Bianca Extra Band 2
Angst, Holly, und zwar seit unserem Kuss. Aber ich werde den Teufel tun, mich davon beherrschen zu lassen. Ich gebe nicht kampflos auf. Also los Holly, sag, was du auf dem Herzen hast. Nenn mir sämtliche Gründe, warum wir das hier nicht tun können.“
Noch ein Schritt, und Alex stand so dicht vor ihr, dass Holly weder einen klaren Gedanken fassen noch richtig atmen konnte. Er beugte sich vor, bis sein Mund fast ihr Ohr streifte und sie seinen Atem spüren konnte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken.
„Komm schon, Holly“, flüsterte er. „Zumindest ein Grund wird dir doch einfallen.“
Endlich fand sie ihre Stimme wieder. „Hör sofort auf damit, Alex! Ich kann nicht klar denken, wenn du … wenn du so bist. Du stehst viel zu dicht vor mir. Das ist ein unfairer Kampf!“ Ihre Worte kamen ihr selbst absurd vor, als sie sie aussprach.
Alex lächelte grimmig. „Das hier ist sehr wohl ein fairer Kampf. Wir haben vom ersten Augenblick unserer Begegnung an miteinander gekämpft und sollten uns allmählich damit abfinden, dass niemand von uns gewinnen wird. Warum zum Teufel siehst du das nicht endlich ein? Wovor hast du solche Angst?“
In seinen Augen war ein Ausdruck, den Holly nur allzu gut kannte. Er provozierte sie mal wieder, der verdammte Mistkerl, genauso wie damals in der Highschool.
Als sie nichts antwortete, schüttelte er den Kopf. „Ich glaube, du bist einfach zu feige, um dir zu nehmen, was du willst.“ Er schwieg einen Moment, und als er weitersprach, klang seine Stimme ganz anders als gerade eben. Ruhiger, aber gleichzeitig gefährlicher. „Es sei denn in deinen Träumen, oder, Holly? Denn du träumst von mir. Ich habe dich letzte Woche durch deine Schlafzimmertür gehört. Ich ging rein, und du hast meinen Namen wieder und wieder im Schlaf gerufen. Und dein Tonfall klang so, als würdest du genießen, was auch immer in deinem Traum passiert ist.“
Holly wurde so wütend, dass sie endlich die Kraft fand, sich an ihm vorbeizuschieben. Sie drehte sich zu ihm um. „Wie konntest du nur!?“, stieß sie hervor. Ihre Wangen glühten vor Verlegenheit. „Du hast mein Schlafzimmer betreten und mich im Schlaf belauscht? Was fällt dir ein, so meine Privatsphäre zu verletzen?“
Alex blieb ungerührt. „Warum nicht?“, fragte er. „Du hast meine Privatsphäre doch auch verletzt. Du besetzt jeden Teil von mir, jeden Nerv, jede Körperzelle. Glaubst du etwa, ich träume nicht von dir?“
Er kam wieder auf sie zu, doch diesmal wich Holly nicht zurück. Sie wusste, dass das hier ihre letzte Chance war. Trotzig hob sie das Kinn und funkelte ihn wütend an.
„Ich will dich, Holly“, sagte er, und zum ersten Mal hörte sie so etwas wie Sehnsucht hinter seiner Leidenschaft. „Ich will dich, wie ich noch nie etwas in meinem Leben wollte. Und du willst mich, aber du lässt mich nur an dich heran, wenn du allein in deinem Bett liegst. Woran denkst du dann, Holly? Malst du dir aus, wie es sich wohl anfühlt, wenn ich dich berühre?“
Erst in diesem Augenblick wurde Holly etwas Entscheidendes bewusst.
Er hatte sie nicht berührt, nicht heute Abend. Er wollte ihren Widerstand überwinden, hatte jedoch die einzige Waffe nicht benutzt, gegen die sie machtlos war. Hätte er sie gepackt und sie genauso geküsst wie nach dem Footballspiel, dann wäre sie völlig willenlos gewesen.
Aber das hatte er gar nicht getan. Er wollte, dass sie sich ihm freiwillig hingab.
Holly schloss die Augen, als sie etwas durch ihren Körper schießen spürte, das sich verdammt nach einem Stromschlag anfühlte. Und so intensiv und machtvoll war, dass es alles andere auslöschte.
Alex redete noch immer, aber sie hörte schon gar nicht mehr zu. Es gab nur einen Weg, ihn zum Schweigen zu bringen.
8. KAPITEL
Alex kam nicht mehr dazu, seinen letzten Satz zu vollenden, weil Holly ihm plötzlich einen so heftigen Stoß gegen die Brust versetzte, dass er stolperte und rückwärts gegen die Haustür fiel. Bevor er sich von seinem Schreck erholen konnte, hatte sie sich auch schon auf ihn gestürzt und küsste ihn mit wilder ungeschickter Verzweiflung.
Für eine Sekunde war Alex so fassungslos, dass er sich nicht rühren konnte. Als er ihren Kuss schließlich erwiderte, wurde er von Begierde überwältigt. Er hatte solche Angst davor, dass sie ihre Meinung womöglich in letzter Sekunde änderte, dass er sie ohne die Lippen von ihr zu lösen mit seinem Körper gegen die Tür schob. Er erschauerte vor Erregung, als sie die Beine
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