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Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss

Titel: Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Wainscott , Isabel Sharpe , Cathy Yardley
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er nicht erwartet. Sie war offenbar außer sich.
    »Ich habe am Samstag mit einer alten Freundin von dir zu Mittag gegessen«, begann sie und warf ihm über die Schulter einen viel sagenden Blick zu.
    Ihm fiel sofort eine goldene Regel ein, die sich auf diese Situation anwenden ließ. Wenn der Feind dich in die Ecke gedrängt hat, überrasche ihn mit Ehrlichkeit. »Ja, sie hat es erwähnt.«
    »Oh, du hast sie also danach schon getroffen?« erkundigte sich Sarah überrascht und drehte sich zu ihm um. Ihr breites Lächeln verwandelte sich in ein blendendes Strahlen.
    Er nickte und lächelte zurück. Jeden Moment konnte sie ihm die Augen auskratzen, so wütend wirkte Sarah auf ihn. Vielleicht würde sie selbst auf der Trennung bestehen und ihm damit Ärger ersparen. »Sie arbeitet für mich.«
    »Arbeitet für dich?« wiederholte Sarah mit zuckersüßer Stimme. Lance wünschte sich, sie würde den Briefbeschwerer wieder zurücklegen. Entschlossen ging er auf sie zu und hielt ihr ein Glas Wein hin, doch sie ignorierte es. Wahrscheinlich reichte ihr sein Geständnis als Aperitif. Ergeben stellte er das Glas ab und atmete tief durch.
    »Ich wollte sehen, ob das Projekt auch durchführbar ist, bevor ich dir davon erzähle. Ich habe mich entschlossen, mein eigenes Unternehmen zu gründen und Kinderspielzeug herzustellen.« Seine Stimme klang erstickt, aber nicht weil er sich schuldig fühlte, sondern weil er stolz war. Schließlich war es schon sehr lange her, dass ein Edwards einmal etwas riskiert hatte, das über Falschparken hinausging.
    Langsam legte Sarah ihren Kopf schief und blinzelte. »Du meinst, du versuchst nicht nur mit ihr zu schlafen?«
    Erschrocken spuckte Lance seinen Wein zurück ins Glas.
    »Nein, natürlich nicht.«
    »Denn genau das würde ich verstehen.«
    Amüsiert starrte Lance sie an. Sie musste ihm etwas in den Wein gekippt haben, das seinen Verstand benebelte. Er hatte sie mit Sicherheit nicht richtig verstanden. »Wie bitte?«
    »Ich sagte, das würde ich verstehen.« Sie setzte ihre mütterliche, nachsichtige Miene auf. »Kein Mensch kann einfach alles für den anderen sein. Ich respektiere dich, und wir sind gute Freunde. Diese Dinge währen länger als Leidenschaft. Ich habe dir nie viele Fragen gestellt und du mir auch nicht.«
    Wie in Zeitlupe stellte Lance sein Glas auf den Tisch und wartete auf den Wutausbruch, den eifersüchtige Partner empfinden sollten, wenn ihre Liebhaber sie betrogen. Statt dessen verspürte er einen leichten Schock, ähnlich wie er ihn schon einmal erlebt hatte, als er Sarah zum ersten Mal ohne Make-up gesehen hatte. Es war immer noch Sarah gewesen, aber eben nicht mehr so glatt und perfekt. Vielleicht wusste er sogar insgeheim, dass sie ihm untreu gewesen war, und er hatte nur nichts davon hören wollen. Da er jetzt mit A.J. auf eine viel versprechende Zukunft hoffen konnte, interessierte es ihn auch nicht mehr besonders. Ihre kleine Bombe machte es nur einfacher für ihn, seine eigene platzen zu lassen.
    »Ehrlich gesagt, ist es mir nicht in den Sinn gekommen, Fragen zu stellen.«
    Ihre Gesichtszüge verhärteten sich. »Spiel mir nicht den heiligen Edwards vor! Was immer ich getan habe, hast du mit Sicherheit zweimal getan.«
    »Auge um Auge?« fragte er und lachte freudlos. »Ironisch ist nur, dass ich nichts mit einer anderen hatte.«
    Sarah sah ihn wütend an, und ihr Gesicht färbte sich dunkelrot. »Ha! Du hast dich doch erst vor kurzem an die kleine Amber herangemacht.«
    Es fiel Lance schwer, die Kontrolle zu behalten und nicht auszurasten. Er hasste Auseinandersetzungen wie diese. »Ich habe sie einmal geküsst. Ende der Geschichte. Ich glaube, dein Geständnis dauert ein wenig länger.«
    »Was ich tue, wenn wir nicht zusammen sind, ist meine Angelegenheit«, zischte Sarah und stürzte den Inhalt ihres Weinglases hinunter. Dann lief sie unruhig im Raum auf und ab. Lance verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete sie. Was er zuvor auch für Gefühle für Sarah gehabt hatte, war spätestens jetzt durch Abneigung ersetzt worden. Und wie es aussah, würde dieser Zustand lange anhalten.
    Plötzlich wirbelte sie zu ihm herum. »Was schon eher meine Angelegenheit ist: Du hast, ohne es mit mir zu besprechen, dich dafür entschieden, die Pläne für unser gemeinsames Leben zu Gunsten einer Schnapsidee wegzuwerfen.«
    »Vielleicht sollten wir die Pläne ändern«, sagte er sanft. Ihre Gegenwart war inzwischen unerträglich für Lance, und er konnte es gar

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