Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
du anrufst.«
»Ach? Gibt es irgendwelche neuen Entwicklungen?«
»So könnte man es sagen«, entgegnete er grinsend und kraulte dabei Luckys Kopf. »Ich erwarte die Modelle von Spysam und dem Spiel nächste Woche. Wann können wir uns treffen?«
»Ich wollte ein Abendessen in meiner Wohnung vorschlagen. Man hat dort nicht so viel Platz wie bei dir, aber dafür riecht es auch nicht so übel. Wir können uns Zeit für das Geschäft lassen.«
Nervös rutschte Lance bis zur Kante seines Sofas. Abendessen bei ihr? Nach ihrer letzten Verabredung war er davon ausgegangen, dass sie als nächsten Treffpunkt eher eine Bushaltestelle vorschlagen würde. »Klingt großartig. Wir sollten besser einen Termin für die übernächste Woche abmachen. Bis dahin habe ich die Prototypen ganz sicher. Morgen werde ich noch einmal die Firma anrufen.«
Sie verabredeten sich für den übernächsten Montag bei Amber zu Hause. Lance legte auf und war buchstäblich von dem Tempo überrumpelt, in dem sich sein Leben zu ändern schien. Vor einigen Wochen hatte er noch in genau diesem Zimmer gesessen und verzweifelt versucht, Sarah einen Heiratsantrag zu machen. Glücklicherweise hatte er damals auf seine Zweifel gehört. Es war dieselbe Nacht gewesen, in der er A.J. zum ersten Mal wieder gesehen hatte. Sie hatte diesen Umsturz ausgelöst, der Lance sozusagen zu einer Wiedergeburt seiner Persönlichkeit verholfen hatte. Sie war sein Glück, und nur sie allein machte es möglich, dass er wieder eine unbändige Lust am Leben und den Drang nach neuen Zielen verspürte. Er nahm sich vor, ihr beizeiten davon zu erzählen. Vielleicht würde es sie sogar freuen.
Amber stellte einen Topf mit Gemüsesuppe auf den Herd und streute dann noch ein paar frische Kräuter hinein. Es sollte die Vorspeise für das Abendessen werden. Danach gab es Pasta mit Lachs und Spinat in Sahnesoße. Eigentlich hatte sie ein schier ungenießbares Mahl zubereiten wollen, aber das wäre ihr selbst ja auch nicht zugute gekommen.
Voller Vorfreude tanzte sie in ihr Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Dabei ließ sie ihrer Fantasie freien Lauf. Armer Lance, dachte sie. Er kann einem fast Leid tun. Wie furchtbar für ihn, wenn er herausfindet, dass Sarah alles über seine Firmengründungspläne und unser kleines, indiskretes Treffen im Schlafzimmer weiß. Vielleicht hat die reizende Miss Tucker bis jetzt geschwiegen, aber dann wird er das Thema eben auf den Tisch bringen müssen, wenn er erfährt, dass sie es schon weiß.
Amber zog ein rotes, figurbetontes Kleid an. Sie hatte es am Wochenende ganz spontan gekauft. Nicht um Lance zu beeindrucken, jedenfalls nicht bewusst, sondern um ihre Stimmung und die Veränderungen in ihrem Leben zu feiern. Und wenn er sich dadurch sexuell angesprochen fühlt, um so besser, überlegte Amber. Immerhin ist er ein Mann. Und ich werde für meine eigenen Begriffe erst jetzt mehr und mehr zu einer wirklichen Frau.
Zufrieden betrachtete sie ihr Spiegelbild, überprüfte noch einmal den gedeckten Tisch und setzte sich dann mit einem Magazin in einen Sessel. Sie war fest entschlossen, kühl und gesammelt zu wirken. Doch nur einige Sekunden später lief sie in ihrem Wohnzimmer auf und ab. Endlich klingelte es an der Tür, und ein Schwarm Schmetterlinge schien durch ihren ganzen Bauch zu fliegen. Schnell legte Amber eine Hand an ihr Herz und atmete tief durch. Dann eilte sie zur Tür. Als sie Lance erblickte, schienen die Schmetterlinge wiederzukommen. Er sieht noch umwerfender aus als sonst, dachte sie fassungslos. Werde ich verrückt, oder macht er das mit Absicht?
Er betrachtete sie von oben bis unten und hielt ihr dann eine Flasche Wein hin. Sein Blick strahlte Wärme und Anerkennung aus. »Diesmal habe ich die Flasche mitgebracht, aber angesichts unserer letzten Erfahrung habe ich mich für etwas ohne Kohlensäure entschieden. Es ist Weißwein. Ich hoffe, er passt zu deinem Essen.«
»Perfekt. Komm doch herein!« Amber winkte ihn hinter sich her. »Möchtest du jetzt schon ein Glas?«
» Gern «, antwortete er und folgte ihr durch den Flur, Sie spürte seine Nähe hinter sich und auch, wie sein intensiver Blick auf ihr ruhte. Spontan drehte sie sich auf dem Absatz um, um ihn auf frischer Tat zu ertappen. Doch anstatt zu erstarren und eine Entschuldigung zu murmeln, dass er ihre Rückseite angestarrt hatte, betrachtete er sie weiter und sah ihr schließlich ruhig in die Augen.
»Das ist ein großartiges Kleid. Ich habe dich niemals in etwas
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