erzählen wollte, wo er mit den Kindern war.
Brad war tatsächlich dran und sprach schon auf den Anrufbeantworter. Sie griff nach dem Hörer. „Brad, ich bin da.“
„Okay, ich wollte dir nur sagen, dass Doc Watson angerufen und nach dir gefragt hat.“
Sie runzelte die Stirn. „Warum?“
„Das hat er nicht gesagt. Du sollst ihn zurückrufen.“
„Wo bist du?“
„In Fallen. Ich hänge die Bilder für die Ausstellung auf.“
Er klang so aufgeregt, dass sie lächeln musste. „Ich komme vorbei und nehme dir die Kinder ab.“
„Die sind mit Michael unterwegs.“
„Wo?“
„Keine Ahnung. Ich wollte gerade losfahren, da kam er vorbei und fragte, ob er mit ihnen einen Ausflug unternehmen darf. Er schien sich wirklich darauf zu freuen, und ehrlich gesagt, ich war froh, ohne sie herfahren zu können.“
„Natürlich“, flüsterte Bailey. „Tut mir leid, Brad. Ich hätte früher nach Hause kommen sollen.“
„Kein Problem. Michael schien es kaum abwarten zu können.“
„Okay.“ Noch immer fiel es ihr schwer, sich Michael mit ihrer Horde von Geschwistern vorzustellen. Sie schüttelte den Kopf.
„Vergiss nicht, dich bei Doc Watson zu melden. Ich bin
Weitere Kostenlose Bücher