Bianca Extra Band 2
mochte sie. Er fand es schön, dass sie in seinem Haus wohnte. Sie stritten sich nicht und schwiegen sich auch nicht an, wie seine Eltern es getan hatten. Aber bedeutete das, dass er sie liebte?
„Was, wenn ich sage: Okay, vielleicht liebe ich dich?“, fragte er. „Was dann? Und wenn ich sage, dass ich dich nicht liebe? Dass ich dich sehr mag, aber mehr nicht?“
„Dann lautet meine Antwort immer noch nein danke.“
Er runzelte die Stirn. „Worüber reden wir hier eigentlich? Ich bin verwirrt. Du willst etwas von mir hören, die richtige Antwort, aber mein Esszimmer steht voller Blumen, was mich zu der Überzeugung bringt, dass ich nicht der einzige Mann in deinem …“
„Ich will die Blumen erst einmal sehen.“ Sie sprang auf und eilte die Treppe hinunter. Er folgte ihr.
„Oh, du grüne Neune!“, hörte er sie sagen. Genau das hatte er auch gedacht. Sie griff nach der Karte, die zwischen den sechs roséfarbenen Rosen in der schlanken hohen Vase steckte.
Sie warf einen Blick auf die Karte. „Danke für deine Hilfe. Gunner.“
„Wunderhübsche Blumen.“
Bailey legte die Karte hin. „Ich glaube, du bist eifersüchtig!?“
„Oh nein, ich doch nicht.“ Er machte eine abwehrende Handbewegung. „Nicht auf Gunner King.“
Langsam griff sie nach der Karte, die zu den lachsfarbenen Rosen gehörte. „Einen fröhlichen Valentinstag für das beste Mädchen von allen. Chili, Curly und Fred.“
Michael atmete auf.
„Keine bissige Bemerkung?“, fragte sie.
„Fred ist ein Verräter, und die beiden anderen sind Intriganten.“
„Warum bist du nicht zu Gunner gegangen und hast ihm gesagt, dass du Fred auf der Walking W brauchst?“ Sie stützte die Hände auf die Hüften.
„Fred ist doch derjenige, der gekündigt hat.“
„Oh, er ist derjenige, der gekündigt hat. Ich bin diejenige, die will, dass du sie liebst. Dann habe ich eben Pech, oder? Wir haben alle Pech, mit dir hat das rein gar nichts zu tun?“
Der Vorwurf traf ihn. Michael wollte nicht mit Brad und ihrem Vater in einen Topf geworfen werden – Brad drückte sich vor Entscheidungen, wie ihr Vater unfähig gewesen war, sich zu entscheiden. „Ich werde mich nicht mit dir streiten.“
„Natürlich nicht, denn dazu müsstest du Gefühle aufbringen. Du willst eine Menge Geld ausgeben, um dein Gewissen zu entlasten, aber deine Gefühle behältst du schön für dich.“
Sie war lauter geworden und funkelte ihn an. Solche Situationen kannte er aus seiner Kindheit.
Seufzend griff sie nach der Karte vor den roten und weißen Nelken. „Fröhlichen Valentinstag. Sie waren ein bezauberndes Kind, jetzt sind Sie eine wunderbare Frau. Cora Wade.“
Fassungslos starrte er sie an. Seine Mutter hatte ihr Blumen geschickt?
„Schämst du dich nicht wenigstens ein bisschen, Michael? Diese Sträuße sind alle von Menschen, die mir eine kleine Freude machen wollen.“
Er schluckte. „Ich war wohl doch eifersüchtig.“
„Ich habe eine Vase in die Küche gestellt, mit einer einzelnen Rose, und zwar für deine Mutter. Mehr kann ich mir nicht leisten. Ich möchte, dass du die Karte unterschreibst, bevor sie nach Hause kommt.“ Sie ließ ihn stehen. Sekunden später drang Lachen aus der Küche.
Nach einem langen Moment gab er sich einen Ruck und folgte ihr. „Du hast recht“, sagte er, bevor er zu der Vase mit der weißen Rose ging und die Karte unterschrieb. Die Kinder sahen ihn an. Bailey wartete.
„Ich möchte noch mal von vorn anfangen“, fuhr er fort, „und mir etwas mehr Mühe geben. Keine Heimlichkeiten mehr. Lass uns miteinander ausgehen.“
Sie lächelte. „Wirklich?“
„Ja.“
„Willst du denn keinen Früchtekuchen mit Erdbeereis?“, fragte Baby.
Er setzte sich neben sie. „Doch“, erwiderte er und freute sich darüber, wie selbstverständlich die Dixons ihn einbezogen.
Die Hintertür ging auf, und seine Mutter kam herein. „Oh, eine Party!“
Michael spürte, wie er automatisch verkrampfte. Bailey sah ihn auffordernd an. Er stand auf. „Setz dich zu uns, Mutter.“
Zufrieden nahm sie neben Bailey Platz.
„Danke für die hübschen Blumen, Cora.“
„Gern geschehen, Liebes.“
Cora strahlte. Bailey servierte ihr Kuchen und Eiscreme. Nach kurzem Zögern nahm Michael die Vase mit der Rose von der Arbeitsfläche und stellte sie vor seine Mutter. Ihre Augen wurden ganz groß.
„Einen fröhlichen Valentinstag“, sagte er schroff.
Sie senkte den Kopf, aber er sah ihr an, wie sehr sie sich freute. „Danke, mein
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